Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Der zweite Neuzugang, ein 16 Gute Groschen-Stück aus dem Jahr 1825, ist eine seltene Variante, die auf der Avers-Seite anstelle des ansonsten üblichen Punktes nach REX eine Rosette aufweist. Welter erfasst dieses Stück unter Nr. 3017 (als eigenen Typ!) als BRITANN-Version (mit Doppel-N) und nennt als Quelle das Städtische Museum Braunschweig. Jaeger kennt auch ein Stück mit Rosette aus dem Städtischen Museum Braunschweig, erfasst es aber unter Nr. 23h.b als BRITAN-Version (mit einfachem N). Stutzmann wiederum führt diese Variante unter BRITANN auf (BST 481h.a (vielen Dank an FooFighter für die Infos). Kahnt hingegen folgt der Jaeger-Beschreibung als BRITAN-Variante und bezeichnet Stutzmanns Beschreibung als ungenau (Kahnt 207 d).

Ziemlich verwirrend – und vermutlich hat schon der eine oder andere von euch jetzt beim Lesen aufgehört, meinen Ausführungen zu folgen.
Ich präsentiere euch heute die einzige mir bekannte Münze mit Rosette – und dies ist eine BRITANN-Variante. Es stellt sich die Frage, ob es auch eine BRITAN-Version gibt.

Das Städtische Museum Braunschweig hatte mir vor einigen Monaten auf meine Anfrage mitgeteilt, dass die Münze mit Rosette noch in seinem Bestand ist, dass man mir aber leider kein Foto schicken könne (für eine Gebühr von 60 Euro schon – das Geld wollte ich dann aber doch lieber in echte Münzen investieren). Damals hatte ich nicht nach BRITANN oder BRITAN gefragt. Das habe ich jetzt aber nachgeholt, eine Antwort ist leider noch nicht bei mir eingegangen. Ich hoffe, dass sich dann Klarheit in diese Kategorisierungen bringen lässt.

Da Welter und Jaeger ihre Recherchen etwa zur gleichen Zeit angestellt haben und jeder nur eine Rosettenmünze 1825 erwähnt, halte ich es für das Wahrscheinlichste, dass es tatsächlich nur eine Rosettenmünze im Museum gab und dass einer der beiden bei der Beschreibung einen Fehler gemacht hat. Und das war angesichts meines Neuzugangs Jaeger – und ihm folgend Kahnt.

Falls jemand eine 16-Gute-Groschen-Variante aus dem Jahr 1825 mit Rosette und BRITAN kennt, möge er dies hier gerne kundtun.

Königreich Hannover 16 Gute Groschen 1825, AKS 38, Welter 3017, Stutzmann 481h.a, Kahnt 207 (Var. d ungenau?)
Hannover AKS 38 1825 16 Gute Groschen Rosette Av.jpg Hannover AKS 38 1825 16 Gute Groschen Rosette Rv.jpg
 
Einen schönen Neuzugang zu meinem Sammelgebiet "Bayern" kann ich euch heute vorstellen.
Es handelt sich um einen Nürnberger Taler in einer überdurchschnittlich guten Erhaltung.
Die Vorderseite zeigt die Stadtansicht von Nürnberg, darüber die Strahlen des Himmels.
Auf der Rückseite ist das kaiserliche Wappen von Kaiser Joseph II. (geb. 13.03.1741 - gest. 20.02.1790) abgebildet.

Altdeutschland
Reichsstadt Nürnberg
Konventionstaler
1768
Schön 67
ss-vz
 

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Ein herrliches Stück, Wolfgang!! Eine wunderbare Darstellung von Nürnberg und eine klasse Erhaltung.
Da macht schon das ansehen der Münze, mehr als spaß.
 
Ein herrliches Stück, Wolfgang!! Eine wunderbare Darstellung von Nürnberg und eine klasse Erhaltung.
Da macht schon das ansehen der Münze, mehr als spaß.

Hallo Matthias

Mir macht dieser Taler auch sehr viel Freude :).
Ich leiste mir mittlerweile nicht mehr viele neue (bzw. alte) Münzen.
Aber wenn, dann sollen es wirklich gute Stücke sein auf denen man noch möglichst viele Details erkennen kann.
Und das ist bei diesem Nürnberger Taler absolut der Fall, wenn ich ihn mit anderen Stücken vergleiche.
 
Ich habe mal wieder was Neues ...

1 Thaler Königreich Hannover 1865 unter Georg V.

AKS 160

anläßlich des 50. Jahrestages der Schlacht von Waterloo, an der die Hannoveraner auf Seiten der Sieger teilnahmen. Damals noch Seite an Seite mit den Preußen, welche sie 50 Jahre später gar nicht mehr leiden konnten. Ein weiteres Jahr später gab es das Königreich Hannover nicht mehr, von Preußen annektiert.
 

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Der Waterloo-Taler war meine erste altdeutsche Münze.
Ich habe sozusagen kurz vor dem unrühmlichen Ende des Königreichs angefangen - und dies mit einer Münze, die paradoxerweise an einen ruhmreichen Moment in der Geschichte Hannovers erinnert.
 
Treffer! Der Hauptunterschied ist der Weckenschild, einmal mit drei und einmal mit 4 Wecken; deshalb auch die unterschiedlichen Zitate. Weitere Varianten haben dann unterschiedlich viele Perlen im Perlkreis. Gleiche Stücke, mit vertauschten Schilden, gibt es auch für das Erzbistum. Da sind dann aber die Anfangsbuchstaben des Erzbischofes statt der 3 Kronen.
 
Bei dem Neuzugang den ich heute vorstelle, handelt es sich ausdrücklich nicht um einen Vorläufer des Bitcoin, auch wenn man unweigerlich daran denken kann. :rolleyes:
Nein es ist ein Körtling. Das B (eine Majuskel, also eine Typographie für einen Großbuchstaben, hatte ich vorher noch nie gehört)
steht für den Prägeort Blankenburg (Harz). Auftraggeber der Prägung war Graf Ulrich XII. von Regenstein.

Körtlinge sind Mehrfachpfennige, die erstmalig in Göttingen (1429) geprägt wurden. Das waren seinerzeit in Göttingen Münzen im Wert von 6 Pfennigen, also einem halben Groschen. Das Gewicht der Göttinger Körtlinge lag ursprünglich Rauh bei 1,55 Gramm mit einer 531er Silberlegierung. Was immerhin zu einem Feingewicht der damaligen Körtlinge von 0,82 Gramm führte.
Aber wie es immer so ist, die Münzverschlechterung war schon damals gang und gebe.
Unser Körtling aus der Grafschaft Regenstein (1547) hat noch ein Rauhgewicht von 0,80 Gramm bei einem geschätzten Silberanteil von etwa 200 bis 250/1000. Womit dann noch maximal 0,2 Gramm in dem Münzlein vorhanden sind. Was auch für damalige Verhältnisse mehr als bescheiden war. Die Münzen der Grafschaft Regenstein glänzten aber fast immer mit einem zu geringen Feingehalt, es wurde etliche beanstandet und wieder eingezogen und es gab reichlich Ärger.

Körtling Grafschaft Regenstein 1547 (47 unter dem B zu erkennen, die Geweihstange steht für Regenstein)
Prägeort: Blankenburg
Durchmesser: 19,6-20,0 mm
Dicke: 0,44 mm
Gewicht: 0,80 Gramm
Material: enthält etwas Silber (ca.0,2 Gramm)
 

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