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Servus,

Ich hab vor Monaten angefangen 2 Euro Münzen zu sammeln und bin jetzt auf die Idee gekommen welche aus der Antike zu kaufen. Ich interessiere mich sehr für das Römische Reich und bevor ich mir da was kaufe würde ich gerne ein paar Fragen beantwortet bekommen.
1. Bei manchen Münzen stand Erhaltungsgrad prägefrisch. Was ist bei Antiken Münzen damit gemeint?
2. Manche Münzen hatten (für mein ungeschultes Auge) keine Patina drauf. Wurden sie gut gelagert, wurde sie entfernt ohne es in der Beschreibung zu schreiben oder ist eine vorhanden und ich erkenne sie nur nicht?

Alle Münzen die ich mir angeschaut habe waren bei Firmen und keine Privatverkäufer.
Danke im voraus.
 
Salve !
Wie schön, daß Du Dich für antike Münzen interessierst. Ein spannendes Sammelgebiet, das immer wieder etwas Neues bereithält.
Mit prägefrisch ist bei antiken Münzen dasselbe gemeint, wie bei modernen Münzen, nämlich Münzen, die nach der Prägung so gut wie nicht benutzt wurden. So etwas gibt es durchaus, besonders sind Silberdenare aus der Zeit von Alexander Severus bis Gordian III in dieser Qualität recht häufig, da der Verfall der römischen Wirtschaft in diesem Zeitraum die Hortbildung gefördert hat.
Ansonsten sind bei der Beurteilung antiker Münzen folgende Faktoren wichtig:
- Stempelschnitt : war der Stempelschneider ein Künstler oder ein Stümper ?
- Prägequalität: schief und krumm oder gut zentriert ?
- Metallqualität: gut oder porös oder korrodiert?
- Aussage : irgendso eine Gottheit oder ein knackiges Motiv ?

Wenn Du diese Faktoren als Raster benutzt ( zumindest die ersten drei ), wirst Du nach und nach ein Gespür dafür entwickeln, was gut ist und was nicht.

Zur Reinigung: ich würde davon ausgehen, daß alle antiken Münzen in irgendeiner Form nach ihrer Auffindung gereinigt wurden.
Bei Bronzen ist es auch wichtig, darauf zu achten, ob sie bearbeitet wurden und sich eine Schmerzgrenze dafür zu erstellen, wie viel Bearbeitung man toleriert. Momentan ist es nicht en vogue, nachgravierte Bronzen zu sammeln, vor 100 Jahren sah das anders aus. Feldglättungen hingegen werden eher toleriert, da sie nicht das Wesen der Münze verändern.

Ein guter Einstieg sind sicher eher Denare als Bronzen oder Gold, hier ist das Angebot am größten und das Risiko, einem vermurksten Stück aufzusetzen am Geringsten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Salve !
Wie schön, daß Du Dich für antike Münzen interessierst. Ein spannendes Sammelgebiet, das nimmer wieder etwas Neues bereithält.
Mit prägefrisch ist bei Antiken Münzen dasselbe gemeint, wie bei modernen Münzen, nämlich Münzen, die nach der Prägung so gut wie nicht benutzt werden. So etwas gibt es durchaus, besonders sind Silberdenare aus der Zeit von Alexander Severus bis Gordian III in dieser Qualität Recht häufig, da der Verfall der römischen Wirtschaft in diesem Zeitraum die Hortbildung gefördert hat.
Ansonsten sind bei der Beurteilung antiker Münzen folgende Faktoren wichtig:
- Stempelschnitt : war der Stempelschneider ein Künstler oder ein Stümper ?
- Prägequalität: schief und krumm oder gut zentriert ?
- Metallqualität: gut oder porös oder korrodiert?
- Aussage : irgendwo eine Gottheit oder ein knackiges Motiv ?

Wenn Du diese Faktoren als Raster benutzt ( zumindest die ersten drei ), wirst Du nach und nach ein Gespür dafür entwickeln, was gut ist und was nicht.

Zur Reinigung: ich würde davon ausgehen, daß alle antiken Münzen in irgendeiner Form nach ihrer Auffindung gereinigt wurden.
Bei Bronzen ist es auch wichtig, darauf zu achten, ob sie bearbeitet wurden und sich eine Schmerzgrenze dafür zu erstellen, wie viel Bearbeitung man toleriert. Momentan ist es nicht en vogue, nachgravierte Bronzen zu sammeln, vor 100 Jahren sah das anders aus. Feldglättungen hingegen werden eher toleriert, da sie nicht das Wesen der Münze verändern.

Ein guter Einstieg sind sicher eher Denare als Bronzen oder Gold, hier ist das Angebot am größten und das Risiko, einem vermurksten Stück aufzusetzen am Geringsten.
Danke für die ausführliche Antwort. Die römische Zeit war schon was besonderes :). Als Einstieg habe ich mir auch Denare vorgestellt. Das es nach so langer Zeit immer noch so gut erhaltene Denare gibt die als "prägefrisch" durchgehen ist schon beachtlich. Hast du vielleicht noch einen Tipp wegen der Aufbewahrung. Ich habe mir vorgestellt sie genauso wie meine 2 Euro Münzen in einer intercept Kapsel aufzubewahren. Ich weiß bei so alten Münzen stehen die Sammler darauf wenn sich eine Patina entwickelt, aber ich hab meine Münzen gerne so strahlend und wunderschön wie ich sie beim ersten Mal erhalten habe. Am Ende ist es mir wichtig das es mir gefällt und nicht das ich einen großen Profit daraus schlagen kann. Hast du vielleicht noch einen Tipp bei welchem Händler ich solch schöne Münzen erwerben kann?
 
Danke für die ausführliche Antwort. Die römische Zeit war schon was besonderes :). Als Einstieg habe ich mir auch Denare vorgestellt. Das es nach so langer Zeit immer noch so gut erhaltene Denare gibt die als "prägefrisch" durchgehen ist schon beachtlich. Hast du vielleicht noch einen Tipp wegen der Aufbewahrung. Ich habe mir vorgestellt sie genauso wie meine 2 Euro Münzen in einer intercept Kapsel aufzubewahren. Ich weiß bei so alten Münzen stehen die Sammler darauf wenn sich eine Patina entwickelt, aber ich hab meine Münzen gerne so strahlend und wunderschön wie ich sie beim ersten Mal erhalten habe. Am Ende ist es mir wichtig das es mir gefällt und nicht das ich einen großen Profit daraus schlagen kann. Hast du vielleicht noch einen Tipp bei welchem Händler ich solch schöne Münzen erwerben kann?
Zur Aufbewahrung schlage ich Bebakästen vor, falls du es praktisch und sachlich magst oder Abafil, falls Du Geld in einen exklusiven, klassischen Stil investieren möchtest.
Ich selbst habe mich für Beba entschieden. Die Münze liegen dort offen auf einem Filz, das Bestimmungskärtchen befindet sich darunter.
Mit Kapseln habe ich in Bezug auf alte Münzen keine Erfahrung.
 

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Ich würde Dir darüber hinaus empfehlen, Dich mit Antoninianen aus der Zeit der Soldatenkaiser zu befassen. Ursprünglich als "Doppeldenare" konzipiert, sind die meist in guten Erhaltungen preislich im Rahmen zu bekommen.

Antike Münzen lagere ich offen auf Tableaus. Ich finde, diese Münzen gehören nicht hinter Plastik.
 
Zur Aufbewahrung schlage ich Bebakästen vor, falls du es praktisch und sachlich magst oder Abafil, falls Du geld in einen exklusiven, klassischen Stil investieren möchtest.
Ich selbst habe mich für Beba entschieden. Die Münze liegen dort offen auf einem Filz, das Bestimmungskärtchen befindet sich darunter.
Mit Kapseln habe ich in Bezug auf alte Münzen keine Erfahrung.
Ok, hab ich mir auch gedacht das du mir Bebakästen vorschlagen würdest. Hab das schon paar mal in verschiedenen Foren gelesen. Solche alten Münzen in Kapseln ist schon ungewöhnlich (das ist mir auch klar), aber ich find es so irgendwie schöner.
Schöne Sammlung :)
 
Ok, hab ich mir auch gedacht das du mir Bebakästen vorschlagen würdest. Hab das schon paar mal in verschiedenen Foren gelesen. Solche alten Münzen in Kapseln ist schon ungewöhnlich (das ist mir auch klar), aber ich find es so irgendwie schöner.
Schöne Sammlung :)
Vielen Dank. mir bereiten meine " Alten Herren " ( Zitat Hofrat Becker ) viel Freude.
 
Ich würde Dir darüber hinaus empfehlen, Dich mit Antoninianen aus der Zeit der Soldatenkaiser zu befassen. Ursprünglich als "Doppeldenare" konzipiert, sind die meist in guten Erhaltungen preislich im Rahmen zu bekommen.

Antike Münzen lagere ich offen auf Tableaus. Ich finde, diese Münzen gehören nicht hinter Plastik.
Danke für den Tipp. Das werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Ich weiß das die meisten solche Münzen offen lagern, aber irgendwie ist mir das den Münzen gegenüber nicht richtig. Solche Raritäten sollten meiner Meinung nach speziell behandelt werden.
 
Alle großen Münzkabinette wie Berlin, München, Wien usw. lagern ihre Münzen offen in Schubern oder in Vitrinen, das ist seit Jahrhunderten üblich. In Wien besuchten wir einmal das Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums. Einer fragte, ob wir mal das Tablett mit den Dreifach- und Vierfachtalern sehen dürften. Schwupps, zog der Leiter ein sehr großes Tablett aus dem Schrank und da lagen gut 30 Stück offen vor uns in ihren Fächlein :)
Aber natürlich spricht nichts dagegen, die Münzen auch in Kapseln unterzubringen. Bei prägefrischen Silbermünzen fühlt man sich schon sicherer, vor allem, wenn man sie mal einem Nichtsammler zeigt. Da ist die Gefahr geringer, dass er ungeschickt mit den Fingern "draufpatschen" kann.
 
Danke für den Tipp. Das werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Ich weiß das die meisten solche Münzen offen lagern, aber irgendwie ist mir das den Münzen gegenüber nicht richtig. Solche Raritäten sollten meiner Meinung nach speziell behandelt werden.
Im Gegenteil: den Kontakt mit Plastik und anderen Kunststoffen sollte man wegen der darin enthaltenen Weichmacher und sonstiger substanzen meiden. Das greift Münzen oftmals an. Münzkapseln aus nicht angreifendem Material sind keine Option, da sich Münzen darin hin und her bewegen oder durch Druck fixiert werden, was bei Bronzen zu Abplatunungen und Schäden an der Patina führt.

Ein geeigneter BEBA-Münzkasten mit Filzunterlagen ist wohl eine der besten Aufbewahrungsmethoden.
 
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