Maria-Theresia-Taler Fälschung?

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Hallo!
Dumme Frage, sind natürlich alle "falsch":newwer:, bis auf die tatsächlich 1780 für den Umlauf im Habsburgerland geprägten Exemplare.

Aber Spaß beiseite, ich weiß auch ungefähr um den MTT an sich Bescheid, nicht im Detail, aber vom Grundsatz. Aber gestern ist mir bei einem Bekannten ein MTT aufgefallen, der mich sofort misstrauisch werden ließ. Er zeigt nämlich auf der Fläche links neben dem Porträt ein große Fläche, die aussieht, als ob dort eine dünne Versilberung abgeblättert wäre, ebenso etwas weniger auffällig auf dem Porträt und rechts daneben. Der Rand sieht grob wie gegossen aus.

Der Durchmesser beträgt 41 mm, Gewicht 28,11 gr., wobei man die 2. Stelle hinter dem Komma nicht allzu ernst nehmen darf (preisgünstige Münzwaage).

Könnt Ihr anhand der Bilder eine Aussage machen, ob und von wem dieser Typ - vermutlich zum Schaden des Zahlungsverkehrs - in Umlauf gesetzt wurde?

Mein Bekannter ist kein Münzensammler, sondern war in der Vergangenheit Hobby-Flohmarkthändler und hat dabei einiges an Silber und anderen Münzen eher "angehäuft". Und dieses Stück fand sich unter naja, Schrott und ähnlichem. Allerdings auch eine alte Medaille vom Pferdemarkt Stettin, die ich später vllt. mal vorstellen werde.

Grüße
collettore
 

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28,06 g ist Sollgewicht. Meiner Meinung nach hast du ein eine moderne Nachprägung mit fleckiger Patina oder mit Flecken. Der Rand ist ok.
 
Gewicht und Durchmesser im Sollbereich. Der Rand ist O.K.
Es handelt sich eindeutig um eine moderne Nachprägung die in einwandfreier Erhaltung knapp über dem Silberpreis gehandelt wird. Diese sind eigentlich nicht fälschungsgefährdet.
Irgendwelche Anzeichen für eine Fälschung kann ich nicht erkennen.

Leider ist das Stück ziemlich mitgenommen, so daß es nur noch den Schmelzsilberpreis Wert ist.
 
Hier als Vergleich mein letzter Einkauf...
 

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Ich habe absichtlich den Rand an der Stelle fotografiert (3. Bild), an der die Versilberung fehlt, damit man die abweichende Oberfläche auf dem Foto erkennen kann. Glaubt mir doch einfach, dass ich den Unterschied zwischen fleckiger Patina und fehlender Versilberung erkennen kann. Auf dem ersten Scan ist das wirklich nicht gut zu erkennen, weil ein Scan halt nur zwei Dimensionen "rüber bringt".

Aber auf dem Foto vom Rand sollte doch erkennbar sein, dass dort am Übergang der unterschiedlichen Oberflächen fast sowas wie eine Stufe erscheint (insbes. unter dem "R" von REG(ina)).

Grüße
collettore
 
Wurde das Stück vielleicht mal zaponiert oder mit Lack " aufgehübscht " ?
 
Ich habe absichtlich den Rand an der Stelle fotografiert (3. Bild), an der die Versilberung fehlt, damit man die abweichende Oberfläche auf dem Foto erkennen kann. Glaubt mir doch einfach, dass ich den Unterschied zwischen fleckiger Patina und fehlender Versilberung erkennen kann. Auf dem ersten Scan ist das wirklich nicht gut zu erkennen, weil ein Scan halt nur zwei Dimensionen "rüber bringt".

Aber auf dem Foto vom Rand sollte doch erkennbar sein, dass dort am Übergang der unterschiedlichen Oberflächen fast sowas wie eine Stufe erscheint (insbes. unter dem "R" von REG(ina)).

Grüße
collettore

Ich zumindest glaube Dir doch :) und dies nicht nur einfach, sondern ich kann es auch deutlich im 1. Bild und insbesondere sehr schön im 3. Bild selber sehen: die Versilberung speziell des Münzfeldes zwischen Porträtrückseite, also dem Hinterkopf und der Umschrift links von ca. 8:00 Uhr bis 11:00 Uhr ist komplett abgeblättert und das eigentliche Münzmaterial grinst uns entgegen, welches sicherlich kein Silber ist :D.
Du gibst folgende Daten an:

...
Der Durchmesser beträgt 41 mm, Gewicht 28,11 gr., wobei man die 2. Stelle hinter dem Komma nicht allzu ernst nehmen darf (preisgünstige Münzwaage).
...

Jedoch lt. Hafner, Wikipedia, lexidict und vielen anderen Quellen soll der Durchmesser 39,5 mm, die Dicke 2,5 mm und das Raugewicht 28,0668 g betragen. Das Gewicht mag ja noch im Sollbereich liegen, zur Dicke kann ich nichts sagen, da Deine Angabe hier fehlt, aber zumindest beim Durchmesser kann man bei 41 mm meiner Meinung nach nicht mehr vom Sollbereich reden. Hafner sagt hierzu, daß bei einem Durchmesser von 40 mm, bzw. 40,5 mm bis 40,9 mm je nach Dicke und Gewicht in der Regel von einer Fälschung, insbesondere Gußfälschungen ausgegangen werden kann. Ich persönlich vermute hier liegt eine Verkehrsfälschung aus Guß vor, denn Sammlerfälschungen kommen eher bei seltenen Varianten vor und wie Mathias schon sagte: "moderne Nachprägungen ... sind eigentlich nicht fälschungsgefährdet.", da billige Massenware ;).
 
Noch mal eine kurze Rückfrage zum Durchmesser. Ist dieser exact 41 mm, bzw. wie hast Du ihn gemessen (Lineal, Schieblehre)?
Wie ist die Dicke (an der dicksten Stelle)?

@Klaus, es gibt auch Varianten (z.B. Haffner 60) mit einem Durchmesser über 40 mm.

Ich hatte weniger auf die Stelle unter dem R sonder mehr auf die Stelle unter dem U von HU bzw auf das I von IMP geachtet und die "Verfärbung" auf eine Reaktion der Oberfläche mit einer Flüsssigkeit (evtl. "säurehaltiges" Öl) zurückgeführt. Aber per Foto ist das natürlich wesentlich schlechter zu beurteilen als im Original. Da Du das Teil als Original vorliegen hast, kannst Du das natürlich besser beurteilen.

Was mich nur iritiert. Sammlerfälschungen gibt es eigentlich nur von "alten" oder seltenen Typen (das ist aber keiner). Für eine Verkehrsfälschungen ist das "Prägebild" eigentlich zu gut.
@ Klaus, fälschen die Chinesen jetzt schon "stinknormale" MTTs?
 
Noch mal eine kurze Rückfrage zum Durchmesser. Ist dieser exact 41 mm, bzw. wie hast Du ihn gemessen (Lineal, Schieblehre)?
Wie ist die Dicke (an der dicksten Stelle)?

@Klaus, es gibt auch Varianten (z.B. Haffner 60) mit einem Durchmesser über 40 mm.

Ich hatte weniger auf die Stelle unter dem R sonder mehr auf die Stelle unter dem U von HU bzw auf das I von IMP geachtet und die "Verfärbung" auf eine Reaktion der Oberfläche mit einer Flüsssigkeit (evtl. "säurehaltiges" Öl) zurückgeführt. Aber per Foto ist das natürlich wesentlich schlechter zu beurteilen als im Original. Da Du das Teil als Original vorliegen hast, kannst Du das natürlich besser beurteilen.

Was mich nur iritiert. Sammlerfälschungen gibt es eigentlich nur von "alten" oder seltenen Typen (das ist aber keiner). Für eine Verkehrsfälschungen ist das "Prägebild" eigentlich zu gut.
@ Klaus, fälschen die Chinesen jetzt schon "stinknormale" MTTs?


Hallo Mathias,

Zu 1.) Ich weis, bei den Maria - Theresia - Talern sollte man nichts zu sehr verallgemeinern, ist eben eine Wissenschaft für sich :D.
Zu 2.) Soweit mir bekannt ist bisher noch nicht, ist mir zumindest noch nicht untergekommen ;).
... Sammlerfälschungen kommen eher bei seltenen Varianten vor ...
Deshalb gehe ich von einer Verkehrsfälschung aus Guß aus, wobei ich Dir allerdings in gewissen Sinne Recht gebe: "Für eine Verkehrsfälschungen ist das "Prägebild" eigentlich zu gut.". Jedoch ist es definitiv eine Fälschung - kein Mensch tut einen Silbertaler versilbern :D! Und das Selbige an oben benannter Stelle abgeblättert ist und uns das eigentlich verwendete Münzmaterial entgegenschaut, ist an der "Abplatzkante" insbesondere zwischen 09:00 bis 11:00 Uhr in Bild 3 wohl mehr als eindeutig erkennbar.
 
Kann das ein Schrötlingsfehler oder ein spröder Schrötling sein ?
 
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