Arnold Hartig wurde beim Ausbruch des 1. Weltkrieges zunächst zum Sanitätsdienst eingezogen, bereits aber nach wenigen Wochen für die Gestaltung von Medaillen zu Propagandazwecken zum Kriegsfürsorgeamt versetzt.
Während dieser Zeit erhielt er lediglich einen mageren Sold, der es schwer machte, seine kleine Familie durchzubringen. In seinen Memoiren berichtet er von Modellier-Sitzungen in Adelshäusern und der Diskrepanz zwischen den dort aufgefahrenen Speisen und dem Hunger zuhause (ab und an bekam er bei solchen Anlässen von mildtätigen Seelen Brot und andere Lebensmittel zugesteckt).
Hartig spekulierte darauf, seine im Krieg erworbenen Verbindungen in Adelskreise nach dem Krieg für lukrative Aufträge nutzen zu können. Kurz vor Kriegsende wurde er dann mit der Gestaltung einer Medaille auf die Krönung des neuen Kaisers Karl I. beauftragt, welche nach dem Krieg geprägt werden sollte.
Mit dem Kriegsende und der Abschaffung der Monarchie in Österreich lösten sich alle Aussichten auf gewinnbringende Aufträge in Luft auf. Schlimmer noch - die Wiener Kunstszene wandte sich von allem ab, was mit der k.u.k .Monarchie in Verbindung stand. Hartig war als k.u.k. Hofmedailleur verpönt und konnte sich nur mühsam mit Kleinaufträgen über Wasser halten. Erst im weiteren Verlauf der 20iger Jahre konnte er wieder an seine Erfolge aus der Vorkriegszeit anknüpfen.
Die gezeigte Medaille ist die letzte der KFG-Medaillen in meinem Besitz.
Arnold Hartig / Medaille
Jahr: 1917
Anlass: Auf den General Freiherr Ferdinand von Marterer
Durchmesser / Größe: 65mm
Material: Bronze
Nachlassverzeichnis Prokisch: N.N.
Werkverzeichnis B555andi: 17.02