Käufe aus Nicht-EU Staaten und deren Zollabwicklung

Freu dich mal noch nicht zu früh. Ich hatte kürzlich auch ein FedEx-Paket aus Japan auf direktem Wege erhalten. Die Rechnung für die Abwicklung und EUSt kam ein paar Wochen später.

das wird auch in diesem fall so sein. so große unternehmen gehen mit sicherheit kein risiko ein und melden wert des inhalts, sowie die zu berechnenden zollabgaben vor dem versand.
 
Mit welchem Steuersatz wurde besteuert? Was verlangte Fedex für das Vorlegen?

Heute kam die Rechnung von FedEx für mein Paket aus den USA. Zu meiner großen Überraschung wurde hier nicht mit 7%, sondern mit 19% besteuert! :eek2: Bevor ich jetzt in Widerspruch gehe, wollte ich kurz hier nachfragen, ob ich vielleicht etwas übersehen oder überlesen habe? Laut Internetseite des Zolls ergibt sich die Bemessung aus der Anlage 2 zu § 12 Abs. 2 Nr. 1 und 2 UStG. Dort habe ich selbstverständlich nachgeschaut und bin auf folgenden Eintrag gestoßen:

Liste der dem ermäßigten Steuersatz unterliegenden Gegenstände

Nr. 54 - Sammlungsstücke
c) von münzkundlichem Wert, und zwar
cc) Münzen und Medaillen aus Edelmetallen, wenn die Bemessungsgrundlage für die Umsätze dieser Gegenstände mehr als 250 Prozent des unter Zugrundelegung des Feingewichts berechneten Metallwerts ohne Umsatzsteuer beträgt

Ich gehe mal davon aus, dass meine beiden sächsischen Silbermünzen unter diesen Punkt fallen, oder? Der Feingehalt des Talers beträgt 16,667 g. Beim aktuellen Silberpreis macht das einen Metallwert von 8,72 EUR. Somit beträgt der Umsatz doch deutlich mehr als 250 Prozent des Metallwertes. Vom 1/6 Taler erübrigt sich dann die genaue Berechnung.

Habe ich irgendwo einen Denkfehler oder kann ich problemlos Widerspruch einlegen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine silbernen Münzen (Taler, Tetradrachemn usw), die ich aus den Staaten (komischerweise werden Sendungen aus anderen Ländern meist "durchgewunken") beim Zoll abgeholt hatte, wurden (richtigerweise) immer mit 7% besteuert. Insoweit würde ich einem Widerspruch gute Erfolgsaussichten beimessen.
 
Ich habe mir jetzt das Schreiben nochmals eindringlich angeschaut. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den Fehler im System gefunden habe. Offenbar wurden meine Münzen als GOLDMÜNZEN eingestuft!!! Auf dem Zollbescheid steht im Abschnitt "Warenbezeichnung" bei der Lieferung aus Japan nur kurz und knapp "Sammlermünzen aus Silber". Bei der Lieferung aus den USA steht dort jedoch folgendes: "Sammlermünzen aus Gold, nur von münzkundlichem Wert, hier: Germany, Saxony, Mining Taler, 1867-B, Dresden Mint, Johann, PCGS MS-62 Gold".

Das würde zum einen die Besteuerung mit 19% erklären, denn bei einem Feingehalt des Talers von 16,667 g wäre der Materialwert aktuell bei 750 EUR und würde somit nicht unter den ermäßigten Steuersatz fallen. Selbst der 1/6 Taler wäre dann mit 125 EUR Materialwert dabei.

Zum anderen erklärt das auch den Satz aus der FedEx-Mail, der sich mir bisher nicht ergründen ließ:

nach zollamtlicher Prüfung zweifeln die Zollbeamten den Warenwert Ihrer Sendung an.

Mir war bisher nicht klar, wieso der Zoll den Warenwert anzweifelt, denn es lag ja schließlich eine Rechnung bei. Aber wenn sie es tatsächlich als Goldmünzen eingestuft haben, ergibt diese Aussage auch Sinn.

Und jetzt kommt der lustige Teil: wie konnte es passieren, dass die Münzen als Goldmünzen eingestuft wurden? Die Zollbeamten haben offenbar ein Wort bei der Artikelbeschreibung auf der Rechnung schlichtweg überlesen und somit den Rest falsch gedeutet. Denn auf der Rechnung steht nicht (wie bei der Warenbezeichnung beim Zoll) PCGS MS-62 Gold, sondern PCGS MS-62 Gold Shield, was nichts anderes als die Bezeichnung von PCGS ist!!!

Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ganz genau das der Grund des ganzen Troubles ist. Und natürlich werde ich Widerspruch gegen den Bescheid einlegen.

Vielleicht hatte @Seltengast ja doch Recht...

Rico: Die sind einfach hackeblöd! :confused:
 
@FooFighter

les Dir das mal durch und beachte bitte den drittletzten Absatz! ;)


... und Dank unzureichender Angabe im Artikeltext der Stacks Rechnung, wo nur "20 Mark Prussia" steht, durfte ich für eine klar EUSt befreite Münze noch 42,- an FedEx überweisen, da diese daraufhin "Sammlungsmünze aus unedlen Metallen nur von münzkundlichem Wert" beim Zoll anmeldeten.

Dagegen beim Zoll Einspruch eingelegt wurde dieser abgelehnt, da dazu nur FedEx befugt ist.

Meine Freizeit ist mir wichtiger als jetzt mit FedEx wegen 42,- in (ewig dauernden) Mailkontakt zu treten.

Augen auf beim Eierkauf, EUSt befreite Goldmünzen können bei Stacks richtig teuer werden! :wut:
 
@FooFighter

les Dir das mal durch und beachte bitte den drittletzten Absatz! ;)

Du meinst den Teil, dass nur FedEx zum Einspruch befugt ist? Wieso denn das?

Naja, ist eh schon zu spät, da ich den Einspruch bereits per Mail an das Hauptzollamt Köln geschickt habe. Schau'n mer mal. Ich werde weiter berichten...
 
Du meinst den Teil, dass nur FedEx zum Einspruch befugt ist? Wieso denn das?
Ja dies meine ich.

Die Mitteilung dazu kam per Briefpost, erst morgen kann ich mal schauen ob ich das Schreiben noch habe.
 
Das wäre sogar logisch. FedEx hat verzollt und ist Adressat des Gebührenbescheides. Somit könnte sich auch nur FedEx gegen den Bescheid wehren (also Widerspruch/Einspruch einlegen).
 
Das wäre sogar logisch. FedEx hat verzollt und ist Adressat des Gebührenbescheides. Somit könnte sich auch nur FedEx gegen den Bescheid wehren (also Widerspruch/Einspruch einlegen).
So habe ich es in Erinnerung.

Die Quote fehlerhafter Gebührenbescheide dürfte enorm hoch sein, zumindest im Bereich Numismatik.
 
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