Kippt die Ausgabe der 20-€-Sammlermünze „900 Jahre Freiburg“? Falsches Datum entdeckt!

Soll die 20-€-Sammlermünze „900 Jahre Freiburg“ trotz Irrtum wie geplant in diesem Jahr erscheinen?

  • ja

    Stimmen: 5 26,3%
  • nein

    Stimmen: 10 52,6%
  • mir egal

    Stimmen: 4 21,1%

  • Umfrageteilnehmer
    19

numisfreund

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Zum 09.07.2020 plante das Bundesministerium der Finanzen die Ausgabe einer 20-€-Sammlermünze zur Würdigung des 900-jährigen Stadtjubiläums von Freiburg im Breisgau, siehe dazu auch hier.

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Nach den historischen Unterlagen verlieh Konrad I. von Zähringen (geb. um 1090, gest. 8. Januar 1152 in Konstanz) im Jahre 1120 der Siedlung der Dienstleute und Handwerker des Castrum de Friburch (Ruine Leopoldsburg) auf dem Schlossberg das Markt- und Stadtrecht.

Wie vor wenigen Tagen ein junger Praktikant bei genauerer Betrachtung der im Stadtarchiv aufbewahrten Originalurkunde bemerkte, scheint man bei dieser Datierung einem Lesefehler aufgesessen zu sein. Bei dem handschriftlich in römischen Zahlen erfassten Jahresdatum hat man offensichtlich ein V (fünf) als ein X (zehn) gedeutet. So wurde aus der richtig geschriebenen Jahreszahl MCXV (1115) das Jahr MCXX (1120) als jenes der Rechteverleihung herausgelesen, da die Striche des V leicht den unteren Berührungspunkt kreuzen.

Eilig angelegte neuere wissenschaftlich-historische Untersuchungen belegen nunmehr, dass weder Konrad I, noch sein älterer Bruder Berthold III., Herzog von Zähringen, im Jahre 1120 den Akt der Rechteverleihung vollzogen haben können, da sie sich zu der Zeit aktiv gegen die Machtausbreitung der Staufer stellten und sich hierzu mit den Welfen verbündeten. Es wurde damit aktuell der Nachweis erbracht, dass das bisher angenommene Jahr der Stadtrechteverleihung falsch ist. Dieser Akt hat nach der neuesten Erkenntnis nachweislich bereits fünf Jahre vorher stattgefunden!

Wie nun aktuell aus Insiderquellen bekannt wurde, planen die zuständigen Stellen im Ministerium nach dem bekanntgewordenen Irrtum, die Ausgabe der 20-€-Sammlermünze zu annullieren. Allerdings sollen bereits heftige Proteste aus dem Freiburger Rathaus zu vernehmen gewesen sein, da man nun berechtigterweise negative Publizität wegen des historischen Fehlers erwarte und um das geplante Jahrhundert-Stadtfest fürchte.

Nach der auf unbestimmte Zeit verschobenen Ausgabe der 10-€-Sammlermünze „An Land“ sowie der Streichung der 20-€-Sammlermünze aus Anlass der Fußball-EM, beide Opfer der gegenwärtigen Corona-Pandemie, wäre die Nichtausgabe der „Freiburg“-Münze die dritte Münzausgabe des Jahres 2020, die den Ausgabeplan des Ministeriums sprengt.

Wie seht ihr als Sammler dieses?

Soll das Bundesministerium der Finanzen trotz offensichtlich nachgewiesenem Irrtum diese Silbermünze wie geplant herausgeben? Ihre im Motiv aufgeführte Jubiläumszahl „900“ der Stadtgründung wäre bei Ausgabe im Jahre 2020 nicht haltbar. Die Münze hätte eine Verspätung von fünf Jahren. Kann man das dulden?

Gerne lese ich hier eure Meinungen dazu. Schreibt hier dazu und nehmt an der obigen Umfrage teil.

Ich bin gerne bereit, das hier gesammelte Stimmungsbild anschließend dem Ministerium der Finanzen vorzulegen.
 
Im Zweifelsfall sollte es sicher möglich sein, eine Rückdatierung der Münze vorzunehmen. So könnte dann eben eine Münze mit Prägejahr 2015 erscheinen, die aber erst im Jahr 2020 ausgegeben wird.
Hier würde sich ja ein sachlicher Grund für dieses Vorgehen ergeben.
Es wäre nur eben nicht begrüßenswert, wenn sich diese Praxis allgemein etablieren würde und ohne sachlichen Grund diverse rückdatierte Sammlermünzen erschienen würden.
 
Also ich fänd' das mal gar nicht gut, ich meine wo zieht man dann eine zeitliche Grenze?
"Scheiß" auf die Herren im Rathaus, sich auf etwas zu berufen was geschichtlich nicht korrekt ist, kann nicht feierlich sein. Aber wenn sie dennoch feiern wollen, können sie das natürlich gern tun. Aber diesen Irrtum noch mit einer geschichtlich falschen Münze zu "würdigen" wäre meiner Auffassung nicht der richtige Rahmen.

Da gäbe es aktuell andere Themen, Ereignisse und Menschen die es zu würdigen gilt !
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach so ausgeben, wie sie nunmal geprägt wurde.

Die Verwechslung der römischen Jahreszahl steht dann als nette Anekdote in den Katalogen und gut ist.

Gruß
Michael
 
Na dann kann man die Fussball-Münze ja auch ausgeben und als Anekdote dazu schreiben das die Veranstaltung wegen Corona erst 1 Jahr später stattgefunden hat.
Irgendwie genau so sinnlos, oder ? o_O
 
Je nachdem ob die Münzen schon geprägt worden sind und was der Prozess der Planung rund um die Ausgabe der Münze bis jetzt gekostet hat wäre ich im Sinne der Steuerzahler dafür, die Münze wie geplant auszugeben.
Ansonsten eben entweder mit korrekter und somit rückdatierter Jahreszahl (als begründeter einmaliger Ausnahmefall) oder eben Prägung und Ausgabe der Münze gar nicht erst weiter verfolgen, falls die Produktion und Logistik noch ganz am Anfang steht.
 
Und ich glaube sie meinten auch Freiberg anstatt Freiburg. Naja, aber man kann ja einfach die letzte Null durch eine Fünf ersetzen und dann stimmt alles wieder. alles kein Problem. Oder man wartet noch 95 Jahre, dann ist es viel runder, ich würde mich drauf freuen.
 
Immerhin steht die Freiburger Bürgerschaft auf der Münze geschlossen zusammen und bildet eine solidarische Einheit. Allein schon deswegen muss die Münze wie geplant erscheinen.

Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass dem Freiburger Rat im 12. Jahrhundert Urkundenfälschungen nachgesagt werden. Mich würde es daher nicht wundern, dass der Rat die 1120 ausgestellte Urkunde nachträglich auf 1115 abgeändert hat, um daraus resultierende Vorteile mitzunehmen. Ich schlage daher vor, zunächst einmal einen Vergleich der Urkunde im Freiburger Archiv mit der Ausfertigung der Urkunde im Familienarchiv derer von Zähringen vorzunehmen. ;)
 
Ist die Münze denn jetzt schon gedruckt? Wenn nicht wäre es ja nicht schlimm wenn man sie ausfallen lässt.
 
Hier sind jetzt kreative Lösungen gefragt: Man sollte die geprägten Münzen einfach mit "2015" gegenstempeln! Problem gelöst. :)
 
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