Kroatien bereitet sich auf die EURO-Einführung vor

Der Europäische Rat informiert:
  • Euro-Gruppe
  • Pressemitteilung
  • 16. Juni 2022
  • 16:55

Die Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets empfehlen die Aufnahme Kroatiens als 20. Mitglied des Euro-Währungsgebiets​


Die Euro-Gruppe hat heute eine Empfehlung der Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets an den Rat gebilligt. Die Ministerinnen und Minister stimmten der positiven Bewertung der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank zu, dass Kroatien die Konvergenzkriterien erfüllt. In der Empfehlung wird vorgeschlagen, dass Kroatien den Euro am 1. Januar 2023 einführt. Dies ist der erste Schritt eines Verfahrens, in dessen Verlauf der Rat der EU Rechtsakte erlässt, die es Kroatien ermöglichen werden, ab dem nächsten Jahr Mitglied des Euro-Währungsgebiets zu werden und von der Verwendung unserer gemeinsamen Währung, des Euro, zu profitieren.

"Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass die Euro-Gruppe heute übereingekommen ist, dass Kroatien alle notwendigen Voraussetzungen für die Einführung des Euro erfüllt. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg Kroatiens, das 20. Mitglied unseres Euro-Währungsgebiets zu werden, und ein starkes Signal für die europäische Integration. Ich möchte der kroatischen Regierung besondere Anerkennung für ihr Engagement und ihre harte Arbeit aussprechen, um dieses Ziel in den letzten Jahren unter besonders schwierigen Umständen zu erreichen."

Paschal Donohoe, Präsident der Euro‑Gruppe

Nächste Schritte

Diese Empfehlung soll vom Rat "Wirtschaft und Finanzen" (mit qualifizierter Mehrheit der Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets) auf seiner Tagung am 17. Juni 2022 angenommen werden. Der Rat wird voraussichtlich auch ein Schreiben des Präsidenten des Rates "Wirtschaft und Finanzen" an den Europäischen Rat billigen. Der Europäische Rat wird auf seiner Tagung am 23./24. Juni über dieses Thema beraten.

Das Verfahren wird mit der Annahme von drei Rechtsakten durch den Rat (nach Anhörung des Europäischen Parlaments und der Europäischen Zentralbank) abgeschlossen, die erforderlich sind, damit Kroatien am 1. Januar 2023 den Euro einführen kann. Die Annahme dieser Rechtsakte wird voraussichtlich im Juli erfolgen.

Quelle:
 
Ich finde es toll, wie sich die Euro-Gruppe feiert.

Und das zu einer Zeit, in der mehr als deutlich wird, dass der Euro in seiner jetzigen Form nicht funktioniert.

Man belügt sich nur noch selbst. Politisch gewollt, aber eigentlich bereits gescheitert.:respekt:
 
Europäischer Rat
  • Eurogroup
  • Statements and remarks
  • 16 June 2022
  • 21:50
Bemerkungen von Paschal Donohoe nach der Sitzung der Eurogruppe vom 16. Juni 2022:

[...]

Das Thema unserer heutigen Sitzung der Eurogruppe war die Widerstandsfähigkeit. Die Schritte, die wir unternehmen, um die Widerstandsfähigkeit des Euro in der kommenden Zeit zu stärken, und das Engagement der Eurogruppe, die Widerstandsfähigkeit und Robustheit des Euroraums unter allen Umständen zu erhalten.

Wir haben heute eine Reihe von Beschlüssen gefasst, die unser Engagement für diese Widerstandsfähigkeit und unsere Entschlossenheit, sie weiter zu vertiefen, ganz konkret unter Beweis stellen. Wir haben als Eurogruppe empfohlen, dass Kroatien das 20. Mitglied unserer Euro-Familie wird - ein sehr deutliches Signal für die Stärke des Euroraums und seine wachsende Mitgliederzahl.

Wir haben auch den Weg für den Ausstieg der griechischen Wirtschaft aus der verstärkten Überwachung geebnet. Und wir haben uns heute auf einen Plan für sehr konkrete Maßnahmen geeinigt, die unsere Bankenunion weiter stärken werden.

Ich werde heute kurz auf jeden dieser Beschlüsse eingehen und mit der Diskussion über Kroatien beginnen. Diese Diskussion begann damit, dass die Eurogruppe die Konvergenzberichte begrüßte, die von der Kommission und der EZB im Hinblick auf die Erfüllung der Kriterien, die für den Beitritt Kroatiens zum Euro erforderlich sind, veröffentlicht wurden. Auf der Grundlage der Konvergenzberichte, die uns vorgelegt wurden, hat die Eurogruppe nun empfohlen, dass Kroatien den Euro ab dem 1. Januar 2023 einführt. Ich freue mich darauf, dass diese Empfehlung morgen vom Ecofin-Rat formell angenommen wird.

Dies ist ein wohlverdienter Erfolg für Kroatien, und es ist eine Anerkennung der Eurogruppe und der Institutionen der Europäischen Union für das Engagement und die außerordentliche Arbeit von Premierminister Plenković, von Minister Marić und all unseren Kollegen in der kroatischen Regierung, die alle Schritte unternommen haben, die für den Beitritt zu unserer gemeinsamen Währung erforderlich sind.

Dies zeigt, dass der Euro, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen als physische Währung feiert, eine Union ist, die wächst und durch Wachstum noch stärker wird. Er ist in erster Linie ein Symbol dafür, wie wir unsere Integration und unsere gegenseitige Abhängigkeit als eine Quelle der Stärke nutzen. Und die Entscheidung der Eurogruppe, Kroatien in diese Familie aufzunehmen, und die Entschlossenheit Kroatiens, unserer Gruppe beizutreten, sind ein Zeichen für diese Widerstandsfähigkeit.

[...]


Quelle und mehr:

Paschal Donohoe (* 19. September 1974) ist ein irischer Politiker (Fine Gael) und seit Februar 2011 Abgeordneter im Dáil Éireann, dem Unterhaus des irischen Parlaments. Nach dem Rücktritt Lucinda Creightons als irische Europaministerin wurde Paschal Donohoe am 12. Juli 2013 zu ihrem Nachfolger ernannt.[1] Mit der Kabinettsumbildung vom 11. Juli 2014 wurde er zum Minister für Verkehr, Tourismus und Sport ernannt. Seit Juni 2017 ist er Minister für Finanzen, öffentliche Ausgaben und die Reform des öffentlichen Dienstes. Seit Juli 2020 ist er Vorsitzender der Euro-Gruppe.

Quelle und mehr: Paschal Donohoe – Wikipedia
 
Genau, und die nun deutlich sichtbaren und gefährlichen Schwächen dieser Gemeinschaftswährung für die Nordländer sind alle nur frei erfunden.
Von der Geldentwertung seit Jahren ganz zu schweigen.

Die Inflation ist ja nur von kurzer Dauer.
Einfach weitermachen wie bisher, passt ja so schön zu unseren Politikern in D und der EU!
Der Euro ist ein politisch gewolltes Konstrukt und wird vermutlich noch eine Weile so bleiben, koste es, was es wolle. Und egal wie deutlich man spürt, dass er den wirtschaftsstarken Nationen schadet und die Schwachen auf dessen Kosten am Tropf des Geldflusses gehalten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, ich wusste gar nicht, dass die USA (Inflationsrate dort aktuell 8,6 Prozent) klammheimlich zum Euro-Bereich gehören ... Mal ehrlich, natürlich hat eine Gemeinschaftswährung Schwächen, das wird kaum jemand bestreiten. Aber der Glaube, dass zwei Dutzend "unabhängiger" Währungen die sinnvollere Alternative wären, wird vermutlich primär unter denen zu finden sein, die so ziemlich jede supranationalen Verbund für gefährlich, überflüssig o.ä. halten.
 
Wer sagt denn, das es besser ist, mit zwei Dutzend Währungen. Keiner!
Blöd nur, dass der Vergleich wieder einmal mit einem "ähnlich schlecht dastehenden Land" erfolgt.
Aber hier im Land ist es ja mode, sich an den Schwachen zu orientieren, anstatt an den Starken (Schweiz). Die Amis reagieren, spät aber sie tun es mit großen Schritten.
Die Eurozone kann sich diese Schritte nicht leisten, weil sie direkt in den Bankrott der Südländer führen würde. Viel besser ist es, neue "Programme" aufzulegen, als zu reformieren.

Der Euro ist ein Fehlkonstrukt in seiner derzeitigen Gestaltung. Das ist offensichtlich. Natürlich nur für den/ denin, die es auch sehen wollen.

Aber passt doch. Ein Großteil im Land ist zufrieden, hat genügend Geld und Wohlstand forever gepachtet.

Lass doch die ewigen Nörgler nörgeln. Alles wird (ist) gut.

Ein Gutes hat es, es gibt nach langer Zeit mal wieder neue Motive.
:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst du genauer erklären, was am Euro nicht funktioniert? Ist es weil die Inflation gerade hoch ist? Das ist nicht die Schuld des Euros, wie bei der Ölkrise in den 70ern als die DM Inflation ähnlich hoch war, sind ausländische Faktoren daran schuld. Damals die Scheichs, heute der Ruzze.
Es gibt in der Presse genügend Berichte woran es liegt. Teilweise habe ich sie bereits verlingt. Ein jeder ist des Lesens mächtig.
Viele sind meiner Meinung nach dem Mainstream erlegen. Die Inflation liegt weder am Krieg noch unmittelbar an Corona. Sind nur passende Schuldige, die man grad benennen kann ohne auf eigene Konstruktionsfehler eingehen zu müssen.

Bereits letztes Jahr hat sich die Inflation im Euroraum abgezeichnet. Man verkaufte die Dauer damals noch als "Kurz", obwohl es bereits damals Stimmen gab, dass "Kurz" etwas daneben liegt. (Lag er ja auch :lachtot: )
Krieg und Corona verstärken das Ganze jetzt natürlich nur noch einmal.
Co2 Steuern und sonstige "klimaverbessernde" Besteuerung von fosilen Brennstoffen trägt ihr Übriges dazu bei.

Die Stärke einer Währung zeigt sich im Krisenfall, nicht wenn alles "läuft".
Ist wie im wahren Leben, so lange alles glatt gebügelt läuft, gibt es keine Probleme. Ob man alles richtig gemacht hat, erkennt man dann in Situationen die vom Ideal abweichen.
Und im Euro Bereich, weicht man seit Jahren bewusst vom Ideal ab.

Ist ja nicht so,.dass es vorher keine Gemeinschaftswährungen gab aus denen man hätte lernen können.
Und die Bundesstruktur der USA wirtschaftlich mit der EU zu vergleichen, hinkt halt auch wieder gewaltig.

Sorry fürs OT. Habe fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Kroatien bereitet sich auf die EURO-Einführung vor


Für alles, was sich um die aktuelle Inflation und Spritpreise dreht, gibt es passendere Threads, in denen ihr euch auslassen könnt:



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