Jaeger Stgl. vs MS66

Diese Münze, die ich im Neuzugangs- Thread schon mal vorgestellt hatte, wurde als MS 63 gegrätet.
Sag ich doch. Nach der Definition fällt das Stück unter MS 63. Ist ja auch ok, nur nicht das dies angeblich in D vergleichbar mit Stempelglanz sein soll.:mad:
 
Die Bewertung stammt von NGC.
Aber ob 62, 63 oder 64 ist für mich nicht nicht so wichtig, der schöne EA- Effekt, der in der Sprache des aus Russland stammenden New Yorker Verkäufers " Semi prooflike " hiess, ist für mich das Entscheidende bei diese Münze.
Das ist auch vollkommen in Ordnung, dir muss die Münze gefallen. Ich glaube du bist der letzte der eine Münze deshalb kauft, weil xyz für die Erhaltung draufsteht.:D
 
Wenn ich mir die Beschreibungen des amerikanischen Systems so anschaue, fällt mir auch auf, dass auf die Prägedetails eingegangen werden:

z.B.
<table class="data-table table-rounded full-table"><tbody><tr class="evenrow"><td>MS/PR-66</td> <td>Wenige kleinere Abdrücke/Kratzer nicht im zentralen Bereich, gute Prägedetails</td> </tr> <tr class="oddrow"> <td>MS/PR-67</td> <td>Praktisch prägefrisch mit kleineren Unvollkommenheiten, sehr gute Prägedetails</td></tr></tbody></table>
Dies deutet auf eine Vermischung von Erhaltungsgraden von Münzen mit Erhaltungsgraden von Stempeln. Wenn sich Stempel abnutzen, prägen Sie Münzen bei denen das Prägebild flauer erscheint, aber in feinstem Stempelglanz vorliegen. Ist das so gewollt?

Zum Vergleich internationaler Bewertungen finde ich auch eine Zeile auffällig:

<table class="data-table table-rounded full-table"><tbody><tr class="evenrow"><td>
</td> <td>UNC</td> <td>
</td> <td>
</td> <td>Stempelglanz (ST)</td> <td>
</td> <td>
</td> <td>MS/PR-63</td> <td>Abdrücke/Kratzer in moderater Anzahl/Größe, Prägedetails eventuell nicht komplett</td></tr></tbody></table>MS/PR-63 Abdrücke/Kratzer in moderater Anzahl/Größe, Prägedetails eventuell nicht komplett

Kann es sein, dass hier der Ursprung für den sehr dehnungsfähigen Begriff "unzirkuliert" herkommt und man ihn (fälschlicherweise) mit unz = st gleichsetzt? Merkwürdig - und hier schon andiskutiert - ist auch, dass Münzen in Stempelglanz Kratzer in moderater Anzahl/Größe haben dürften. Dies steht in Kontrast zu Jaegers Angaben. Da wirft sich bei mir die Frage auf, inwiefern bzw. ab wann Kurt Jaeger stillschweigend den Zitierstatus erlangte, den er heute innehält!?

Beste Grüße,
JPN
 
Wenn ich mir die Beschreibungen des amerikanischen Systems so anschaue, fällt mir auch auf, dass auf die Prägedetails eingegangen werden:

z.B.
<table class="data-table table-rounded full-table"><tbody><tr class="evenrow"><td>MS/PR-66</td> <td>Wenige kleinere Abdrücke/Kratzer nicht im zentralen Bereich, gute Prägedetails</td> </tr> <tr class="oddrow"> <td>MS/PR-67</td> <td>Praktisch prägefrisch mit kleineren Unvollkommenheiten, sehr gute Prägedetails</td></tr></tbody></table>
Dies deutet auf eine Vermischung von Erhaltungsgraden von Münzen mit Erhaltungsgraden von Stempeln. Wenn sich Stempel abnutzen, prägen Sie Münzen bei denen das Prägebild flauer erscheint, aber in feinstem Stempelglanz vorliegen. Ist das so gewollt?

Zum Vergleich internationaler Bewertungen finde ich auch eine Zeile auffällig:

<table class="data-table table-rounded full-table"><tbody><tr class="evenrow"><td>
</td><td>UNC</td><td>
</td><td>
</td> <td>Stempelglanz (ST)</td><td>
</td><td>
</td><td>MS/PR-63</td><td>Abdrücke/Kratzer in moderater Anzahl/Größe, Prägedetails eventuell nicht komplett</td></tr></tbody></table>MS/PR-63 Abdrücke/Kratzer in moderater Anzahl/Größe, Prägedetails eventuell nicht komplett

Kann es sein, dass hier der Ursprung für den sehr dehnungsfähigen Begriff "unzirkuliert" herkommt und man ihn (fälschlicherweise) mit unz = st gleichsetzt? Merkwürdig - und hier schon andiskutiert - ist auch, dass Münzen in Stempelglanz Kratzer in moderater Anzahl/Größe haben dürften. Dies steht in Kontrast zu Jaegers Angaben. Da wirft sich bei mir die Frage auf, inwiefern bzw. ab wann Kurt Jaeger stillschweigend den Zitierstatus erlangte, den er heute innehält!?

Beste Grüße,
JPN
Die Geschichte mit den Prägedetails also die Berücksichtigung von Prägeschwächen ist mir heute auch schon durch den Kopf gegangen. Einerseits finde ich es durchaus gut wenn hier in gewisser weise gut ausgeprägte Stücke besser bewertet werden.
Andererseits nach Jaeger ist eigentlich nur der Abrieb von bedeutung bei der Erhaltungseinschätzung. Prägeschwäche schlägt sich nicht negativ auf die Erhaltung aus.
Ja und wie war sie denn die Erhaltungseinschätzung vor Jaeger?
Gab es da überhaupt schon die Numismatik..........:lachtot:
 
Diese Münze, die ich im Neuzugangs- Thread schon mal vorgestellt hatte, wurde als MS 63 gegrätet.

Was mich wundert ist, dass die Münze noch immer hinter Plastik liegt. :D

Zum Grading; das Prägebild phantastisch, Willis Haarpracht detailliert
wie in seiner Jugend ;), aber MS 63 ... :rolleyes:

Für die Sammlung, eine EA erfüllende Münze, immer eine Bereicherung.
 
Dies deutet auf eine Vermischung von Erhaltungsgraden von Münzen mit Erhaltungsgraden von Stempeln. Wenn sich Stempel abnutzen, prägen Sie Münzen bei denen das Prägebild flauer erscheint, aber in feinstem Stempelglanz vorliegen. Ist das so gewollt?

Ja, kann ich auch bestätigen, da ich auch einige Stücke aus Altdeutschland mit entsprechend typischen Prägeschwächen zum Graden geschickt habe. Je nach Stärke der Prägeschwäche wird das Stück bis in den AU Bereich degradiert.

mfg
 
Ja, kann ich auch bestätigen, da ich auch einige Stücke aus Altdeutschland mit entsprechend typischen Prägeschwächen zum Graden geschickt habe. Je nach Stärke der Prägeschwäche wird das Stück bis in den AU Bereich degradiert.

mfg

Wenn man ein absoluter Pedant im Umgang mit der deutschen Sprache wäre, müsste man wohl das Urteil "Stempelglanz, Prägeschwäche" verwenden. Jedenfalls machen es so die deutschen Auktionshäuser.

Ich halte aber das was Du von den Gradingfirmen berichtest, im Ergebnis für richtig, wenn man dem Ansatz folgt, dass das Grading helfen soll, den Wert zu ermitteln. Eine schwach ausgeprägte Münze muss vernünftiger Weise weniger wert sein. Vielleicht stufen die Amis deshalb au AU herab. Ich will nicht hoffen, dass sie Prägeschwäche mit Abrieb verwechselt haben:)

Ich stelle einmal ein Stück vor, dass mir ähnliche Schwierigkeiten bereitet. Das Foto stammt vom Händler. Das Stück ist mir durch die schöne Oberfläche aufgefallen und ich habe es für kleine Münze erworben. Man sieht unschwer, dass der Stempel der Adlerseite so richtig auf ist (mehrfach gebrochen). Es ist auch ein schönes authentisches Belegstück für die angeblich so tolle Qualitätskontrolle bei der Münzprägung im Kaiserreich. Aber wie bewerten?

Grüße, Thomas
 

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Aber wie bewerten?

Grüße, Thomas
Mir gefällt ein solcher Stempelriss. Der Macht eine solche Münze erst richtig interessant. Für mich ist ein Stempelriss kein Grund für eine schlechtere Einstufung einer Münze gegenüber Stücken ohne Stempelriss.
Prägeschwächen sind ein anderes Thema.
 
Dem Gradinggedanken liegt zugrunde, dass jede Münze in perfektem Zustand vorkommen kann. Das ist aber nicht unbedingt der Fall, viele ältere Münzen gibt es gar nicht ohne Prägeschwäche.
Hier offenbart sich vielleicht ein Mentalitätsunterschied zwischen den USA und Europa. Wärend amerikanische Sammler offenbar Perfektion in jeglicher Hinsicht suchen, sind europäische Sammler möglicherweise für produktionssbedingte Mängel wie Stemprelrisse, Justierstriche und dergleichen etwas offener.
 
Beispiele wie Stempelbrüche/-risse, Prägeschwächen etc. zeigen, dass "mathematisches" Grading nicht alles ist. Ich persönlich finde das amerikanische System viel zu ausdifferenziert und unpersönlich. Letztlich kommt es nicht darauf an, ob eine Münze MS 61 oder MS 62 ist, sondern auf den ästhetischen Gesamteindruck, der nun einmal sehr subjektiv ist. MS 60 mit einhundertjähriger Originalpatina kann dem einen oder anderen besser gefallen als MS 64 getaucht. Viel ist Geschmacksache.
 
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