Jetzt wirds römisch... und doch nicht

[mesodor39]

Multikulti gab es auch im alten Rom. Und wenn es einem Völkchen nicht passte schickte der Kaiser seine Legionen, die dann alles platt gemacht haben.... So weit, so gut. Manchmal dauerte es etwas, bis es so weit kam. Zeit genug, Münzen zu prägen. Und wenn es schnell gehen muss, dann nimmt man halt das vorhandene (römische) Geld und überprägt es. Dass es ein Silberdenar ist, kann man anhand der trotz Überprägung erkennbaren Buchstaben "AVG" sehen. Dass es sehr wahrscheinlich 1. Jahrhundert ist (Prägedatum des Denars) erkennt man daran, dass die Schrift "andersherum" läuft, als man das von römischen Prägungen späterer Jahrhunderte gewohnt ist. Aber erkennt jemand noch mehr, ggf. den Kaiser oder den Typ des überprägten Denars? Um überhaupt was zu sehen habe ich die Kontraste bis ins unendliche verstärkt und mächtig Farbe drauf gegeben. Das, was ich glaubte zu sehen habe ich mit schwarzen Linen nachgezogen. Der Kopf des Kaisers muss (sinnvoller Weise) da gewesen sein, wo die Weintraube ist. Wäre dem nicht so, würde man viel mehr von der alten Prägung sehen. Und genau das ist wohl der Grund, warum ich diese prägefrische Münze des 2. jüdischen Aufstandes (Bar Kochba) 1996 beim Auktionshaus Kuenker im Nachverkauf einer seiner Auktionen erwerben konnte. Der Ausrufpreis war damals 800 DM.

 

[Kronerogøre]

Hübsches Rätsel zum Jahreswechsel. Leider kann ich ausser einer eventuell weiterführenden Überlegung rein gar nichts zur Lösung beitragen:
Ist es auf Grund von dokumentierten Münzfunden möglich nachzuvollziehen, welche Denare vor 135 häufiger als andere in Judäa anzutreffen waren, so dass man bei einer ersten Suche andere Typen erstmal vernachlässigen kann ?