J230 Erhaltungsunstimmigkeiten

Besser als s ?

Entschuldige mal bitte, aber ich halte das für eine Fehleinschätzung
Fraquinets.

Ich bin zwar nicht der Erhaltungsspezialist, weil ich in einer anderen Liga sammle, aber ein schön ist es auf keinen Fall.

Ich sehe ein das man der Münze ein vz absprechen könnte, so man denn will. Aber ich finde beim besten Willen keine "deutlichen Gebrauchsspuren".

Gruß,
Don
 
wieso Fehleinschätzung:confused:

ss oder auch vz ist doch beides besser als s.:D
 
Die Münze mit "besser als s" zu bewerten ist in meinen Augen lächerlich.
 
Raphael

Bauchschmerzen brauchst du keine bekommen, denn der Händler der die Aussagen getätigt hat, hat im Gegensatz zu dir Ahnung.

Selbstverständlich gibt es Reichsgoldmünzen die in gewissen Erhaltungen häufiger vorkommen.

z.B.

J.202 häufig bfr und st
J.203 oft vz
J.217 oft ss , über vz schwer zu bekommen
J.229 oft ss ss+
J.203 oft ss ss+
J.241 oft ss - vz-
J.285 oft in guten Erhaltungen zu finden

usw.usw.
 
Kratzer bleibt Kratzer und Abrieb bleibt Abrieb. Es ist schade, dass bei der Bestimmung der Erhaltungsgrade so viele Emotionen hinein fließen.
 
Es hilft nichts, man muss die Münze im Original sehen. Wenn ich mir die Münze auf den Bildern anschaue, fällt der gute Randstab sofort ins Auge. Auch die Flächen haben keine groben Kratzer. Wenn man mal von einem etwas abgenutzten Stempel ausgeht, dann kann man schon von einer Erhaltung besser als ss ausgehen, vielleicht auch vz-. Man müßte sich mal Details in geschützteren Bereichen betrachten, um zu sehen, ob man von einem abgenutzten Stempel ausgehen kann. Das ist aber anhand der Bilder nicht möglich. Auch darf man sich nicht durch die grossen Bilder täuschen lassen, Erhaltungsgrade werden im Augenschein festgelegt. Die Lupe dient nur zum erkennen von Manipulationen und Fälschungen.

Gruß Michael
 
...mikroskopische Fotos kann ich leider keine liefern.

...sollten wir uns irgendwann mal bei einem Seminar oder einer Börse wieder begegnen werde ich sie mitbringen, denn ich denke ich behalte die Münze.

...ich hab jetzt nocheinmal mit einem Münzhändler gesprochen, er gilt auch als Experte für Kaiserreich und Reichsgold. Er hat die Münze nicht gesehen und die Antwort war eher philosophischer Art...das war also die letzte Meinung die ich noch einholen wollte.

Trotzdem wars ein sehr interessantes Gespräch. Im Prinzip deckt es sich mit Aussagen von Goldnase, jeggy und Namibia.

Er sagt auszugsweise...." es ist nicht unbedingt der wichtigste Fakt, wie eine Münze gegradet wird....da die Unterschiede von ss über ss-vz bis vielleicht vz- minus fließend sind....bei 5 Leuten hat man wahrscheinlich 3 oder 4 verschiedene Meinungen....logischerweise auch abhängig davon wer käuft und wer verkäuft.

Immer wird in diesem Bereich viel subjektives mit einfließen. Besonders eben auch die Gefälligkeit einer Münze, was macht sie für einen Eindruck.

Und dann ist es eben ausschlaggebend für den Sammler, ob er denkt, daß sie in seine Sammlung passt. Wieviel Münze bekomme ich für mein Geld.
So wie es Goldnase sehr treffend ausgedrückt hat.Das muß man individuell entscheiden.

Reichsgold sei dann nochmal ein ganz besonderer Fall. Er sagt, bei Stücken die wirklich rar sind, ist es vielleicht sogar sinnvoll ein gutes ss oder ein vz Spitzenerhaltungen vorzuziehen....wenn man ganz rational denkt....bei Auktionen erlebt man dann, daß kleine Nuancen die Preise explodieren lassen, im Bereich der Top Erhaltungen.

Er sagt aber auch, daß manche Händler dann durchaus versuchen besser zu bewerten, weil gewisse Stücke kaum zu beschaffen sind....und wenn man einmal eins hat, versucht man eben das optimale zu erreichen...sitzen genug Interessenten in einer Auktion spielt das eh keine Rolle...das Angebot ist einfach enorm knapp.

Herr Jäger hat irgendwann einmal festgelegt, daß Erhaltung ohne Vergrößerungsmedium festzustellen sei.
Heute hätte aber jeder einen Computer, einen Scanner, ein Mikroskop...die Leute würden sich dann schon verrückt machen, da man die Münze riesig aufblasen kann.

Eine Bewertung im Bereich vz- bei einer Münze die gewissen Abrieb hat, das Kronenkreuz etwas abgeflacht ist oder die Karos des Wappenschildes verschwommen sind, hält er schon für möglich....man müßte das Stück eben im Ganzen sehen....es kann vz- sein, aber auch ss...je nachdem was sonst noch so zu sehen ist.

Die grundsätzliche Aussage ist aber wohl die, daß in Umlauferhaltungen bis eben vz die Geschichte mit den Bewertungen stark subjektiven Einflüssen unterliegt. Wenns dann nach oben geht, in die Bereiche bankfrisch und stempelglanz, dann können feinste Linien und Krätzerchen zu Preisunterschieden von tausenden von Euros werden.



Grüsse
 
Bei alten Münzen, zum Beispiel früheren Württembergern - nicht Kaiserreich - sagt man und gilt als Faustregel:
Pro Erhaltungsstufe eine Verdopplung des Preises.
ss = 100%, vz = 200%, st = 400%

Da ist es auch so, dass die Preise für gute Erhaltungen explodieren.
 
Oft neigt man dazu, die eigenen Münzen besser zu sehen als sie wirklich sind. Deshalb sind mir die persönlichen Kontakte zu einigen Forumssammlern (nein, eigentlich sind es schon lieb gewonnene Freunde :D) sehr wichtig. Das hat mir auch schon manchmal die Augen geöffnet oder auf der anderen Seite meine Meinung bestätigt. Nur so erhält man eine vernünftige Bewertung, da Kauf- und Verkaufsinteressen aussen vor sind. Auch Neid und Mißgunst spielt da keine Rolle, zumindest bei den Personen, die ich kenne.

Bei Händlern erhält man nicht immer eine faire Einschätzung von Münzen, die man nicht bei ihnen gekauft hat. Andere sind da, besonders wenn man auch Kunde bei ihnen ist, offen und ehrlich. Solche Händlerkontakte sind daher, wenn auch nicht häufig, sehr wertvoll.

Zutreffend ist, dass es preislich zwischen geringen Erhaltungsstufen schon mal um einige hundert, wenn nicht sogar um tausend(e) Euro, geht. Umso wichtiger ist, dass man sich Zeit lässt, sich andere Meinungen einholt, überlegt, nochmals überlegt und dann eventuell kauft. Ist die Münze zwischenzeitlich andersweitig verkauft, kein Problem, die nächste kommt bestimmt. Überstürztes Handeln bringt meist nur Ärger und Verdruss. Ich sage, das Geld ist immer schneller ausgegeben als verdient. Da wäre es doch schade, wenn man nicht den entsprechenden Gegenwert erhält.

Gruß Michael
 
Ich bin zwar Anfänger: aber für mich ist vorzüglich, wenn alles erhalten ist - und wegen dem minimalem Abrieb in der Mitte ist das halt vz- (und wenn die ganze Münze so wäre, wie die Mitte: dann ss)

Die Qualitätseinschätzung "schön" ist entweder Quatsch oder ein Scherz
 
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