Kleines Rätsel

Noch einen Nachtrag.
Udo, dass Du mit Deiner Frage - oder Rätsel - hier so eine Diskussion los getreten hast, ist für mich ein Zeichen , dass die ernsthaften Münzensammler noch nicht ganz ausgestorben sind, sondern sich aus Frust und Ärger über die vielen blöden Postings (ich hab da......was ist das wert) sich in ihre Schmollecke verzogen haben.
Sie sagen sich"lasst die mal machen, irgendwann geht denen auch ein Lichtlein auf, erst eins, dann zwei ... und wenn dann keins mehr brennt, haben diese Leut' Münzensammeln verpennt.
@ Raphael, bleib ganz ruhig, diese Leute werden nie Münzen Sammler, auch wenn es entgegen Deiner Hoffnung ist.

Gestern hatten wir in unserem kleinen Verein unsere Jahresabschlusssitzung mit einem Vortrag über die Badischen Wappen und einer kleinen Ausstellung, in der ich meine Güttler Medaillen gezeigt habe.
Auch hier das gleiche Problem (fast) aller Vereine - Überalterung. Die wilden spekulativ Sammler mit ihren teils kaputten Euros aus Monnebumsda fühlen sich bei uns nicht wohl, da die Numismatik im Vordergrund steht und nicht das Profitgekratze der Modernen.

BadGes 12-06 4.jpg BadGes 12-06 5.jpg
 
...es gibt einige Sammler Vereine, die z.B. auf Börsen versuchen Mitglieder für das, wie Du es nennst "ernsthafte Sammeln" zu werben.

An ihren Info Ständen sieht man aber nie viele Leute.
Es sind meistens "ältere" Herren die probieren Broschüren und Probeexemplare ihrer numismatischen Zeitschriften an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

Der "Zeitgeist" ist ein anderer....und der Euro ist noch zu "neu"....als das große Mengen von Sammlern sich umorientieren.

Ich denke aber, daß sich im Laufe der Zeit viele Eurosammler auch anderen Sammelgebieten widmen werden...spätestens dann, wenn die Flut von Gedenk-, Probe-, Fehlprägungs-, Klein- und kleinst Auflage Münzen einfach nicht mehr überschaubar wird.

Vielleicht liegt es auch am Medium Internet, daß es einem so vorkommt, als würde es nur noch Interessenten für Euros geben...ich finds teilweise schon erschreckend, daß sich hier unter tausenden von Usern nur ein "paar" für etwas anderes als unsere neue "Superwährung" mit ihren Retorten Münzen begeistern können.

Das was Tisso in Posting20 schreibt macht es doch aus....die Geschichte die hinter dieser Münze steckt ist doch faszinierend.
Aber sammeln muß und kann letztlich jeder das was ihm Spaß macht und gefällt.

Zusatz:.....so ein bißchen langweilig siehts aber schon aus, auf Deiner Jahresabschlußsitzung....Leute die sich sonst in Diskos rumtreiben kannst Du da nur schwer hinlocken. ...paar nette Bedienungen könnten das Ambiente schon etwas aufpeppen....vielleicht mit gehenkelten Talern im Dekollete...als erster Schritt zum echten "Münzen" sammeln ;-)

Grüsse
 
...es gibt einige Sammler Vereine, die z.B. auf Börsen versuchen Mitglieder für das, wie Du es nennst "ernsthafte Sammeln" zu werben.
An ihren Info Ständen sieht man aber nie viele Leute.
Es sind meistens "ältere" Herren die probieren Broschüren und Probeexemplare ihrer numismatischen Zeitschriften an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

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Vielleicht liegt es auch am Medium Internet,
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Du legst den Finger in die Wunde!

Das Medium Internet spaltet mehr, als es zusammenführt! Wir haben zwei Fraktionen, die eine ist online und jung, die andere trifft sich im Hinterzimmer und ist alt.
Hier im Forum können wir an einer Hand die gestandenen, erfahrenen Sammler abzählen. Warum sind Sammlerkollegen von diwidat und corrado nicht hier im Forum? Ich nehme gerne die Antwort vor weg: weil sie nicht online sind.

Die mangelnde Präsenz der gestandenen Sammler, verfälscht das Bild zu Gunsten der Eurotiker.

Ich habe da einen weiteren Gedanken, der mich nie richtig loslässt. Kann es sein, dass im Vereinen organisierte Sammler sich nur sehr ungern von ihren angesehenen "Pöstchen" wie Präses oder Vorstand von der "Jugend" ihre Position nicht streitig machen wollen?

Kann es sein, dass bis heute der mächtige (?) Sammlerverband, der unsere Interessen vertreten soll, hier im Forum nicht blicken lassen hat? Warum? Sind wir Aussätzige? Sammeln wir die falschen Münzen? Zahlen wir keine Beiträge? Sind wir tatsächlich so wenige, dass man uns übersehen kann?
 
Warum sind Sammlerkollegen von diwidat und corrado nicht hier im Forum?

Die sind in einem anderen Forum!
Da gibt es für die Antike mehrere Unterforen.

Dort ist das Problem allerdings nicht so extrem wie hier, allerdings kenne ich viele Sammler, die sich mit 65 endlich einen Laptop angeschafft haben und surfen - sich aber nicht unbedingt in einem Forum einbringen.

Grüße
Zwerg
 
Wir haben zwei Fraktionen, die eine ist online und jung, die andere trifft sich im Hinterzimmer und ist alt.
Hier im Forum können wir an einer Hand die gestandenen, erfahrenen Sammler abzählen. Warum sind Sammlerkollegen von diwidat und corrado nicht hier im Forum? Ich nehme gerne die Antwort vor weg: weil sie nicht online sind.
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Ich habe da einen weiteren Gedanken, der mich nie richtig loslässt. Kann es sein, dass im Vereinen organisierte Sammler sich nur sehr ungern von ihren angesehenen "Pöstchen" wie Präses oder Vorstand von der "Jugend" ihre Position nicht streitig machen wollen?
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Kann es sein, dass bis heute der mächtige (?) Sammlerverband, der unsere Interessen vertreten soll, hier im Forum nicht blicken lassen hat? Warum? Sind wir Aussätzige? Sammeln wir die falschen Münzen? Zahlen wir keine Beiträge? Sind wir tatsächlich so wenige, dass man uns übersehen kann?
Hinter der Trennung zwischen alten und neuen Münzsammlern steckt nicht das Internet, sondern prinzipielle Unterschiede, die so groß sind, daß man von einem gemeinsamen Hobby garnicht sprechen kann.

Der klassische Münzsammler sammelt Münzen, wie es sie wahrhaftig gegeben hat. Er mäkelt nicht an der Prägequalität herum, wenn die Münzen nunmal so für den Bedarf hergestellt wurden. Seine Sammelobjekte sind Zeitzeugnisse, weil sie völlig unabhängig von einer Sammlernachfrage und prinzipiell vor deren Entstehung hergestellt wurden. Der alte Sammler kann die Münzen in ihre Zeit einordnen, weil er Hintergrundkenntnisse hat.

Im Unterschied dazu muß der Sammler neuen Typs garnichts über die Geschichte und das Münzwesen eines Landes wissen, und allzuoft macht er von dieser Möglichkeit Gebrauch. Er sammelt ganz anders: Er kauft Neuerscheinigungen nach Vorankündigung, die es ohne seinesgleichen garnicht gäbe. Sein Arbeitsmittel sind nicht Bücher und Kataloge, sondern Abo-Formulare und Bestellscheine. Sammler dieser Art warten gespannt auf Neuerscheinungen und kaufen, was ihnen vorgesetzt wird.

Was sollen die beiden Gruppen groß miteinander zu bereden haben ?
 
@ Rex Danny, wie Du ja gesehen hast, sind die meisten unsere Sammler schon jenseits.......,daher wollte unsere Bedienung nicht mit auf das Bild, da sie gerade ihren 78. Geburtstag hatte und wir beim Pfarrer im Gemeindehaus sind.

Die Angst vor der jungen Generation ist bei uns nun wirklich kein Thema (Durchschnittsalter 70,8 Jahre). Im Gegenteil, wir warten auf den jungen, dynamischen und möglichst auch erfolgreichen Sammler, der die alten Herren mal an die Hand nimmt. Schlau sind wir selber, dafür brauchen wir niemanden, organisieren muss er können.

Mein letzter Vortrag war: "Wie erstelle ich mit Computer, Scanner und Drucker einen numismatischen Vortrag"
Zuhörer = 21, Aktivitätsquote = 0 (Null)
Kommentar: Das war ein Prima Vortrag, hat uns sehr gefallen. Da waren aber doch nicht etwa wir gemeint!? :schaem:
Na, wer denn sonst?
 
Ich bin mal gespannt, welches Medium ich nicht mehr erreiche / erreichen will wenn ich über 70 bin. Es gibt ja schon Kollegen in meinem Alter, die nichts mehr mit dem Computer zu tun haben wollen, weil sie sich dafür schon zu alt fühlen (sic!). Bei mir ist es vielleicht etwas Besonderes, ich bin 37 Jahre alt, kann mich aber zu den Computerkids (das sind die, die schon mit dem Computer aufgewachsen sind), irgendwie dazuzählen, da ich schon mit 11 Jahren (1979) auf den ersten Heimcomputern intensiv herumgehackt habe. Und da hatte ich wahrlich nicht viele Kollegen, die das zu dieser Zeit auch taten. Vielleicht war das so ähnlich, wie Computernutzung heute unter >70jährigen.

Die klassische Vereinsform ist heute schwierig geworden. Ich glaube nicht, dass es nur an Zeitmangel liegt, sondern hauptsächlich daran, wie man heute die Zeit nutzen möchte. Für den inhaltlichen Austausch ist das Netz ja auch eine feine Sache. Nur bleibt halt der menschliche Aspekt auf der Strecke, wie auch bei vielen anderen Dingen die man heute rein über den Computer machen kann. Ich nehme mich da ja selber nicht aus, da ich auch Teil dieser Kultur bin. Wenn es aber hier am Ort einen numismatischen Verein gäbe, würde ich sicher hingehen - zumindest mal ausprobieren. Leider müsste ich mindestens 40km zum nächsten Münzvereinstreffen fahren, was sich für mich schon als zu viel Aufwand darstellt.

Gruss,
jeggy
 
Na, dann reiß Dich mal zusamm und lass Dir von den Alten nichts vormachen.
Monatlich fahre ich einmal 60 km zu meinen Münzfreunden nach Speyer für ein nettes Gespräch, einen kleinen Tausch und einem numismatischen Vortrag mit anschließenden Lokalbesuch um gemeinsam noch etwas am Tisch zusammen zu sitzen.
Wenn ich das nicht machen kann, fehlt mir etwas.

Dez Sitzung `04-17.jpg meine Weihnachtsausstellung vom letzten Jahr.
 
@ diwidat

...das ihr schlau seid, das glaub ich Dir gerne.
..vielleicht zu schlau für manchen neu hinzukommenden Sammler.

...ich denke viele der älteren Herren, die auf dem Foto von Dir gerade ne Tasse Haag trinken und Schwarzwälder Kirsch essen fühlen sich wohl ohne Neuzugang....es sind doch oft geschlossene Zirkel, in denen Neulinge oder Greenhorns mißtrauisch beobachtet werden.

...auf der anderen Seite gibts diese "Nachwuchssorgen" querbeet, angefangen bei den Sängern über die Fußballer bis hin zur freiwilligen Feuerwehr will sich niemand mehr engagieren.

...die Jugendlichen haben heute eigene Vorstellungen von Freizeit.

...irgendwann sind dann eben mal keine "Neuen" mehr hinzugekommen...diese Problematik besteht aber nicht erst seit gestern..nur fällt es eben auf, wenn das Durchschnittsalter auf 70,8 angestiegen ist.

...wie man das ändern könnte weiß ich auch nicht.
...trotz allem gibts ja immer mal wieder für so vieles eine Renaissance.

...also, wenn ein "Neuer " kommt....an die Hand nehmen, nicht beim Tauschen über den Tisch ziehen ;-), gut zureden, in Gespräche einbinden...und vor allen Dingen....das größte Stück Schwarzwälder Kirsch auf den Teller legen... ;-)

Grüsse
 
Das mit dem Schwarzwälder Kirsch lässt sich machen.

Die wenigen, die ein paar Münzen mitbringen, wollen sie eigentlich nur mal lüften, damit der "Odore Pecunia" weg geht, zum Tauschen lässt sich eh schon keiner mehr verleiten.

Der letzte Jungsammler brachte seine PP-Euro zum Tausch mit und suchte nach Ergänzung. Als er sah was auf dem Tisch lag (Römer, Mittelalter, Talerzeit, Alt China) hat er gefrustet eingepackt und ist verschwunden.
Wie kann man solche Leute an die Hand nehmen?
 
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