Lässt sich Patina künstlich herstellen ?

Ich liebe es, wenn von Dingen gepostet wird, die man nicht versteht :mad:

Ich gehe einmal davon aus, daß auch noch in der so erzeugten Patina Giftstoffe enthalten sind oder vielleicht enthalten sein könnten (z.B. wenn nicht alles völlig richtig gemacht wurde).

Bereits beim Lösen in der Säure wird die Substanz zersetzt, es bilden
sich freie Chor-Atome die mit dem Silber reagieren und es oxdieren.
Oxide sind ihrerseit chemisch stabil. Obige Annahme ist aher völlig
haltlos.

Ich bleibe da lieber bei Wasser, Paraffin, Shampo, Butter und ggf. auch noch Natron und Spülmittel
Auch diese Substanzen enthalten .T. Säuren. Im übrigen ist die Anwendung
von handlsüblichen Putzmitteln u.U. viel riskanter !
( Domestos + Pril ergibt Senfgas ! )
Salzsäure wird benutzt um sanitäre Anlagen zu reinigen. Natürlich
mit Handschuhen und Brille - denn Spritzer auf der Haut sind sehr
unangenehm (Augen sind natürlich empfindlicher). Und Natron führt im
Auge ebenfalls zur Erblindung (ist ätzend).

Wo ist das besondere Risiko ?

Gruss
Daniel
 
Natron

@B1260: unter "Natron" verstehe ich Soda, eine Verbindung aus Natrium, Kohlenstoff und Sauerstoff (Natriunkarbonat), die in Wasser gelöst auch noch Wasser-Moleküke anlagert. Man könnte auch "Soda" dazu sagen.

Was Sie wohlmöglich meinen, das ist Ätznatron (Natriumhydroxid) bzw. dessen wässrige Lösung Natronlauge. Ich gebe Ihnen selbstverständlich Recht, daß man mit Natronlauge NICHT an Münzen rumhantieren sollte. Auch ist Natrollauge / Ätznatron natürlich unggeignet, Sodbrennen gesundheitsverträglich zu löschen. :D:D:D

@B1260: Mein (Ideal-)Maßstab ist ebenfalls die prägefrische Münze, wie sie vom Stempel springt. Das, was uns unterscheidet ist die Intensität, in der wir bemüht sind, uns diesem Ziel bestmöglich zu nähern. Meinem Ideal-Maßstab übergeordnet habe ich den SUBSTANZERHALT der Prägung.

Meine Münzen müssen keine Patina haben - sie sollen nur nicht getaucht, gesandstrahlt oder berieben sein.

Schade, daß man nicht mal einige Ihrer gereinigten Münzen und meiner gereinigten Münzen nebeneinanderlegen kann - ich glaube, daß ein direkter Vergleich am Objekt die Duiskussion wesentlich verkürzt und versachlicht hätte.
 
Natron hat basischen Charakter und ist ätzend (ok, nur wenig)
Leg mal eine Kupfermünze für 1 Woche rein...

Zum Masstab, reinigen oder nicht usw habe ich mich bisher
ganz bewusst nicht geäüssert, das ist reine Ansichtssache.
Die einen wollen nichts an der Münze ändern, andererseits ist
der Markt für gut gereinigte Münzen sehr gross ...
Am Ende zählt das jeder mit seinen Münzen zufrieden ist !

Ich bevorzuge zwar ebenfalls die prägefrische Münze und
habe meine Silbermünzen gereinigt, bei Kupfer ist mir aber
noch kein Verfahren bekannt welches die Münze nicht
unnatürlich aufhellt - daher lasse ich es bis auf weiteres sein.

Meinem Ideal-Maßstab übergeordnet habe ich den SUBSTANZERHALT der Prägung.
Dem schliesse ich mich an.

Meine Münzen müssen keine Patina haben - sie sollen nur nicht getaucht, gesandstrahlt oder berieben sein.

Bei Stücken aus Umlauf kann man mit bereiben kaum etwas beschädigen.
Mit PP würde ich das auch nicht machen, mit bfr auch nicht.
Beim Tauchen kommt es halt sehr darauf an, worin man taucht :)
Gold und Silber sind da recht unkritisch, weil die Metalle kaum angegriffen
werden. Kupfer und seine Legierungen sind im Gegensatz überempfindlich...

Gruss
Daniel
 
Antwort auf B1260

Auch bei reinen Kupfermünzen gibt es eine (wenn auch ziemlich radikale)
Reinigungsmethode.
Ich habe das mal an 1 Cent USA Münzen durchgeführt und war mit dem Ergebnis zufrieden.
Zunächst träufelt man etwas Kalkreiniger über die Kupfermünzen (Schutzbrille tragen! ) - Ergebnis: die Münzen hellen dann unnatürlich auf (wegen der Inhaltsstoffe des Kalkreinigers).
Jetzt ein Wattestäbchen mit Wasser benetzen, etwas Ata Scheuerpulver aufnehmen und auf der ebenfalls angefeuchteten Münzen verreiben.
Das Wattestäbchen ist schon bald sehr schnell verdreckt (von der Patina, die ja abgetragen wird) und der Vorgang muß mehrfach! wiederholt werden - eine sehr mühselige Angelegenheit also; ich frage mich, ob sich das irgendwie automatisieren läßt (z.B. mit einem Magnetrührer - ich habe leider kein Laborausstattung )?
Ergebnis ist dann eine blanke Kupfermünze ohne Patina - Kratzer entstehen m.E. nicht,
höchstens kleinere Polierspuren (wenn zu wenig Wasser im Spiel war und man die Münze trockenreibt wegen des Quarzsands im Scheuerpulver).

Die 1 Cent USA Münze ähnelt vom farblichen Aussehen dann einer bankfrischen 1 Cent Euro Münze (die ja kupferplatiniert ist) - der unnatürliche Glanz, der bei der Reinigung mit dem Kalkreiniger entstanden
ist, ist beseitigt.
Die Reinigung insgesamt ist mir aber zu mühselig!
Ob das auch mit kupferlegierten Metallen funktioniert habe ich noch nicht
getestet.
Das ganze Verfahren ist natürlich ohne Gewähr und sollte wenn dann nur an wertlosen Münzen praktiziert werden.

Gruß, Penny&Dime
 
Penny&Dime schrieb:
Auch bei reinen Kupfermünzen gibt es eine (wenn auch ziemlich radikale)
Reinigungsmethode.
Ich habe das mal an 1 Cent USA Münzen durchgeführt und war mit dem Ergebnis zufrieden.
Zunächst träufelt man etwas Kalkreiniger über die Kupfermünzen (Schutzbrille tragen! ) - Ergebnis: die Münzen hellen dann unnatürlich auf (wegen der Inhaltsstoffe des Kalkreinigers).
Jetzt ein Wattestäbchen mit Wasser benetzen, etwas Ata Scheuerpulver aufnehmen und auf der ebenfalls angefeuchteten Münzen verreiben.
Das Wattestäbchen ist schon bald sehr schnell verdreckt (von der Patina, die ja abgetragen wird) und der Vorgang muß mehrfach! wiederholt werden - eine sehr mühselige Angelegenheit also; ich frage mich, ob sich das irgendwie automatisieren läßt (z.B. mit einem Magnetrührer - ich habe leider kein Laborausstattung )?
Ergebnis ist dann eine blanke Kupfermünze ohne Patina - Kratzer entstehen m.E. nicht,
höchstens kleinere Polierspuren (wenn zu wenig Wasser im Spiel war und man die Münze trockenreibt wegen des Quarzsands im Scheuerpulver).

Die 1 Cent USA Münze ähnelt vom farblichen Aussehen dann einer bankfrischen 1 Cent Euro Münze (die ja kupferplatiniert ist) - der unnatürliche Glanz, der bei der Reinigung mit dem Kalkreiniger entstanden
ist, ist beseitigt.
Die Reinigung insgesamt ist mir aber zu mühselig!
Ob das auch mit kupferlegierten Metallen funktioniert habe ich noch nicht
getestet.
Das ganze Verfahren ist natürlich ohne Gewähr und sollte wenn dann nur an wertlosen Münzen praktiziert werden.

Gruß, Penny&Dime

Ich weiß nicht, ob man so etwas hier empfehlen sollte. Ich glaube eher nicht. Normalerweise sollten einem schon bei dem Wort "Scheuerpulver" die Haare zu Berge stehen. Schließlich heißt es nicht umsonst so. Im Ergebnis wird man sicherlich etwas mehr sehen als nur Polierspuren.
 
Kalkreiniger enthält als wirksame Substanz Essigsäure.
Genausogut geht auch jede andere Säure - allerdings mit
dem eheblichen Nachteil daß die Obefläche der Münze
porös wird (Ist mit einer guten Lupe sichtbar)

ATA enthält ausser Schmirgel auch Ammoniak, der ebenfalls
Kupfer angreift. Zunächst ist das Ergebniss ok, aber die Münzen
laufen in kurzer Zeit an - in allen Regenbogenfarben :(

Ich habe das bereits probiert und bin recht unzufrieden damit.

Gruss
Daniel
 
Sagt mal, warum müsst ihr immer so böse sein zu den armen,
wehrlosen Münzen? Die können doch nichts dafür...

Schaut mal, so sieht eine durch Chemikalien verätzte und blau verfärbte Münze aus:
<img width="210" height="160" src="http://www.planetsmilies.com/smilies/sad/1/sad02.gif" />
Wollt Ihr so eine Heulsuse in Eurer Sammlung? :D

Gruss,
jeggy
 
Antwort auf B1260

Zitat:
>Kalkreiniger enthält als wirksame Substanz Essigsäure.

Aber auch noch andere Substanzen wie Zitronensäure und z.T.
Ameisensäure - hab ich mal gelesen, stimmt das?

Zitat:
>allerdings mit
>dem eheblichen Nachteil daß die Obefläche der Münze
>porös wird (Ist mit einer guten Lupe sichtbar)

Ich hab mir nur das Endergebnis (also nicht das Zwischenstadium mit Kalkreiniger) nach der Politur mit Ata, Wasser und Wattestäbchen angeschaut - das geht dann aber.

Zitat:
>ATA enthält ausser Schmirgel auch Ammoniak, der ebenfalls
>Kupfer angreift. Zunächst ist das Ergebniss ok, aber die Münzen
>laufen in kurzer Zeit an - in allen Regenbogenfarben )-:

Da hab ich wohl Glück gehabt?!
ich kann nur von den Erfahrungen mit meinen 1 Cent USA Münzen berichten; mit welchen Münzen hast Du experimentiert?
Ich habe die Münzen danach mal für einen Monat auf die Fensterbank gelegt, um zu sehen, ob welche durch die UV Strahlung nachdunkeln.
Von den circa 20 Münzen, die ich auf diese Weise gereinigt habe, sind
40% spiegelblank geblieben, weitere 59% hatten meist an den Rändern noch kleinere schwarze Flecken (ich geh mal davon aus, daß das noch Reste der Patina sind; ich hatte auch nicht so viel Zeit und Nerv für die Reinigung, zumal dabei jede Menge Wattestäbchen, circa 10 pro Münze, für die Reinigung drauf gehen) und genau 1% hatte die von Dir beschriebenen Regebogenfarben ausgebildet;
diese 1 Münze werde ich nochmal nachreinigen und dann einen Monat später berichten.
Vielleicht hab ich ja wirklich nur Glück bei der Aktion gehabt - abgesehen davon ist mir diese Reinigungsvariante zu mühselig; Ihr könnt also alle beruhigt sein, ich werde das in Zukunkt nicht noch einmal machen.

Na ja, ich sag mal, wenn die Münzen schon vorher chemisch traktiert wurden und farblich ruiniert sind, kann man damit vielleicht noch verschlimm-bessern. :D

Eine ganz andere Frage hätte ich noch zur Ultraschallreinigung an Daniel;
diese werde ich dann aber auch in der passenden Rubrik "Reinigen mit Ultraschall" bzw. "Ultraschallreiniger" posten.

Gruß,
Penny&Dime
 
Wertstzeigerung bei Münzen

Wenn die hier geposteten (aggressiven) Reinigungsverfahren repräsentativ für den Umgang der Sammler mit Münzen sein sollten, do dürfte es keine bessere Langfrist-Kapitalanlage als "wertlose" Kursmünzen geben, allerdings sollten die Schätzchen schon unzirkuliert und ungereinigt sein.

Die Leitphilosophie so mancher reinigender Sammler scheint zu sein:


Naja, wenns eh wertlos ist, kann man es ja auch kaputt machen. :D:D:D


Meine Philosophie hingegen ist: was wertlos im Sinne von kaputt ist, kommt auch nicht in meine Sammlung. Warum auch sollte ich mich damit belasten?. Tadellos erhaltene und original belassene Münzen mögen oftmals niedrig bewertet sein - numismatisch wertlos sind sie daher aber noch lange nicht. Sammelgebiete kommen aus der Mode / in Mode. Die Münzen aber bleiben doch die selben.

Gestrahlte, bereibnene, verätzte und sonstwie stark beschädigte Münzen sind, Sonderfälle (Belegstücke, Verwendung für Forschungszwecke) ausgenommen, doch wohl ehr etwas für die Altmetallschmelze. Schlimmstenfalls sind solche Stücke geeignet, den Gesamteindruck einer Sammlung herunter zu ziehen.
 
mesodor39 schrieb:
Wenn die hier geposteten (aggressiven) Reinigungsverfahren repräsentativ für den Umgang der Sammler mit Münzen sein sollten, do dürfte es keine bessere Langfrist-Kapitalanlage als "wertlose" Kursmünzen geben, allerdings sollten die Schätzchen schon unzirkuliert und ungereinigt sein.

Die Leitphilosophie so mancher reinigender Sammler scheint zu sein:


Naja, wenns eh wertlos ist, kann man es ja auch kaputt machen. :D:D:D


Meine Philosophie hingegen ist: was wertlos im Sinne von kaputt ist, kommt auch nicht in meine Sammlung. Warum auch sollte ich mich damit belasten?. Tadellos erhaltene und original belassene Münzen mögen oftmals niedrig bewertet sein - numismatisch wertlos sind sie daher aber noch lange nicht. Sammelgebiete kommen aus der Mode / in Mode. Die Münzen aber bleiben doch die selben.

Gestrahlte, bereibnene, verätzte und sonstwie stark beschädigte Münzen sind, Sonderfälle (Belegstücke, Verwendung für Forschungszwecke) ausgenommen, doch wohl ehr etwas für die Altmetallschmelze. Schlimmstenfalls sind solche Stücke geeignet, den Gesamteindruck einer Sammlung herunter zu ziehen.

In meine Sammlung kommen auch zirkulierte, leicht abgenutzte Münzen. Und ich mag sie so wie sie sind. ;)
 
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