Kroatien bereitet sich auf die EURO-Einführung vor

numisfreund

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Wie dem angehängten Strategiepapier der Regierung Kroatiens zu entnehmen ist, bereitet sich diese auf die zügige Einführung des Euros als neue Währung des Landes vor. Kroatien wäre das 20. Land, das den Euro einführt.

Bevor es soweit ist, muss jedoch noch Vieles geregelt und an Voraussetzungen erfüllt werden. Daher wird es sicherlich noch einige Jahre dauern, bis der Plan umgesetzt werden kann.

Alles Weitere dazu kann in dem Strategiepapier nachgelesen werden. Vorschritte in den Einführungsbemühungen können wir in diesem Thread demnächst ergänzen - ebenso wie unsere Kommentare dazu.
 

Anhänge

  • 2017-10 Croatia Strategy Adoption Euro.pdf
    1,1 MB · Aufrufe: 529
Hier findet ihr eine Präsentation des kroatischen Finanzministeriums vom 30.10.2017 zum Thema:


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Anhänge

  • 2017-10-30 Croatia Presentation Adoption Euro.pdf
    1,2 MB · Aufrufe: 552
€ur.activ informiert:

Kroatiens Regierung will den Euro
Von: Sam Morgan | EURACTIV.com | translated by Tim Steins
14:46

Die kroatische Regierung hat am Donnerstag vergangener Woche eine neue Strategie verabschiedet, die den Wechsel zur Gemeinschaftswährung innerhalb von fünf bis sieben Jahren vorsieht. Die Opposition warnt hingegen, ein schneller Beitritt zum Euroraum könne nicht im Interesse Kroatiens sein.

Premierminister Andrej Plenković betonte vor der Kabinettssitzung am Donnerstag, das jüngste EU-Mitglied sei bereit, alles zu tun, um seine nationale Währung, die Kuna, abzuschaffen und den Euro einzuführen. Die Übernahme der gemeinsamen Währung sei „ein Segen“ für die Balkan-Nation, so der Premier.

In einer neuen Strategie wurden nun die erwarteten Kosten für die Währungsumstellung sowie ihr wirtschaftlicher Nutzen festgehalten und der zu verfolgende Prozess dargelegt. Offiziell gibt es keine Verpflichtung zum anvisierten Zeitrahmen.

Der ehemalige Europaabgeordnete Plenković unterstrich, Kroatien habe „ein relativ hohes Maß an Konvergenz“ mit den von der EU festgelegten Kriterien für die Einführung des Euro erreicht.

Eine der größten Herausforderungen ist aktuell der Abbau der Staatsverschuldung, die auf 78 Prozent des BIP gesunken ist und bis 2021 voraussichtlich 65 Prozent erreichen wird. Aus Sicht des Premierministers zeigt dieser Rückgang, dass seine Regierung eine „verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik“ betreibe.

Nun soll ein nationaler Rat für die Einführung des Euro eingesetzt werden, der die wichtigsten makroökonomischen Kriterien (stabile Währung, niedrige Inflation) überwachen wird, bevor der Prozess zum Beitritts in die Eurozone offiziell eingeleitet wird.

Doch nicht alle in der Adria-Republik sind für den geplanten Währungswechsel. Ivan Vilibor Sinčić, Vorsitzender einer immer beliebter werdenden populistischen Partei, sagte am Donnerstag, Plenkovićs Aktion sei lediglich ein Teil des Plans des Premierministers, schlussendlich Präsident der Europäischen Kommission zu werden.

Sinčić, der die populistische Živi Zid-Partei („Lebende Wand“) anführt, sagte Reportern, ein Abwenden von der Kuna – einem Symbol der nationalen Souveränität – könne nur zu „schädlichen wirtschaftlichen Folgen“ führen. Er warnte, die Länder an der Peripherie der Eurozone würden den Kernmitgliedern untergeordnet bleiben.

Wirtschaftsministerin Martina Dalić hingegen sieht Kroatien als einen „sehr guten Kandidat“ für den Beitritt zur Eurozone und verwies auf den hohen Anteil an kroatischen Spareinlagen, die in der Einheitswährung angelegt sind. Sie bestätigte, der gesamte Übergangsprozess könne „zwischen fünf und sieben Jahren“ dauern.

Kroatien ist der EU im Jahr 2013 beigetreten und will neben der Eurozone auch dem Schengen-Raum beitreten.

Obwohl von neuen EU-Mitgliedern erwartet wird, dass sie den Euro im Laufe der Zeit einführen, haben Länder wie Dänemark und das Vereinigte Königreich spezifische Opt-out-Möglichkeiten erhalten, während andere wie Schweden beschuldigt werden, die eigentlich unvermeidliche Euro-Übernahme hinauszuzögern. Auch Polen, Ungarn und die Tschechische Republik hegen keinerlei Pläne für einen schnellen Beitritt zur Eurozone.


Quelle: Kroatiens Regierung will den Euro
 
Reuters informiert(e):

November 12, 2019 / 12:02 PM

Croatia eying euro adoption by 2024, PM says

ZAGREB (Reuters) - Croatia’s strategic goal is to fulfill the necessary criteria and adopt the euro by the end of the next government’s term in office, Prime Minister Andrej Plenkovic said on Tuesday.

Earlier this year, Croatia sent a letter of intent to the European Central Bank to join the European Exchange Mechanism (ERM-2), a waiting room for euro adoption.

“Our plan is to join the ERM-2 in the second half of 2020m where we expect to spend two-and-a-half to three years. Then the euro adoption could follow at the beginning of 2023 at the earliest, or at the beginning of 2024,” Plenkovic told an economic conference.

He said that among the main benefits for Croatia from the euro adoption would be removal of currency risk, lower borrowing costs and stronger competitiveness of the economy.

Despite Croatia’s having its own currency, the kuna, most of its savings, around 75% on average in the last decade, were held in euros.

Croatia is making effort to keep its budgetary balance under control and to reduce the public debt towards 60% of gross domestic product in the next few years, which are among the key criteria to join the euro.

For next year, the government proposed a budget with a general budget surplus of 0.2% of GDP, rising to a surplus of 0.8% in 2022. Public debt is projected to fall from 71.3% of GDP at the end of this year to 61.6% at the end of 2022.


Quelle: Croatia eying euro adoption by 2024, PM says
 
Sehr interessant!
Ich war mal so frei zu spekulieren, wie hoch im Zweifelsfall die Start-Auflage der Umlaufmünzen sein könnte. Wert I ist der absolute Minimalwert einer Startauflage eines Landes je Nominal hochgerechnet auf die Einwohnerzahl Kroatiens, Wert II eine Hochrechnung aus der Erst-Auflage Sloweniens, da die Länder sich in einer Reihe von Parametern relativ ähnlich sind, und Wert III ist ein Mittelwert von Münzen der Startauflage je Einwohner der neuen Euroländer SLO, SK, EST, LV und LT (ohne Zypern und Malta, da hier sehr hohe Auflagen geprägt worden sind) hochgerechnet auf die Einwohnerzahl Kroatiens.

1 Cent 68 / 90 / 109 Millionen Münzen
2 Cent 61 / 89 / 94 Millionen Münzen
5 Cent 65 / 84 / 86 Millionen Münzen
10 Cent 57 / 85 / 73 Millionen Münzen
20 Cent 53 / 71 / 64 Millionen Münzen
50 Cent 44 / 63 / 54 Millionen Münzen
1 Euro 35 / 58 / 51 Millionen Münzen
2 Euro 27 / 42 / 37 Millionen Münzen
Summe 410 / 580 / 571 Millionen Münzen

Dies erscheint viel, wenn man die Zahlen mit der Startauflage der Kuna von 1993 vergleicht (366 Millionen Münzen). Allerdings wurde der Bedarf damals unterschätzt, von 1993 bis 1995 veranderthalbfachte sich der Umlauf mehr oder weniger gleichmäßig über alle Nominale verteilt auf 514 Millionen Münzen. Danach stagniert der Wert bei den meisten Nominalen für einige Jahre mehr oder weniger oder der Bedarf steigt nur noch konstant an. Daher halte ich die Werte der Jahre 1993 bis 1995 für potentiell aussagekräftig. Die bisherigen Prägezahlen zeugen von einer relativ gleichmäßigen Nutzung aller Nominale, ohne landesspezifisch eine Vorliebe für ein bestimmtes Nominal zu haben.

Aufgrund der wirtschaftlichen Situation Kroatiens (Haupt-Handelspartner EU; jährlich 10 Millionen Urlauber vorrangig aus der EU, die ein Fünftel der Wirtschaftsleistung des Landes ausmachen) und der verhältnismäßig großen kroatischen Minderheiten in Deutschland und Österreich dürften sich die kroatischen Euromünzen schnell verbreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine interessante Hochrechnung über die möglichen Auflagezahlen künftiger Euromünzen.
Ob sich das mit der Kuna aus den 90ern so einfach vergleichen lässt...!? Du musst auch bedenken, dass sich Kroatien von 1991 bis 1995 in einem brutalen Krieg befand. Da stand die Münzprägung der neuen Währung sicher eher im Hintergrund.
Andererseits finde ich es irgendwie auch schade, wenn es die Kuna Münzen nicht mehr gibt. Die sind sehr schön gestaltet. Mein Favorit ist das 5 Kuna Stück mit dem Bären. Habe mir schon einen kompletten Umlaufsatz (inkl. 1 und 2 Lipa) gesichert.
 
Eine interessante Hochrechnung über die möglichen Auflagezahlen künftiger Euromünzen.
Ob sich das mit der Kuna aus den 90ern so einfach vergleichen lässt...!? Du musst auch bedenken, dass sich Kroatien von 1991 bis 1995 in einem brutalen Krieg befand. Da stand die Münzprägung der neuen Währung sicher eher im Hintergrund.
Andererseits finde ich es irgendwie auch schade, wenn es die Kuna Münzen nicht mehr gibt. Die sind sehr schön gestaltet. Mein Favorit ist das 5 Kuna Stück mit dem Bären. Habe mir schon einen kompletten Umlaufsatz (inkl. 1 und 2 Lipa) gesichert.
Was es auf alle Fälle nicht mehr geben wird ist der Wechsel zwischen kroatische und lateinischer Beschriftung je nach Jahr.

Leider muss man mehr oder weniger die Auflage der Kriegstage zu Vergleichszwecken heranholen. Denn zuvor hat es ja nie eine "richtige" kroatische Währung gegeben, während der Bedarf nach 1995 für einige Zeit mehr oder weniger stagniert (mit Ausnahme der 5, 10 und 20 Lipa, die seitdem alle zwei Jahre in größeren Auflagen erscheinen)
Allerdings ist der Bedarf an neuen Kleinmünzen nicht mehr 1:1 auf die Eurozone zu übertragen. Kuna und Lipa werden seit den früheren 2000ern ja in zunehmendem Maße durch Touristen ausgeführt, während in den neueren Mitgliedern der Eurozone die Nominale ab 10 Cent in größeren Mengen aus dem Ausland eingeführt werden
 
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