Die folgende kleine Medaille ist eine moderne Spätverwendung eines der Stempel, die Hartig auf den Wiener Stephansdom gestaltet hat. Sie fällt allerdings ein wenig aus der Reihe...
Der Stephansdom taucht in drei Varianten bei Hartig auf:
Das erste Mal im Jahr 1933 zur 500 Jahr Feier des Doms. Dies steht auch direkt oben links auf den Plaketten drauf. Vollständig ausgeprägt (es gibt einige einseitige Varianten) ist auf der Rückseit Kardinal Innitzer abgebildet.
Die nächste Darstellung auf den Stephansdom findet sich 1946. Auch hier finden wir wieder den Kardinal Innitzer auf der Rückseite (oder eben auch nicht bei den einseitigen Abschlägen...). Der große Unterschied liegt darin, dass das Dach des Stephansdoms fehlt (wurde im Krieg infolge eines Bombenangriffs zerstört). Links über dem Dom befindet sich auf der Plakette das Wappen Kardinal Innitzers.
Ein letztes Mal begegnet uns der Stephansdom 1958. Das Dach ist bereits wieder repariert und bei den beidseitigen Ausprägungen finden wir auch wieder den Kardinal Innitzer revers, obwohl dieser bereits 1955 verstorben war. Dafür fehlt sein Wappen avers und ist ersetzt durch die Signatur Hartigs.
Diese kleine Medaille zeigt avers nun einen unbeschädigten Stephansdom mit Wappen Innitzers, welches es aber eigentlich nur mit beschädigtem Stephansdom gibt. Nichts dramatisches - nur ich muss mir überlegen, wo ich die jetzt zuweise... Aufgrund des Wappens habe ich mich als Variante der 46er Prägung entschieden.
Revers ist dann noch ein Dombaumeister namens Anton Pilgram abgebildet (sicher nicht durch Hartig gestaltet), über den ich leider nichts finden konnte.
Anyway, die Medaille misst 34mm im Durchmesser - das Material schein mir Messing zu sein?
Im Nachlassverzeichnis von Professor Prokisch ist nichts verzeichnet, bei mir hat sie die Nummer 46.01.2 erhalten.