Münz-Sammlung über ebay-Kleinanzeigen verkaufen?

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Hallo liebe Münzexperten,

da ich gerne 4 größere Münzsammlungen aus meinem privaten Umfeld mit ca. 1.300 Münzen verkaufen möchte, habe ich mich mal an an paar User bei ebay Kleinanzeigen gewandt, die laut ihrer Such-Anzeigen dort eben große Sammlungen suchen.
Es handelt sich in meinem Fall vor allem um 5DM/10DM/10EURO-Sammlermünzen.

Nun haben mir auch einige Interessenten geantwortet.
Da ich das zum ersten - und wahrscheinlich auch letzten - Mal mache, bin ich aufgrund der Größenordnung nun doch etwas verunsichert:
- Wie kann ich mich absichern, damit ich nicht einem Betrüger auf den Leim gehe?
- Ist ein Vor-Ort-Treffen besser (mit Bargeldzahlung) als ein Versand (per Wertkurier) mit Überweisung/PayPal?
- Gibt es Merkmale, die auf einen seriösen oder auch unseriösen Käufer schließen lassen?
- Ist das auch ein Thema für das Finanzamt? Denn würde ich alle Münzen auf ebay verkaufen wäre ich wahrscheinlich schnell ein gewerblicher Verkäufer.
- Habt ihr bereits positive oder auch negative Erfahrungen bei Käufen/Verkäufen über ebay Kleinanzeigen gemacht?

Wäre super, wenn ihr mir einige Hinweise und Ratschläge geben könntet.
Vielen Dank schonmal vorab. :)
 
Ausgehend von verschiedenen üblen Maschen von Betrügern und Dieben könnte ich mir folgendes Vorgehen durchaus vorstellen. Es handelt sich ausdrücklich um hypothetische Vorschläge, also keine Beratung im rechtlichen Sinne:

Als erstes sollte man den Kaufinteressenten die eigenen Bedingungen zur Kaufabwicklung vor Abschluss des Kaufvertrages schriftlich mitteilen und auf deren ebenfalls schriftliches "ok" warten.

Verkauf nach Möglichkeit immer nur gegen Vorkasse.
Am besten via Überweisung, per PayPal könnte das Geld mit Pech vom Käufer zurückgefordert werden. Den Versand anschließend von einem vor Abschluss des Vertrages dem Käufer zu benennendes Unternehmen durchführen lassen, dass Bargeld wie deine Münzen in der entsprechenden Summe vollumfänglich versichert und dir eine Bestätigung über die erfolgte Übergabe ausstellen kann.

Ansonsten bei Barzahlung bei größeren Beträgen aufpassen: erst dein Vorgehen schriftlich erklären, nach dem ok des Käufers das Geld entgegennehmen, nachzählen, auf Echtheit prüfen und als Gegenleistung am besten erstmal nur einen Teil der Ware plus einen Kaufvertrag übergeben, der den Kauf bestätigt und die spätere Übergabe der Ware regelt, garantiert und dokumentiert. Die restliche Ware erst übergeben, wenn das Geld bei der Bank eingezahlt oder anderweitig in Sicherheit gebracht worden ist.
Die Annahme des Bargeldes sollte der Verkäufer dem Käufer schriftlich quittieren, während dieser einem je eine Quittung über den Erhalt der jeweiligen Anzahl von Münzen vom Verkäufer ausgestellen bekommen sollte. So ist man doppelt abgesicherte.
Die mögliche Forderung des Käufers, ein Foto oder eine Kopie deines Ausweises oder Passes als Sicherheit zu hinterlegen, unbedingt ausschlagen - die Kopie könnte später missbräuchlich verwendet werden.

Bei Barzahlung oder persönlicher Abholung den Käufer nach Möglichkeit nicht ins eigene Haus eintreten lassen, bei einem Verkauf von Euro und DM in höheren Beträgen könnten Diebe oder Betrüger dort weitere Wertgegenstände vermuten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine sehr ausführlichen Ratschläge. Werde ich mir auf jeden Fall nochmal durch den Kopf gehen lassen. Hat denn von euch schon jemand schlechte Erfahrungen mit Barzahlungen und persönlicher Abholung vor Ort gemacht?
 
Persönlich habe ich keine Erfahrungen damit.

Aber eine Angestellte der Sparkasse Göttingen erwähnte mir gegenüber mal, dass viele private Kunden, wenn bei ihren Einzahlungen Falschgeld festgestellt werden würde, dies auf Geschäfte aus Kleinanzeigen zurückführen würden. Dass kann auch reiner Zufall sein oder die Leute lassen sich das als Ausrede einfallen. Aber andererseits ist es schon nachvollziehbar.

In einem anderen Fall hat ein ehemaliger Kollege von mir irgendeinen antiken Gegenstand über Kleinanzeigen verkauft. Aber dies diente dem "Kaufinteressenten" wohl nur als Vorwand, als er zur Besichtigung kam, drängte er sich gleich durch die halb offene Tür ins Haus und verlangte statt der Antiquität das Gold und Silber und den Schmuck der Familie zu sehen, dafür würde er sofort bar gutes Geld bezahlen. Alles andere sein nicht von Interesse.
Verständlicherweise hat dieses dreiste Verhalten des "Interessenten" mit potentiell viel krimineller Energie meinen Kollegen sehr verunsichert, seitdem wickelt er seine Kleinanzeigen nur noch an öffentlichen Plätzen gegen Vorkasse ab.
 
Dies sind natürlich nur einzelne Erfahrungen und müssen nicht stellvertretend für häufig auftretende Situationen bei Kleinanzeigen-Kä7fe stehen.

Aber gerade hier gibt es natürlich viele Betrüger, weil die Abwicklung der Geschäfte für den Verkäufer, aber vorallem für den Käufer komplett anonym erfolgen kann. Keine Belege, keine zurückverfolgbaren Zahlungen bei Barzahlung, keine Ausweispflicht, keine Anschrift des Käufers oder Verkäufers - im Grunde braucht man nicht mehr als eine trash-Mailadresse und ein Prepaid-Handy.

Daher ab besten auf eine Vorab-Überweisung bestehen
 
Einfachste und sicherste Möglichkeit für Münzen gegen Bar ist:

Vorab alles per e-Mail festlegen (auch welche Münzen!)
Als Treffpunkt eine Bankfiliale mit Bareinzahlungsmöglichkeit für Verkäufer festlegen.
Direkt bei Übergabe das Bargeld einzahlen.

Vorteile: Der Einzahlungsautomat erkennt Falschgeld garantiert besser als Du und die ganze Aktion ist Videoüberwacht (Beweissicherung).

Schon persönlich mit Goldmünzen so gemacht.
 
Ich habe schon einmal eine größere Menge Tiertaler über Kleinanzeigen gekauft. Dabei sind wir so vorgegangen: Zunächst ein nicht angekündigtes Telefonat unter der im Telefonbuch zu findenen Festnetznummer (so konnte ich die Adresse verifizieren). Im persönlichen Gespräch konnte ich mir ein "Bauchgeführ" erwerben. Wir haben die Münze in Tranchen zu 500€ Wert aufgeteilt - ich habe per Vorkasse bezahlt (ob Überweisung oder Paypal "Freunde und Familie" ist egal, ist für den VERKÄUFER beides sicher - blos kein normales Paypal machen) und er hat das erste DHL Paket abgeschickt. Danach haben wir den Vorgang so oft wiederholt, bis alle Münzen bezahlt und bei mir waren.
 
Erstmal vielen, vielen Dank für all eure Tipps und Hinweise. Das hat mir wirklich sehr geholfen.

Ich habe heute die oben beschriebene Sammlung verkauft.
Alles lief reibungslos ab und es gab zum Glück in keinem Moment ein komisches Gefühl, dass etwas nicht stimmen könnte.
Der Käufer und ich haben uns draußen auf unserer Terrasse getroffen (wegen Corona und weil es auch aus anderen Gründen sicherer ist). Ich hatte die Münzen so weit sortiert, dass die Anzahl recht schnell überblickt werden konnte. Kurz darauf erfolgte dann die Bezahlung. Während der Käufer die Münzen eingepackt hat, ist meine Frau dann (wie vorher besprochen) zur Bank gefahren und hat das Geld direkt am Automaten eingezahlt. Der Gedanke war zum einen, dass der Automat gefälschte Scheine ja erkennen würde und zum anderen, dass wir nur ungern größere Mengen an Bargeld zu Hause liegen haben möchten.
Wäre Falschgeld dabei gewesen, hätte meine Frau sofort die Polizei verständigt.
Aber es war alles in Ordnung und der Käufer war auch sehr angenehm.
Von daher war das eine durchweg positive Erfahrung.
 
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