Langzeitversuch Aceton

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Hallo,

nachdem ich bei einigen Münzen sehr gute Erfahrungen mit Aceton gemacht habe, möchte ich nun eine längere Einwirkzeit (mehrere Monate) testen.

Als potentielle Opfer habe ich folgende Münzen ausgewählt:

  1. 2x 20 Sen der Meiji-Ära, diese sind prägefrisch und haben wohl die letzten hundert Jahre in einer Rolle zugebracht. Dadurch haben sich unschöne Ablagerungen an den Münzen gebildet (keine Patina). Aufgrund des Stempelglanzes und der allgemein excellenten Erhaltung möchte ich auf säurehaltige Tauchbäder oder gar mechanische Reinigung verzichten.
  2. 3 Mark 1914 Württemberg pp, das Stück ist so stark befingert, dass es nur an einigen Stellen Revers am Münzgrund überhaupt als pp zu identifizieren ist. Gesamteindruck Avers um vz - von pp nichts zu entdecken.
Die Münzen wurden in normale Gläser mit Schraubverschluss mit Aceton gefüllt eingesperrt und stehen momentan gut gewärmt auf der Heizung (~35°C).
Sobald sich sichtbare Änderungen an den Münzen zeigen, werde ich neue Fotos davon einstellen.
 

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Brandbombe?

Hallo!
Die Worte "Schraubdeckel", "Gläser" und "Aceton" bezeichnen für sich genommen eigentlich harmlose Dinge. Zusammen und dann noch auf der Heizung (können die vllt. runterfallen?) hast Du damit eine Brandbombe gebaut.

Außerdem würde ich mich nicht auf die dauerhafte Dichtigkeit des Schraubverschlusses verlassen. Die Dichtfunktion des Deckels wird üblicherweise durch eine Kunststoff-Innenbeschichtung des Deckels erreicht. (Als begeisterter Hobby-Marmeladenkocher kenne ich mich damit aus.) Wie dieser Kunststoff sich bei Langzeiteinwirkung eines derart starken Lösungsmittels verhält, bzw. ob er "dicht hält", kann ich nicht sagen. Ich wäre da aber sehr vorsichtig.

Ich suche für die Zwecke auch seit einiger Zeit nach Gläsern mit eingeschliffenem Glasdeckel, habe aber auch noch nichts wirklich Passendes gefunden.:(

Grüße
collettore
 
dann noch auf der Heizung (können die vllt. runterfallen?) hast Du damit eine Brandbombe gebaut
Na gut, bevor mir die Navy Seals noch die Tür eintreten verzichte ich auf die Beschleunigung des Vorgangs durch die Heizung.
 

Hallo!
Vielen Dank! Antwort: Klares Jein! Problem bei diesen Gläsern ist die relative Höhe und der enge Hals. Um Münzen da wieder raus zu bekommen, braucht man eine Kunststoff-oder Holzpinzette und es ist immer noch fummelig.

Ich hatte vor vielen Jahren mal ein Glas aus Prag mitgebracht, das hatte keinen engen Hals, sondern war quasi zylindrisch. Und der Glasdeckel gleichen Durchmessers saß auf dem eigentlichen Gefäß. Leider hat der Glasdeckel mittlerweile einen Sprung, und es ist immer noch ein Einzelstück. Werde bei Gelegenheit mal ein Bild einstellen.

Grüße
collettore
 
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Ich hatte vor vielen Jahren mal ein Glas aus Prag mitgebracht, das hatte keinen engen Hals, sondern war quasi zylindrisch. Und der Glasdeckel gleichen Durchmessers saß auf dem eigentlichen Gefäß. Leider hat der Glasdeckel mittlerweile einen Sprung, und es ist immer noch ein Einzelstück. Werde bei Gelegenheit mal ein Bild einstellen.

Grüße
collettore

Ich vermute, dass Du eine "Petrischale" meinst. Ich bezweifle allerdings, ob die 100% gasdicht sind. Gut geeignet müsste auch eine Münzdose aus Acrylglas sein.

Viele Grüße
Hermann
 
geeignete Glasgefäße

"Wiederhochhol"...

Hier mal zwei Bilder eines nahezu idealen Glasgefäßes für Zwecke der Münzreinigung; Durchmesserca. 4 cm. Leider nur ein Einzelstück, und einen Sprung im Deckel hat es leider auch schon. Sozusagen eine Bisswunde, vom Zahn der Zeit.:heul:

Wo kriegt man sowas heute? Und wie heißt so' Teil?

Dank und Grüße
collettore
 

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Zwischenstand nach etwa 3 Monaten:
Das Aceton hat es mittlerweile geschafft, die Gummidichtung der Schraubdeckel aufzulösen. Da diese damit nicht mehr luftdicht waren, habe ich die Münzen hierhin umgelagert.
Die Öffnungen der neuen Gläser sind auch für größere Silber Münzen (z.B. FünfMark) ausreichend, die Gläser an sich aber noch klein genug um die Münzen mit der Pinzette herausholen zu können. Dies um so einfacher, als die Glasböden konvex nach oben gewölbt sind.
Ich suche für die Zwecke auch seit einiger Zeit nach Gläsern mit eingeschliffenem Glasdeckel, habe aber auch noch nichts wirklich Passendes gefunden
Da habe ich diese gefunden, allerdings sind die deutlich höher - was das rausfischen der Münzen erschwert.

An den Münzen selbst sind keine erwähnenswerten Änderungen zu verzeichnen.
Die Ablagerungen an den Sen-Stücken scheinen mir etwas blasser geworden zu sein, die PP unverändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
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"Acrylglas" bzw. "Plexiglas" bzw. PMMA ist aber hervorragend in Aceton löslich. So gut, dass man um damit keine Plexiglasscheiben auch nur abwischen sollte.

Korrekt. Aceton und die meisten Plastiksorten gehen nicht gut zusammen.

Aceton bildet übrigens durch den eigenen Dampfdruck zündfähige Gemische in geschlossenen Räumen, und der MAK Wert liegt bei 1,2 g/m³ (Ich würde damit nicht in der Wohnung rumhantieren. Nimm lieber Ethanol.)

Den Dampfdruck und das resultierende zündfähige Gemisch finde ich weniger problematisch bei so kleinen Mengen. Man kann die Gefäße aber notfalls auf den Balkon stellen. Ethanol bildet ebenfalls zündfähige Gemische mit Luft, ebenso wie jede andere brennbare Verbindung mit hinreichendem Dampfdruck...
 
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