Münzen in Bilderrahmen

[Don_Carleone]

Das sieht sehr gut aus.
Selbergemacht, oder rahmen lassen ?

 

[suze-51]

man nehme etwas Eichenholz, etwas Leim, etwas Beize, etwas Schnellschleifgrund und etwas Lackfarbe - bischen messen, sägen, hobeln, schleifen, leimen, wässern, beizen, grundieren und lackieren

habe alles selbst gemacht

 

[Janek.Schumann]

@Don_Carleone:

Ich bin immer noch in der Planung eines Münzschrankes. Dort wollte ich die Fächer ebenfalls mit Samt o.ä. überziehen. Dabei habe ich mich gefragt, wie das denn gehen soll und bin nur auf die Möglichkeit gekommen, jedes Teil seperat zu beziehen und erst dann die Fächer zusammen zu setzen. Denn wie Du schon in deiner Anleitung schreibst, sind Falten nicht zu vermeiden. Ich könnte mir nur vorstellen, das sie zu vermeiden wären, wenn man den Stoff "ausleihern" würde.

Sprich, wenn man das Stück passgenau über die Fächer tut, irgendwie fixiert und den Stoff so weit dehnt und tut und macht, das er in die Fächer reinpasst. Aber das wird wohl kaum möglich sein.

Wie macht das Leuchtturm und Co. eigentlich? Die Münzboxen sind doch nicht bespannt. Das sieht mir eher nach einer "Sprühfarbe" mit Samt-Eigenschaften aus, oder was meint ihr?


@suze-51:
Das sieht wirklich gut aus! So ähnlich wollte ich mir auch was bauen. Die Beize sollte ja an sich kein Problem für die Münzen darstellen. Ansonsten gibt es ja noch Wachse, welche das Holz auch leicht abdunkeln.

Was hast du für einen Leim verwendet?


@all:

Habe gerade mal auf der Webseite geschaut. Ich sehe keinen Unterschied zwischen Ponal und Ponal Express. Sind beide wasserbassiert und lösungsmittelfrei. Hat da jemand genauere Informationen, sonst schreibe ich den Hersteller morgen mal an. (auf der Suche nach den richtigen Komponenten für einen Münzschrank sind die Hersteller solcher Produkte SEHR kooperativ. Anonsten steht es ja meistens auf der Packung drauf, das man den technischen Kundendienst mit Fragen nerven soll )

 

[suze-51]

@Janek

Der Leim heißt Kleiberit. Ist ein Tischlerleim und absolut harmlos. Das Problem ist das Eichenholz, welches in Verbindung mit Wasser eine relativ starke Säure bildet. Aus diesem Grund geht der Holzwurm auch nicht in das Kernholz der Eiche rein. Er frisst nur das weiche Splintholz und die Borke und sagt dann tschüss
Bin übrigens kein Tischler, "bastel" halt nur gerne

Dieses und jenes und das habe ich unter anderem auch mal zusammen genagelt

Ich wollte auch erst richtigen Samt nehmen, aber stieß da schon an die Grenze, da es bei uns hier im Ort nicht zu beschaffen war. Dann "träumte" ich auch von diversen Falten, die der dicke Samtstoff verursachen würde und kam so auf die Einsätze der Münzboxen. Mir gefällt die Lösung mit den Münzboxeneinlagen bestens. Die münzen werden nicht an das Glas des Bilderrahmens gepresst und bleiben dennoch an ihrem zugedachten Platz. Ich arbeite auf der Rückseite der Rahmen mit Bilderrahmen-Klemmfedern, welche es bei uns im Obi gibt. Die Feder darf nicht zu sehr gespannt werden, da sonst die Fasern der Münzboxen im Bereich der Federn an das Glas gepresst werden und dieses verändert die Farbe der Münzbox in diesem Bereich, welches komisch aussieht.

 

[Don_Carleone]

man nehme etwas Eichenholz, etwas Leim, etwas Beize, etwas Schnellschleifgrund und etwas Lackfarbe - bischen messen, sägen, hobeln, schleifen, leimen, wässern, beizen, grundieren und lackieren

habe alles selbst gemacht

ja, das war ja meine Frage.
Respekt, sieht toll aus.

Mir ist gestern noch der wirklich beste Leim eingefallen:
Knochenleim.
Er ist leicht zu verarbeiten, bei Fehlern leicht zu lösen, und nicht synthetisch.

@ Janek, Fältchen lassen sich wirklich nicht vermeiden,
da du den Samt an den Kreuzungen der Streben in vier verschiedene
Richtungen ziehst. Aber: Die bei mir enstandenen Falten geben dem ganzen eine optische Weichheit, also nicht unbedingt negativ.

Übrigens: die gesamte Kassette hat mich keine 8 Euro gekostet.

Ich richte gleich mal eine Webadresse ein, unter die wir unsere Anleitungen
stellen können.

 

[tisso]

Wie macht das Leuchtturm und Co. eigentlich? Die Münzboxen sind doch nicht bespannt. Das sieht mir eher nach einer "Sprühfarbe" mit Samt-Eigenschaften aus, oder was meint ihr?

„Beflockung“ nennen das Fachbetriebe. Es gibt Betriebe, die fast alles so behandeln, dass es eine textile, samtige Oberfläche hat. Die Teile werden zuerst dünn mit einem Kleber eingesprüht und dann mit Samtfusseln dick bestreut und festgedrückt. Nach dem trocknen des Klebers wird das Teil abgesaugt, so dass nur noch eine dünne Samtschicht zurück bleibt. Der Auftrag der Flockfasern aus Baumwolle, Wolle oder Chemiefasern kann auch auf elektrostatischem Wege auf den Kleber erfolgen.

Eine andere Methode ist es, Viskosefasern mit hoher Temperatur und Druck auf Textilteile zu pressen, das ergibt dann auch eine samtartige Oberfläche.

 

[tisso]

Habe gerade mal auf der Webseite geschaut. Ich sehe keinen Unterschied zwischen Ponal und Ponal Express. Sind beide wasserbassiert und lösungsmittelfrei.

der praktische Unterschied zwischen Ponal und Ponal-Express ist lediglich eine unterschiedliche Aushärtezeit. Ponal braucht etwa 20 Minuten und Ponal-Express ca. 5 Minuten. Wegen eines Zeitgewinns von 15 Minuten würde ich nicht das Risiko eingehen, dass sich bei Ponal-Express der beigemengte Beschleuniger möglicherweise nachteilig auf die Münzen auswirkt. Mit dem normalen Ponal bist Du auf der sicheren Seite.

 

[Janek.Schumann]

„Beflockung“ nennen das Fachbetriebe. [...]

Aha. Das wußte ich noch nicht.
Weißt du evt. auch, ob man sowas in Auftrag geben kann?

Oder bekommt man die "Zutaten" auch irgendwo im Laden, so dass man das mal selbst versuchen kann?

 

[lemmi]

Aha. Das wußte ich noch nicht.
Weißt du evt. auch, ob man sowas in Auftrag geben kann?

Oder bekommt man die "Zutaten" auch irgendwo im Laden, so dass man das mal selbst versuchen kann?

Ich habe vor 20 Jahren mal einen VW-Bus zum Wohnmobil umgebaut, mit Selbstbauteilen von REIMO. In dem Selbstbaukatalog wurde das Verfahren zum Beschichten von lackiertem Blech (ein Bus ist innen voll davon) beschrieben. Spühkleber wurde angeboten, ob das Beflockungsmaterial auch vorhanden war, weiss ich heute nicht mehr.
Ist aber vielleicht ein Suchansatz.