Kroatien bereitet sich auf die EURO-Einführung vor

Einer französischen Quelle zufolge hat Kroatien mit Jahreszahl 2023 folgende Mengen an Umlaufmünzen geprägt:

1 Cent x 72.000.000
2 Cent x 63.000.000
5 Cent x 40.000.000
10 Cent x 80.000.000
20 Cent x 50.000.000
50 Cent x 45.000.000
1 Euro x 40.000.000
2 Euro x 30.000.000
Gibt es von der EZB irgendwelche Vorgaben wieviel Mio. (Münzen oder Eurowert) ein Land prägen darf?
Eventuell kann man dann schon bei Kroatien Rückschlüsse ziehen, ob das Land sich nicht eine Option frei hält dieses Jahr eine 2€ Gedenkmünze auszugeben.
 
Gibt es von der EZB irgendwelche Vorgaben wieviel Mio. (Münzen oder Eurowert) ein Land prägen darf?
Eventuell kann man dann schon bei Kroatien Rückschlüsse ziehen, ob das Land sich nicht eine Option frei hält dieses Jahr eine 2€ Gedenkmünze auszugeben.
Für jedes reguläre Mitglied der Eurozone (ausgenommen die vier prägeberechtigten Mikrostaaten) gibt es einen Rahmen in Form einer maximalen Summe in Euro, der jährlich an die bestehenden Verhältnisse angepasst wird. Es dürfen nur die Nominalwerte geprägt werden, an denen ein konkreter Bedarf besteht, und auch nur in in einer ausreichenden Menge, um den geschätzten jährlichen Bedarf zu decken.

Im Falle einer Euro-Erstausstattung können die Zahlen allerdings erheblich abweichen, da je nach nationaler Bezahlungsmentalität der tatsächliche Bedarf nur schwer im Voraus zu ermitteln ist. In wiefern die EZB hierbei darauf bestehen kann, überschüssige Euromünzen aus anderen Teilen der Eurozone bevorzugt aufzukaufen anstatt selber neu prägen zu lassen kann ich leider nicht sagen. Fakt ist aber, dass große Mengen gemischte gebrauchte Münzen aller Nennwerte nach Kroatien geliefert und dort in den Umlauf gegeben worden sind, so wie es auch schon 2008 in Malta der Fall war.
 
Gibt es von der EZB irgendwelche Vorgaben wieviel Mio. (Münzen oder Eurowert) ein Land prägen darf?
Ja, es gibt Vorgaben. Leider finde ich bei der EZB diese Daten für 2023 nicht.
Hier gibt es aber Infos:

Kroatien darf 2023 Münzen im Wert von 316,17 Million Euro prägen/prägen lassen.

Die Angaben aus Frankreich ergeben Münzen im Wert von 144.480.000 Euro. Da ist also noch Luft nach oben.

Irgendwann wird die EZB auch diese Tabelle aktualisieren (ganz runter scrollen), dann wissen wir genau bescheid:
 
Na das schaut aus als könnte Kroatien zwei 2€ Gedenkmünzen in diesem Jahr noch rausbringen um den Restbetrag zu den genehmigten 316,17 Mio. Euro vollens auszukosten. Sofern Kroatien das natürlich will - das Jahr ist noch jung.
 
In einem gestern veröffentlichten Podcast der Europäischen Zentralbank wurde erwähnt, dass Kroatien Euro-Münzen von zwei Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets gekauft hat (von denen wir wissen, dass eine davon die Niederlande ist), und Münzen von einem dritten Euro Mitgliedstaat geliehen hat. Es ist also wahrscheinlich dass in naher Zukunft kroatische Münzen an das letztgenannte Land geschickt werden.

Quelle: EZB-Podcast
 
In einem gestern veröffentlichten Podcast der Europäischen Zentralbank wurde erwähnt, dass Kroatien Euro-Münzen von zwei Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets gekauft hat (von denen wir wissen, dass eine davon die Niederlande ist), und Münzen von einem dritten Euro Mitgliedstaat geliehen hat. Es ist also wahrscheinlich dass in naher Zukunft kroatische Münzen an das letztgenannte Land geschickt werden.

Quelle: EZB-Podcast
Bei mir klappt es mit den anhören nicht, welche Länder sind neben Niederlande gemeint?
 
Bei mir klappt es mit den anhören nicht, welche Länder sind neben Niederlande gemeint?
In dem Gespräch wird das m.W. nicht erwähnt. Ich hab's mir nur auszugsweise angehört (man kann ja zu bestimmten Themen springen), und die Expertin (Patricia Roa Tejero von der EZB) sagt bei 6:45, dass die Kroatische Zentralbank Münzen von zwei anderen Euro-Ländern gekauft hat. Außerdem habe man sich Münzen von einem anderen Mitgliedstaat geliehen.

Die Info zum Thema Niederlande haben wir, weil @eurocoin1 das hier geschrieben und den Link zur Pressemitteilung der DNB gepostet hat. Wenn zwei andere nationale Zentralbanken – welche auch immer – das ebenfalls von sich aus erklärt hätten oder haben, dann wissen wir, welche es waren. :cool:
 
euractiv.de berichtet:

Ein Monat Euro: Wie verlief die Währungsumstellung in Kroatien?

Von: Adriano Milovan | EURACTIV.hr | übersetzt von Luka Krauss

10. Feb. 2023

In einem kurzen Interview mit EURACTIV sagt Goran Šaravanja, Chefökonom der kroatischen Wirtschaftskammer (HGK), dass viele Bürger:innen immer noch in Kuna zählen, sie sich aber an den Euro gewöhnen werden. Das Jahr 2022 habe gezeigt, dass auch die Kuna Kroatien nicht vor der Inflation schützen konnte.

Kroatien hat seinen ersten Monat in der Eurozone „überstanden“, so Šaravanja.

„Obwohl wir den Euro praktisch von 2002 an verwendeten und in ihm gezählt haben, wurde die Einführung der europäischen Einheitswährung in Kroatien von vielen als Schock empfunden. Weiterhin müssen viele sich an die neuen Banknoten und Münzen und vor allem an die neuen Preise gewöhnen“, fügte der Chefökonom hinzu.

Neben Fragen bezüglich der Einführung des Euro fragten wir unseren Gesprächspartner Šaravanja in einem kurzen Interview nach der Inflation, sowie danach, ob mit einer möglichen Rezession zu rechnen sei.


Das ganze Interview gibt es hier:

Quelle: Ein Monat Euro: Wie verlief die Währungsumstellung in Kroatien?
 
Belgien ist eines der beiden bisher unbekannten Länder, die Münzen nach Kroatien geschickt haben. Belgien verkaufte die Münzen an die kroatische Regierung.

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die Niederlande Restbestände an Kroatien verkauft haben.

Quelle: Het Laatste Nieuws und Persönlicher Kontakt mit dem belgischen Münzmeister.
 
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