J 387 1960 J in Stempelglanz hebt ab ! Zuschlag 2.600 Euro ++

Zahlungskräftige Kunden gibt es auch in Deutschland. Darum geht es mir nicht.
Ich versuche es einmal bildlich darzustellen:
Ein Bewerter einer dieser Gradingfirmen aus Trumpland erscheint gut gelaunt an seinem Arbeitsplatz, bekommt zur Bewertung ein toll erhaltenes Stück wie den hier angesprochenen 5er. Da ihm selbt die Sonne aus allen Körperöffnungen scheint, bewertet er die Münze mit MS 69.
Der gleiche Mensch kommt am nächsten Tag mies gelaunt zur Arbeit, weil ihn irgendetwas geärgert hat. Wieder gekommt er so eine Münze auf den Tisch und bewertet diese mit MS 66.
Die (zumindest zum Teil) subjektive Wahrnehmung eines einzelnen Menschen entscheidet darüber, ob die Münze bei einer Auktion 500 oder 2500 € erzielt, weil sich viele Bieter stumpf nach der Zahl auf dem Plastiksarg richten.
Genau so etwas mache ich nicht mit. Da kaufe ich mir lieber eine Münze, die ohne US-Bewertungssystem als stgl oder fdc oder bu oder 0 bewertet ist.

Mit dieser Argumentation kannst Du auch die Subjektivität der Bieter auf die Münzen beschreiben.

Wieso freut sich nicht einfach einer, dass schöne Münzen wertvoller werden?
 
Wieso freut sich nicht einfach einer, dass schöne Münzen wertvoller werden?

Vermutlich, weil die meisten Foristen Sammler und keine Anleger/Spekulanten sind... ;)


Wäre Reisen Dein Hobvy, würdest Du Dich freuen, wenn sich die Preise für Flüge und Hotelübernachtungen weltweit verdoppeln würden (Dein Einkommen hingegen nicht...)?
 
Vermutlich, weil die meisten Foristen Sammler und keine Anleger/Spekulanten sind... ;)


Wäre Reisen Dein Hobvy, würdest Du Dich freuen, wenn sich die Preise für Flüge und Hotelübernachtungen weltweit verdoppeln würden (Dein Einkommen hingegen nicht...)?

Genau so ist es (auf den ersten Blick) doch. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Einkommen bei weitem nicht in dem Umfang gestiegen sind, in dem so manche Münze im Preis angestiegen ist.

Beim zweiten Blick stellt man fest, dass - gemessen an der Kaufkraft der Löhne - extrem viele Münzen sehr stark im Preis gefallen sind, nimmt man Bewertungen der 80er, 90er und frühen 2.000er als Maßstab. Nur: diese Münzen sind gerade nicht in Mode / im Trend.

Nicht alles, was rar ist, ist gemessen am Materialwert teuer.

Napoleons gibt es in ss oder ss-vz nahe am Metallwert, das zugehörige, gleich gut erhaltene 5 Francs-Stück hingegen kostet 5 bis 10 mal soviel, wie sein Silberwert.

Eine 200 Jahre alte, geschichtsträchtige Münze zum Materialwert kaufen zu können - ist das denn nichts?

Steigt man tiefer ein, findet man Münzen zu Preisen, die - gemessen an ehemaligen Bewertungen - nun derart günstig sind, dass man es nicht für möglich gehalten hätte......


Man muss keine 2.000 Euro für ein 5 Mark.-Stück von 1960 und auch keine 15.000 oder 30.000 für einen Fünfer 1958 J ausgeben. Auch muss man keine 3.000, 4.000 oder 5.000 für einen gut erhaltenen, 1916er Elefanten bezahlen. All dies geschieht auf völlig freiwilliger Basis. Man darf (sofern man kann), aber mann muss nicht. Das darf man nicht vergessen. Ich glaube, dass das "Dürfen" dabei das kleinere Problem ist, ebenso, wie das "nicht müssen".

Denn: würde man sich sein eigene Meinung über Preis und Wert einer Sache bilden, so "könnte" und "dürfte" man auch ganz anders einkaufen. Selbst mit kleinem Geldbeutel.........

Insofern sollte man diese hohen Bewertungen und das dadurch erzeugte Auseinanderdriften des Marktes als eine gute Chance sehen, "sein" Ding machen zu können.
 
Sehr schoen geschrieben, mesodor.

Wie wohl fast jeder “deutsche” Sammler, habe ich als Jugendlicher mit den “nach 1871” muenzen angefangen. Ueber die Zeit hat meine Neugier aber dazu geführt, dass ich eine kleine, breit aufgestellte Kontrast Sammlung angelegt habe: von Kelten ueber roemer, Mittelalter bis hin zur Neuzeit. Auch Banknoten, Primitivgeld und numismatische Varia aller Couleur sind dazugekommen.

Die Preisentwicklung der letzten Jahre hat genau zu dem von dir beschriebenen Phänomen geführt, naemlich dass ich mein Stammgebiet “nach 1871” nahezu komplett verlassen habe und nur noch in verhaeltnismaessig guenstige antike muenzen investiert habe. Ich schaetze meine Reichsmuenzen immer noch sehr und bin froh sie zu besitzen, aber fuer eine 60 Jahre alte Kursmuenze mehr auszugeben wie fuer ein geschichtstraechtiges Regenbogenschuesselchen oder einen denar von Augustus erschließt sich mir nicht...
 
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