Mir unbekannte Medaille Otto Schultz - Dortmund

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Hallo zusammen,
habe mich nun endlich, nachdem ich etliche Beiträge und Themen hier im Forum als Leser verfolge registriert.
Ich brauche eure Hilfe. Vor einigen Wochen fiel mir eine Medaille mit dazugehöriger Urkunde in die Hände. (s. Fotos)

Zur Medaille:
Material: Bronze / Kupfer ??
Gewicht: 50,25 g
Durchmesser: 51 mm
Avers: s. Bilder - mir unbekannte gekrönte Dame, in der re. erhobenen Hand einen Eichenzweig haltend, mit der linken ein Schild haltend.
Kennzeichnung: O. Schultz FEC.

Revers: Stadt Dortmund, halber Eichenlaubkranz um freie Fläche herum.
Kennzeichnung: O. Sch. F.

Die Medaille befindet sich im original Etui.

Zur Urkunde:
Maße: 31 cm x 43 cm
Text:
" Der Dortmunder Brauer - Verein hat beschlossen dem Herrn OF.O. Otto
die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen.
Dortmund d. 4. Juni 1898. Der Vorstand
Namen"

Bild: handgemalt auf Karton
Die Urkunde ist in einer Samtmappe eingeschlagen

Die Medaille wurde Herrn Otto zusammen mit der Urkunde verliehen.
Beides stammt aus dem Nachlass der Tochter des Hernn Otto.
Die Zusammenhänge und der Grund zur Verleihung der Medaille erschließen sich ja nun aus der Urkunde.
Doch konnte ich auch nach längeren Recherchen keine näheren Informationen über diese wunderbar erhaltene Medaille finden.
Ich hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann bzw. wir gemeinsam genaue Informationen über diese Medaille zusammentragen können.
 

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Hallo und willkommen im Forum,

Du hast meines Erachtens bereits alle wichtigen Informationen zu dieser Medaille zusammengetragen. Originaletui und Verleihungsurkunde sind eine prima Sache!

Zum Medailleur kann man vielleicht noch etwas sagen: Otto Schultz (1848 bis 1911) war ein Berliner Stempelschneider / Medailleur.

Hier ein link zu einer Kurzbiografie der Staatlichen Mussen Berlin (einfach runterscrollen). Interessant finde ich, dass Otto Schultz der "Großvater des Krügerrandes" war - nachzulesen hier.
 
Danke schon einmal!
Ich habe jedoch nirgend wo im Netz oder Literatur etwas über diese Medaille erfahren können, geschweige denn ein irgendwo verzeichnetes Referenzstück finden können.
Neben der Auflage bin ich natürlich am Wert der Medaille interessiert um festzustellen, ob meine Hand nicht zu tief in der Tasche war... Der ideelle Wert ist natürlich sehr hoch, gerade in Kombination mit der Originalurkunde.
Wer kann mir passende Literatur empfehlen?
 
Ich bezweifle, dass Du für diese Medaille spezielle Literatur finden wirst. In irgendeiner Auktion wird sicherlich ein Referenzstück versteigert worden sein - aber das muss man erst einmal finden. Möglich natürlich, dass es irgendwo Literatur zu Dortmunder Medaillen gibt (ist mir jedoch nicht bekannt).

Solche Medaillen wurden entworfen und dann mit den entsprechenden Widmungen je nach Bedarf nachgeprägt. Ob es da noch verlässliche Daten gibt, ist ebenfalls zu bezweifeln.

Du hast das richtig erkannt, dass der ideelle Wert einer solchen Medaille mit Geschichte, sprich einem persönlichen Hintergrund, hoch einzuschätzen ist. Den materiellen Wert bestimmen Angebot und Nachfrage. Angeboten wird eine solche Medaille eher selten. Die Nachfrage dürfte sich auch im überschaubaren Rahmen bewegen. Wobei ich vermute, dass ein Dortmunder Heimatsammler für solch ein Stück schon bereit wäre, etwas auf den Tisch des Hauses zu blättern. Wenn sich dann mehrere Heimatsammler um so eine Medaille streiten, kann es einen Preis durchaus nach oben treiben.

Mein Tip: setze Dich doch mal mit den Münzfreunden Dortmund in Verbindung. In solchen Vereinen sind stets auch Sammler aktiv, die einen heimatbezogenen Ansatz bei ihrer Sammeltätigkeit haben. Hier der link zur Seite der Münzfreunde Dortmund bei der Deutschen Numismatischen Gesellschaft.
 
Die Medaille ist irgendwie unvollkommen, die Rückseite ist so wie sie ist - normalerweise für eine Widmung oder Gravur vorgesehen. Zu der Zeit war es absolut unüblich ein Stück ohne Gravur zu verleihen, insoweit habe ich zumindest (trotz der Familiengeschichte) etwas Zweifel, ob Medaille und Urkunde definitiv zusammengehören. Solche "halb fertigen" Medaillen wurden oftmals zu allen möglichen Anässen verwendet (durch die individuelle Gravur auf der Rückseite). Unverliehene Stücke finden sich oftmals bei Vereinen im Bestand, weil es nicht mehr zur Ausgabe kam. Nun kann man streiten, ob ein Stück mit oder ohne Gravur mehr wert ist, ich halte verliehene Stücke für interessanter
Das Stück in "fertigem Zustand" taucht zumindest 1898 auf: die Vorderseite ist identisch, die Rückseite trägt aber im Feld die 6-zeilige (geprägte) Schrift: 15. BUNDESTAG DES DEUTSCHEN RADFAHRERBUNDES 1898. Diese Stück wurde auf der Westfälischen Auktion in fast Stempelfrisch für 45,- € verkauft. In meinem Katalog-Manuskript trägt die Medaille die Nr. 8982.
Ob dieses Stück das "Urstück" ist und die textlosen Medaillen später gefertigt wurden, oder ob das von mir vorgestellte Stück nur eine Modifikation einer neutralen Medaille ist - kann ich nicht sagen.
Gruß Medaille
 
Erst einmal herzlichen Dank für eure bisherigen Kommentare und Einschätzungen der Medaille.
Ich bin bei der ersten Betrachtung ebenfalls über das "unfertige" Revers gestolpert. Mein erster Gedanke lag auch darin, dass hier eine Gravur o.ä. hätte stehen sollen oder können.
Mir wurde jedenfalls versichert, dass Medaille und Urkunde in jedem Fall zusammen gehören und ebenso verliehen wurden.

Aber in dem Zusammenhang der Verleihung (s. Urkunde), könnte es ja auch möglich gewesen sein, dass der Aufpreis für eine Personalisierung schlicht versoffen wurde....

Spass be Seite, dazu wurde mir nichts berichtet und die Tochter vom Herrn Otto kann man auch nicht mer befragen, da ich die Medaille aus dessen Nachlassräumung habe.
 
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