Nepper, Schlepper, Bauernfänger...

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Vorab, ich weiß jetzt nicht, ob ich in dieser Rubrik richtig bin, wenn nicht, bitte ich die Moderatoren, den Beitrag zu verschieben.

Heute bekam ich Post. Post von einem bekannten Münzhandelshaus. Ich beziehe über diese Firma meine 10 € Gedenkmünzen zu einem - zugegeben - sehr günstigen Preis, nämlich zum Nominal, deshalb dieser Brief. Ich will Euch wesentliche Teile des Inhalts nicht vorenthalten (Hervorhebungen von mir):

"...haben wir Ihnen die letzte deutsche 10-Euro-Gedenkmünze dieses Jahres (...) geschickt. Sie besitzen mit dieser Ausgabe jetzt zwar alle fünf Gedenkmünzen des Jahres 2013, aber Ihr Jahressatz ist trotzdem noch nicht komplett."

Wie bitte, gab es da noch eine weitere Gedenkmünze? Habe ich da was übersehen beim offiziellen Ausgabeprogramm?

"Bei der Durchsicht unserer Unterlagen ist uns aufgefallen, dass Ihnen noch die Sonder-Gedenkausgabe '60 Jahre Gedenkmünzen der BRD' aus der staatlichen Münzmanufaktur des Landes Berlin fehlt - aber nur mit dieser edlen Gold-Ausgabe ist der Jahressatz (...) komplett."

Gerade hat die Münze Berlin mitgeteilt, dass der letzte Prägetag der 23. Dezember ist. Danach ist es unwiderruflich zu spät (...) danach können Sie Ihren Jahressatz nicht mehr vervollständigen.
Das wäre schade, denn komplette Sammlungen sind immer am wertvollsten..."


Was wird denn hier suggeriert?
Zunächst wird dem eher unkundigen Gelegenheitssammler (und das dürfte der gewichtigeste Teil der Kunden dieser Münzhandelsgesellschaft sein) auf die Nase gebunden: Achtung, Sammlung nicht komplett, Wertverlust droht! Begriffe wie "staatliche Münzmanufaktur Berlin" sollen suggerieren, es handle sich hier um eine offizielle Münze und nicht um eine Privatprägung. Also, schnell zuschlagen, bevor es zu spät ist. :newwer:

Weiter im Text:

"Sie erhalten Ihr Exemplar (...) natürlich noch (...) zum festgesetzten Ausgabepreis von nur (!!!) 199,- Euro..."

Und was ist das nun für ein "Exemplar". (Übrigens fällt auf, dass für dieses Exemplar in diesem Brief wie auch in der beiliegenden Werbekarte der Begriff "Münze nie verwendet wird. Allerdings liest man darüber auch sehr schnell hinweg, was ja auch beabsichtigt sein dürfte).
Bei dieser "Gedenkausgabe" handelt es sich um eine "Gold-Gedenkprägung" "585/1000 Gold" mit einem Durchmesser von 18mm. Mehr steht da nicht. Also auch nicht die vielleicht wichtigste Information: Wie schwer ist denn das Ding? Diese Angabe fehlt völlig. Ich nehme mal an, dieses Ding wiegt bei 18mm Durchmesser allenfalls 4-6 Gramm. Beim gegegenwärtigen Goldpreis ergibt sich ein Wert von ca. 80 - 90 €. Und dafür sollen 199 Euro berappelt werden. Also unabhängig davon, dass es sich hierbei um eine reine Privatmedaille ohne jeglichen numismatischen Wert handelt, ist dieser Preis eine absolute Verarschung. Das ist mehr als das Doppelte des Goldpreises zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Der Hammer! :eek2:

Vor allem ärgerlich ist es, dass damit ja die vielen Gelegenheitssammler abgezockt werden, die glauben, wunderwas für eine tolle wertvolle Gedenkausgabe sie da erwerben können. Sowas ist aus meiner Sicht einfach nur schäbig. Und so kurz vor Weihnachten denkt sich vielleicht der ein oder andere, wow, was für ein tolles Geschenk... :wut:
 
Man kann nicht oft genug vor den Machenschaften dieser "offiziellen Münzhäuser" warnen.

Aber seien wir doch mal ehrlich: Sind viele von uns damals in den Anfängen nicht auch auf solche oder ähnliche Sprüche hereingefallen? Ich habe meine damaligen Fehler (lang, lang ist's her) unter "Lehrgeld" abgebucht ... :cool:

Gut, wenn Anfänger den Weg in Foren wie dieses finden und sich sachkundig machen können.
 
Kostenlos-Mentalität

Huch, ein Münzhandelshaus welches 10 Euro für 10 Euro anbietet, will in der 6ten Runde Geld verdienen? Ich bin entsetzt...
 
Huch, ein Münzhandelshaus welches 10 Euro für 10 Euro anbietet, will in der 6ten Runde Geld verdienen? Ich bin entsetzt...

Darum gehts nicht, natürlich dürfen sie das. Aber dann bitte mit lauteren Mitteln und nicht mit nahezu irreführenden Sprüchen...
 
Die "Sonderangebote" der Münzhäuser sind doch alle gleich. Bei Edelmetallmünzen fehlt immer mindestens eine Angabe, die Rückschlüsse auf den tatsächlichen Wert des Edelmetallgepräges schließen lässt.
Was sie an den "kostenlosen" Angeboten als Werbungskosten abschreiben, holen sie sie sich doppelt und dreifach über diese Abzockmedaillen wieder rein.

Und JA, ich beziehe auch die KuNi-Zehner von denen. Kostenlos sind die lange nicht. ;)
 
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass überzogene Grundstückspreise, welche gern von gutverdienenden Akademikern (vorzugsweise Ärzte und Bankmanager) ohne Sinn und Verstand bezahlt werden, und sich später als "wertlos" ergeben, die Gerechte Strafe dafür sind, dass die Käufer unangemessen viel Gehalt bekommen.

So gesehen, wenn das Geld da ist und für sowas ausgegeben wird, so what, das Geld ist ja nicht weg....;)

Wieviel Gehalt bekommt eigenentlich ein normaler Angestellter bei MDM?
 
Wieviel Gehalt bekommt eigenentlich ein normaler Angestellter bei MDM?
Vielleicht wird er mit den nicht verkauften Prägungen, die aber nach eigenem Bekunden ein schier grenzenloses Wertsteigerungspotenzial bieten, entlohnt? ;)
 
Vielleicht wird er mit den nicht verkauften Prägungen, die aber nach eigenem Bekunden ein schier grenzenloses Wertsteigerungspotenzial bieten, entlohnt? ;)

Ich denke, wenn es so wäre, dann wäre die Anzahl der Mitarbeiter dieser "Münzhandelshäuser" sehr überschaubar. :rolleyes:
 
Mdm

Ab 2014 ist der Tausch 10€ gegen 10€ nicht mehr versandtkostenfrei (1,95 ) und bei der ersten Lieferung auch keinen Gratiszweier mehr .
 
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