Lust und Frust am 2-€-Sammelgebiet - war's das?

Intention ist aber doch aus Sicht der EU und der Europäischen Kommission etwas ganz anderes: Es soll der Einigungsgedanke Europas und das, für was Europa steht, durch das Medium Münze, die jedermann jederzeit in der Hand halten kann, in die breite Öffentlichkeit getragen werden ... - und dafür eignen sich Münzen nun mal hervorragend!
Mag sein, dass das die Intention ist oder war. Die passt aber mittlerweile nicht mehr richtig zur Realität.
Seien wir doch mal ehrlich: die Ausgabewut insbesondere bei den 2-Euro-Umlaufgedenkmünzen führt - gerade bei Nichtmünzensammlern - zu einer Art Abstumpfungseffekt. In meinem Bekanntenkreis ist es inzwischen so, dass Nicht-Münzsammler eher gelangweilt reagieren, wenn ich ihnen eine neue 2-Euro-Münze zeige ("Na und?" - "Wieder eins von diesen 2-Euro-Stücken, super..."). Somit spricht man mit diesen Münzen also doch hauptsächlich die an, die sich die Münzen genau anschauen, also die Münzsammler.

Vielleicht sollte man daher das Konzept mal überdenken und statt einer Gemeinschaftsausgabe mit 20x oder 30x dem gleichen Motiv eine "Europaausgabe" schaffen - also eine Münze, herausgegeben nicht von 20 einzelnen Staaten, sondern von allen zusammen in einer entsprechend hohen Auflage. Dies auch gerne als (europaweit gültiges) 5-Euro-Stück. Zumindest wäre da etwas mehr Aufmerksamkeit garantiert.
Und wenn man das nicht hinbekommt, dann sollte man zumindest darauf verzichten, dass alle Staaten das gleiche Motiv prägen müssen. Warum nicht ein Thema vorgeben, und jedes Teilnehmerland gestaltet dann "seine" Münze dazu selbst?

Ob allerdings Themen wie "30 Jahre Europafahne" wirklich so wichtig sind, um so gewürdigt zu werden, ist noch eine andere Frage...
 
...

Ansonsten hilft, wie erwähnt, der Mut zur Lücke: Wer die einheitlich gestalteten Ausgaben nicht will, sammelt sie halt nicht. Ich brauch' ja auch nicht alle fünf Prägebuchstaben bei deutschen Münzen. ;)

Tschüs,
Christian

Darauf läuft es wohl hinaus. Wie auch andere Forumsmitglieder geschrieben haben, vielleicht sogar sich noch weiter von dem Sammelgebiet zu verabschieden. Die vielen Henris z.B. und 5x Deutschland z.B. und an den Haaren herbeigezogene Anlässe mit merkwürdigen Motiven (z.B. das finnische Stuhlbein) ausgelöst durch die Möglichkeit der 2 Ausgaben pro Jahr haben das Sammelgebiet schon, finde ich, "inflationär" aufgebläht.
Gruß von mir
 
Ich glaube Basis 1000 Euro +/- trocknet da trotz halber Grace Kelly Auflage in der jetzigen Marktsituation so schnell gar nichts aus.... Die ist nämlich auch seit zig Jahren "ausgetrocknet" und kostet immer noch "nur" 1000-1300 Euro. Aber immer rennt der Münze hinterher, die Monegassen brauchen Geld, das Leben in Monte Carlo ist teuer.

Ich würde Preise dieser Größenordnung (EUR 1.000 +) niemals für eine 2 Euro Münze bezahlen. Das wäre mir viel zu spekulativ.

Überlegt doch mal, welche wirklich sammelnswerten Münzen man für eine solche Summe bekommen kann (egal ob nun historische Münzen oder im Eurobereich).
 
sammelswert liegt immer im auge des betrachters

Hallo schurl

Möglicherweise ist mein Beitrag etwas falsch rübergekommen ;).

Ich finde das Sammelgebiet 2 Euro Münzen durchaus interessant und sammelnswert.

Aber ein Preis von 1000 Euro (und mehr) für eine 2 Euro Münze ist für mich nicht nachvollziehbar.
Natürlich kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich diese Münze leisten will. Ich allerdings hätte keine Freude daran.
 
Schön, wenn man eigenes Geld hat... es lebe die männliche Emanzipation. ;)
Darum geht es nicht, sondern um Vernunft und Verantwortungsbewusstsein. Muss man die monegassische Abzocke mit künstlicher Verknappung akzeptieren und für eine (!) Cu-Ni-Münze (!) wirklich so viel Geld rauswerfen, um seinem Jäger- und Sammlertrieb zu frönen? Jeder möge das für sich selber entscheiden ... - ich bin immer noch hin und her gerissen ... :schaem:
 
... mein Bestellfenster (KK-Eingabe) ist noch geöffnet ... - bin hin und her gerissen ...

Hallo Rudolf

Wenn das Sammelgebiet 2 Euro CC dein einziges bzw. wichtigstes Sammelgebiet ist, würde ich trotz des eigentlich übertrieben hohen Preises bestellen (300 Euro wäre allerdings auch für mich das absolute Limit).

Ich weiß natürlich, daß das keine einfache Entscheidung ist. Aber ein solch exklusives Stück wertet jede Sammlung auf.
 
Hallo Thomas

Ich habe neben den normalen bankfrischen 2 Euro CC auch einige PP-Ausgaben in meiner Sammlung (Deutschland, Frankreich, Finnland).
Diese bewahre ich natürlich separat in ihren Verpackungen auf, das stellt für mich nicht wirklich ein Problem dar ;).

Bei mir ähnlich bzw. genauso .... ;)

Da ich allerdings (auch) Motivsammler bin, hinterlässt diese Münze - genauso wie die Grace - eine Lücke .... mal schauen ob sie gefüllt wird. Habe mir da mit der Zeut ein dickes Fell angelegt, beispielsweise fehlen auch noch ältere Vatikan und San Marino Zweier, aber die kommen ... nach und nach ....
Und wenn man sie nicht hat, geht die Welt auch nicht unter, darf man hier nicht so oft mitlesen, das fixt nur an :rolleyes::D

In diesem Sinne, allen noch ein schönes Restwochenden
 
Ich habe leider anhand der derzeitigen(!) Marktlage das Gefühl, dass ein großer Teil der Sammler nicht nur Mut zur Lücke, sondern das Sammeln an inflationär ausgegebenen 2-Euro-Gedenkmünzen ganz aufgegeben hat...
Vor Jahren gab es noch zig große Händler alleine auf Ebay, die haben JEDER pro Ausgabe 800 bis 1.500 Münzen nur im SOFORTKAUF abgesetzt. Jetzt "verwursten" "Kollegen" mit Minuskalkulation gerade mal 2 Rollen, der Rest verkauft mit Glück eine zweistellige Zahl Einzelmünzen.
 
Ich habe leider anhand der derzeitigen(!) Marktlage das Gefühl, dass ein großer Teil der Sammler nicht nur Mut zur Lücke, sondern das Sammeln an inflationär ausgegebenen 2-Euro-Gedenkmünzen ganz aufgegeben hat...
Ist ja kein Wunder, wenn man mittlerweile kaum noch überblickt, was da von allen Seiten auf den Markt geworfen wird. An den Preise kann es ja nicht liegen, wenn jemand z.B. nur die 2er ohne Kleinstaaten sammelt, sind die Preise von knapp 3 Euro für die meisten Ausgaben doch okay und wenn ein paar dann auch 5 Euro kosten, passt es trotzdem. Nur wenn dann am laufenden Band noch Varianten produziert werden, wie ohne und mit Münzzeichen, ohne und mit (offizieller) Farbe, ohne und mit Coincard, usw., dann ist es einfach viel zu viel. Dazu kommen noch die ganzen
kommerziellen, nicht offiziellen Farbmünzen, wo ja nicht mal davor zurückgeschreckt wird, auch die Münzen mit niedrigen Auflagen zu verhunzen.
Dadurch, dass man die Sammler mit einer zu großen Menge an Ausgaben überfordert, kann man ein Sammelgebiet sehr schnell kaputt machen.
So auch geschehen seinerzeit bei Telefonkarten und sogar den Ü-Ei-Figuren. In beiden Fällen gab es eine riesige Nachfrage mit entsprechenden
Preisen. Das führte dazu, dass immer mehr Ausgaben erschienen, was wiederum zu einer Überforderung der Sammler führte und zu einem starken Nachlassen der Nachfrage mit Verfall der Preise.
Der Bereich der 2 Euro-Münzen ist wahrscheinlich nicht weit davon entfernt, sich in die gleiche Richtung zu bewegen. Die angedachte Ausgabe
einer dritten Münze pro Land und Jahr dürfte das sicher noch beschleunigen. Das würde andererseits vielleicht dazu führen, dass von den
Sonder-2ern tatsächlich, wie vorgesehen, viele auch in Umlauf gelangen, weil sie eigentlich kaum noch interessieren.
Und wer wird in 20 Jahren noch eine Sammlung von 2 Euro-Münzen beginnen, wenn zwar der Preis nicht hoch, die Anzahl der Sammelobjekte
aber unüberschaubar ist.
 
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