Münzbecher mit 45 Silbermünzen

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Hallo an die Community,

ich habe einen Münzbecher, der mir Rätsel aufgibt.

Er wiegt ca. 1 kg, ist mit ca. 45 Münzen bestückt, doppelwandig (innen vergoldet) und ist mit vielen unterschiedlichen Münzen bestückt.

Einige Münzen haben Gegenstempel.

Mich würde interessieren um was für Münzen (Gegenstempel) es sich hier genau handelt und ob jemand vielleicht noch andere Hintergrundinfos zu so einem Stück hat?

Leider ist es sehr schwierig hier etwas Vergleichbares zu finden.

Ich habe versucht Fotos von allen Seiten zu machen und bedanke mich schonmal vorab bei Euch!

Pirus



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Hallo Pirus,
ein sehr interessantes Stück hast du da.
Der Pokal dürfte wohl im südostasischen Raum hergestellt worden sein. Fast alle der verwendeten Münzen liefen damals dort um. Die Gegenstempel sind nichts ungewöhnliches. Die Münzen wurden vor Ort von den Händlern damit versehen, um für den Weiteren Handel als getestet und für gut befunden( Silbergehalt), verwendet zu werden.
Das „Hakenkreuz“ ist auch vor diesem Hintergrund zu sehen.

Liebe Grüsse
Thorsten
 
Hallo,

da das Hakenkreuz hier extra erwähnt wird.:
Beim dargestellten Symbol handelt es sich um eine Swastika, nicht um ein Hakenkreuz - der Name kommt aus dem Sanskrit (स्वस्तिक) und bedeute so viel wie Glücksbringer, im asiatischen Raum ist dieses Zeichen an vielen Tempelanlagen zu sehen und hat eine völlig andere Bedeutung als in Deutschland nach ca.1920. Bis dahin war das Zeichen im deutschen Raum ein fester Bestandteil vieler Wappenschilder. Das Sonnenkreuz der alten Germanen hatte ähnliche Funktion, im alten Rom war das Zeichen ebenfalls bekannt. Von den frühen Christen wurde das Zeichen mit der Kreuzigung Jesu in Verbindung gebracht, bei den Wikingern stand das Zeichen sehr eng mit der Gottheit Thor in Verbindung. Ab 1920 begann für dieses Symbol die dunkle Vergangenheit, als die (mittlerweile verbotene) NSDAP es zu ihrem Zeichen Machte - mit allen Schrecken der Jahre bis 1945, die leider noch bis heute ausstrahlen.
Heute ist ein Herzeigen und Verwenden des Symbols in einigen Ländern (in Deutschland seit1945) zu politischen Zwecken verboten, für Aufklärung und für die allgemeine Kunstfreiheit ist es jedoch zugelassen. Für manche Objekte ist das herzeigen (wie im Fall des Bechers) allerdings nur Geschichte und völlig losgelöst vom nazistischen Hintergrund.
Ein jeder muss für sich selbst einordnen wie er mit dem Zeichen umgeht, allerdings finde ich hier wie auch bei vielen anderen Dingen eine Verallgemeinerung falsch. Man muss immer den historischen Kontext sehen.

Zum Gegenstempel für asiatische Geldwechsler und Händler kann man pauschal sagen, das diese ihre Gegenstempel (jeder Händler für sich) nahezu immer in der gleichen Lage anbrachten , diente dies der Wiedererkennung der Stücke und vermied zeitaufwändige Mehrfachtestungen. Einen Hersteller des Bechers wird man nicht mehr feststellen können, da der Becher scheinbar keine weiteren Punzierungen aufweist. Die Schlussmünze auf dem Becher ist (soweit ich erkenne) von 1909 (Thailand evtl. 1910 - kann ich nicht entziffern), somit kann zumindest der Herstellungszeitraum auf die Zeit nach 1909/10 gelegt werden.
Auffällig ist die rel. schlechte Verarbeitung, an einzelnen Münzen auf dem Becher sind Lötspuren erkennbar. Der Boden besteht nur aus Münzen aus Thailand(Siam), welche besonders schlecht verlötet sind (zumindest nach dem Bild). Dies deutet eher gegen eine Herstellung in Thailand und lässt zumindest Vermutungen der Herstellung in Richtung Hongkong bzw. China zu.
Für mich hat es außerdem den Anschein, als ob bei dem Stück nur halbe Münzen verarbeitet sind - daher als ob alle Münzen in der Mitte des Randstabes geteilt wurden und danach erst auf einen Silberbecher aufgelötet wurden.
Ein sehr interessantes Stück Geschichte, leider wären die Münzen in guter Erhaltung und einzeln sehr wahrscheinlich ein vielfaches des Bechers wert... .

Grüße pingu
 
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