Kriegsbedingter (?) Mangel an 5- und 10-Cent-Münzen in Belgien

Schlechte Planung des Kleingeldbedarfes führt zur Kleingeldverknappung. Dem wird teilweise abgeholfen durch Kleingeldimporte. Muss man halt etwas besser planen, zukünftig.

In Belgien gibt es jetzt die Pflicht, das alle Geschäfte mindestens eine Möglichkeit anbieten müssen, bargeldlos zu bezahlen. (Die belgische Regierung hat vermutlich was gegen Bargeldzahler).
Jedenfalls, die Entscheidungsträger bei unseren Nachbarn haben da sicherlich/vielleicht gedacht, dass das sofort zu weniger benötigtem Kleingeld führt und zu wenig bestellt.
Kann aber auch ganz anders gelaufen sein...
 
Laut dem belgischen Staat gibt es eine enorme Nachfrage nach Münzen in ganz Europa, um ihre Lieferprobleme zu erklären.

"Es gibt erhebliche Verzögerungen bei der Lieferung von Münzrohlingen. Die Münzlieferanten haben aufgrund des Krieges in der Ukraine und der gegen Russland verhängten Sanktionen Probleme mit der Versorgung mit Metallen. Aufgrund der enormen Nachfrage nach Münzen (und damit auch nach Münzrohlingen) in ganz Europa steigen die Wartezeiten enorm an". Wir sprechen nicht mehr von Wochen, sondern von... Monaten! "Außerdem ist es wichtig zu betonen, dass viele Münzen im Umlauf sind und wir vielleicht wieder anfangen müssen, unsere Münzen zu benutzen, anstatt sie zu horten".



Persönliche Anmerkung: Die Tatsache, dass Kroatien, das der Eurozone beitritt und daher in Zeiten der Rohstoffkrise viele Münzen prägen muss, könnte vielleicht auch eine der Ursachen für die belgischen Versorgungsprobleme sein?
 
Laut dem belgischen Staat gibt es eine enorme Nachfrage nach Münzen in ganz Europa, um ihre Lieferprobleme zu erklären.

"Es gibt erhebliche Verzögerungen bei der Lieferung von Münzrohlingen. Die Münzlieferanten haben aufgrund des Krieges in der Ukraine und der gegen Russland verhängten Sanktionen Probleme mit der Versorgung mit Metallen. Aufgrund der enormen Nachfrage nach Münzen (und damit auch nach Münzrohlingen) in ganz Europa steigen die Wartezeiten enorm an". Wir sprechen nicht mehr von Wochen, sondern von... Monaten! "Außerdem ist es wichtig zu betonen, dass viele Münzen im Umlauf sind und wir vielleicht wieder anfangen müssen, unsere Münzen zu benutzen, anstatt sie zu horten".



Persönliche Anmerkung: Die Tatsache, dass Kroatien, das der Eurozone beitritt und daher in Zeiten der Rohstoffkrise viele Münzen prägen muss, könnte vielleicht auch eine der Ursachen für die belgischen Versorgungsprobleme sein?
Kroatien macht das Kraut nicht fett (und hat offenbar auch keine Probleme mit der Münzprägung). Da das Problem ausschließlich in Belgien aufzutreten scheint, sind die Erklärungen m.E. vorgeschoben (es wäre vermutlich zu peinlich zu sagen, dass man sich verplant hat beim Bedarf...
 
Belgien wird in diesem Jahr nur 5-Cent-Münzen für den Umlauf prägen. Die 10-Cent-Münzen, an denen es ebenfalls mangelt, und die 20-Cent-Münzen, deren Bestände rasch abnehmen, werden nicht geprägt für den Umlauf. Sehr bemerkenswert.

Quelle: Königliche Belgische Münze
 
Zuletzt bearbeitet:
Belgien wird in diesem Jahr nur 5-Cent-Münzen für den Umlauf prägen. Die 10-Cent-Münzen, an denen es ebenfalls mangelt, und die 20-Cent-Münzen, deren Bestände rasch abnehmen, werden nicht geprägt für den Umlauf. Sehr bemerkenswert.
Ist denn bekannt, ob diese Münzen aus einem anderen Land importiert werden?
 
Es gibt ja bekanntlich keine dummen Fragen...
Deshalb frage ich mal nach:

Womit erklärt es sich, dass diese Bestände rasch abnehmen?
Der 20er ist im Wechselgeld für Scheine und Münzen relativ häufig anzutreffen.
Statistisch gesehen ist bei Wechselgeld 20-39 Cent die Wahrscheinlichkeit hoch das einer dabei ist, bei 40-49 Cent sogar 2.
Gleiches gilt für 70-89 Cent und 90-99 Cent.
Wenn alle Wechselgeldsummen gleich verteilt wären, ist also 40% hohe Wahrscheinlichkeit für 1x 20 Cent und 20% hohe Wahrscheinlichkeit für sogar 2x 20 Cent. (Daneben gibt es auch öfters mal 60 Cent als 3 20er wenn 50er knapp sind, aber das betrachten wir jetzt mal nicht)
Für 10 Cent gibt es 10-19 bzw. 30-39, bzw. 60-69, bzw. 80-89 Cent, also 40% hohe Wahrscheinlichkeit das 1 Zehner dabei ist, aber keine hohe Wahrscheinlichkeit dass es 2 Stück sind (es sei denn die 20er sind aus).
Den 50er gibt es 1x im Bereich 50-99 Cent Wechselgeld.

Der 20er ist also statistisch gesehen das häufigste Wechselgeld. Wenn in einem kleinen Land wie Belgien viel Transit und Tourismus ist fließen 20er im Wechselgeld ab ins Ausland. Daneben gibt es viele Menschen die die Geldbörse ab und zu ausleeren weil so viele Münzen drinnen sind. Damit ist der 20er ebenfalls überproportional betroffen. Je nachdem wie die Münzgeldeinzahlungspolitik der Belgischen Banken ist, kriegt man so schnell größere Mengen an Schlafmünzen (die Eurostücke lässt man im Geldbeutel weil die sind ja ordentlich was wert, von 10 Stück fiktiven 20ern lässt man gerne ein paar daheim damit der Beutel nicht so aufgebläht ist).

Wenn man also wie Belgien es tut, die 20er nicht ausreichend nachprägt oder anderweitig für den Umlauf besorgt werden die halt irgendwann lokal knapp.
 
Der 20er ist im Wechselgeld für Scheine und Münzen relativ häufig anzutreffen.
Statistisch gesehen ist bei Wechselgeld 20-39 Cent die Wahrscheinlichkeit hoch das einer dabei ist, bei 40-49 Cent sogar 2.
Gleiches gilt für 70-89 Cent und 90-99 Cent.

Das sind aber komische Nominale. Hoffe du holst dein Gehalt nach Lohneingang von der Bank ab und nicht von einem Straßenhändler.
 
Persönliche Anmerkung: Die Tatsache, dass Kroatien, das der Eurozone beitritt und daher in Zeiten der Rohstoffkrise viele Münzen prägen muss, könnte vielleicht auch eine der Ursachen für die belgischen Versorgungsprobleme sein?
Kroatien hat nur etwa 4 Millionen Einwohner. Zieht man die Erstausstattung der baltischen Staaten oder Sloweniens zum Vergleich heran, die dort den Bedarf an fast allen Nominalwerten über viele Jahre hinweg gedeckt haben, rechne ich mit einer Erstausstattung von 600 bis 800 Millionen kroatischen Euromünzen. Deutschland oder Spanien hatten in normalen Jahren teils insgesamt doppelt so hohe Auflagen an Umlaufmünzen.
 
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