Kleine Spielerei gefällig?

Ist die Spielidee interessant für dich und würdest du mitmachen?

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Weiß jemand, ob bei @Razorback alles in Ordnung ist? Lange Zeit hat Andi das Spiel am Laufen gehalten und könnte uns sicherlich noch viele interessante Stücke zeigen. Nach seiner letzten Münzpräsentation am 15.07. ist er seit dem 20.07. nicht mehr im Forum angemeldet gewesen...
 
Weiß jemand, ob bei @Razorback alles in Ordnung ist? Lange Zeit hat Andi das Spiel am Laufen gehalten und könnte uns sicherlich noch viele interessante Stücke zeigen. Nach seiner letzten Münzpräsentation am 15.07. ist er seit dem 20.07. nicht mehr im Forum angemeldet gewesen...

Danke der Nachfrage... melde mich hiermit zurück. :) Ich fürchte, allzuviel kann ich zum inzwischen vergangenen Zeitraum nicht beitragen - aber ich schaue mal was sich findet.
 
Die folgende Münze war lange Zeit ein Mysterium-heißt es im Künkerkatalog der de Witt Auktion. Es ist eine der frühesten Brakteaten, vielleicht sogar der früheste überhaupt. Große Numismatiker ordneten ihn verschiedenen Münzständen zu. Posern Klett legte ihn zur Abtei Pegau, Windolf 1106-1150, Löbbecke zur Markgrafschaft Meißen, Heinrich von Eilenburg 1106-1123, Schwinkowski ebenso aber zu Wiprecht von Groitzsch 1123-1124, Gaettens schreibt das Stück dem Erzbistum Magdeburg zu, geprägt in Halle unter Adelgod 1107-1119. So finden wir es noch meistens in den Auktionskatalogen. Nach neueren Funden bevorzugt man wieder die Abtei Pegau unter Windolf. Gegründet wurde die Abtei durch Graf Wiprecht von Groitzsch 1096. Von 1123 bis zu seinem Tod 1124 war Wiprecht auch Markgraf von Meißen.
Pegau, Windolf 1105-1150, Brakteat, 0,87 gr., PosKl. 1059, Schwink.14, Bonh.899, (Gaettens) Hohenst.767
Anhang anzeigen 161092
Mit diesem Design, dass mühelos auf jede Eurogemeinschaftsausgabe gepasst hätte, muss wohl so ziemlich der Tiefpunkt der Stempelschneiderkunst erreicht sein. Faszinierend, vielen Dank fürs Zeigen.
 
Ein Lückenfüller für die Dekade 1220-1229.
Es ist eine Münze, die sich genau datieren läßt auch ohne Datum. Die Khwarezm-Schahs beherrschten kurzzeitig weite Teile Zertralasiens. Ursprünglich waren sie Gouverneure der Großseldschuken. Ala ud din Muhammad II. 1200-1220 ließ eine Gesandschaft des Mongolenherrschers Dschingis-Khan hinrichten, worauf dieser mit 100000 Mann in Choresmien einfiel. Muhammad floh und starb. In Kurzuwan, einer Stadt in Choresmien, übernahmen im Jahr 1221 nacheinander zwei lokale Herrscher die Macht, währen die Stadt von den Mongolen belagert wurde. Aus dieser Belagerungszeit, die im Sommer 1221 mit der Zerstörung der Stadt und einem Massaker an den Bewohnern endete, stammt diese Münze:
Jumada, Malik von Kurzawan, 1221, Jital, 2,98 gr, Tye 324
Anhang anzeigen 161702 Anhang anzeigen 161703
Sehr schön! So ein Exemplar habe ich auch schon eine Weile in meiner Ebay-Beobachtungsliste ^^

Noch eine Anmerkung: Jumada ist eine Datumsbezeichnung, genauer: der Monat. Jumada I ist der fünfte Monat des islamischen Kalenders. der sechste Monat ist Jumada II.
 
Vielen Dank für die Korrektur. Dann ist Rabi II der andere Monat, von dem es diese Münze noch gibt.
 
Richtig. Rabi II. ist der vierte Monat.

I und II sind jeweils nur Vereinfachungen. Eigentlich sind die Namen länger, aber man wird mit der Zeit wohl faul :)

[...]
Rabi-al-awwal
Rabi al-Akhir
Jumada al-awwal
Jumada al-Thani
[...]
 
Abassiden, Al Qahir Billah, 932-934 (320-324 AH), Dirhem 321 (= 933AD), Sarra man ra'a; Alb.251
Anhang anzeigen 169454 Anhang anzeigen 169455
Ahhh, jetzt kann ich gleich einen schlauen Kommentar dazu abgeben.

Sarra man ra'a kann man mit "eine Freude für die, die sie [die Stadt] sehen" übersetzen. Das bezieht sich auf die wissenschaftlich-kulturelle Bedeutung, die die Stadt in ihrer nur 70jährigen Geschichte als Hauptstadt des Abbasidenkalifats hatte (davor und danach hatte Bagdad den Status inne). Im Jahr 892 verlor die Stadt ihren Status wieder und die Bedeutung schwand merklich, der Name brachte das nun zum Ausdruck: Sa'a man ra'a, "Traurig für die, die sie sehen".

Über die Zeit verschmolzen beide Begrifflichkeiten zu: Samarra

DSC00870 - DSC00872.jpg

Große Moschee und Spiralminarett aus dem Jahr 852 (also aus der Zeit als abbasidische Hauptstadt)
Von der Spitze aus sieht man übrigens die Fabrik, in der Saddam angeblich seine Massenvernichtungswaffen hergestellt haben soll.
 
Sutherland schreibt in seinem Buch 'Die Münzen der Römer': "Zu allen Zeiten ließen sämtliche legitime Kaiser sowohl im eigenen Namen als auch im Namen ihrer Mitkaiser an allen Münzstätten prägen." Das änderte sich dann erst Mitte des 5. Jhd.
Gruß ischbierra
 
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