Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Hi Tom,
bei den zwei Kappen passt Klappmützen tatsächlich besser....:)
Da sieht man wie wenig Ahnung ich noch von Talern habe...aber das wird schon.....
Ich werde Euch demnächst noch mit weiteren Bildern erfreuen...
LG
Carsten
 
Es geht exakt 400 Jahre zurück in die Kipper- und Wipperzeit. Im Herrschaftsbereich von Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel kamen leider viele der minderwertigen Münzen auf den Markt. Ich habe in meiner Sammlung einige Kippergroschen, die Symbole aus der Grafschaft Hoya tragen, insbesondere natürlich die Bärentatzen aus dem Wappen der Grafen von Hoya. Mit meinem Neuzugang aus dem Jahr 1619 habe ich nun einen kleinen „Block“ abgeschlossen, nämlich die von Welter unter den Nummern 1306 (Tatzen nach außen) und 1307 (Tatzen nach innen) erfassten Typen aus den Jahren 1618 und 1619.
Die abgekürzte Umschrift steht im übrigen für: Der Menschen Gunst ist umsunst.

Braunschweig-Wolfenbüttel 1/24 Taler 1619, Welter 1306
Braunschweig Wolfenbüttel W1306 Kippergroschen 1619 Av.jpg Braunschweig Wolfenbüttel W1306 Kippergroschen 1619 Rv.jpg


Und hier selbstverständlich der komplette „Block“ der vier Münzen zum Vergleichen. Es gibt doch einige Unterschiede zu entdecken.
Braunschweig Wolfenbüttel W1306u07 4 Kippergroschen 1618u19 Av.jpg Braunschweig Wolfenbüttel W1306u07 4 Kippergroschen 1618u19 Rv.jpg
 
Im Jahr 1833 gibt es bei den 16 Guten Groschen einige Varianten hinsichtlich der Abkürzungen für Lüneburg. Mir sind folgende Versionen bekannt:
LÜNEB.
LÜNEBR. (Ü-Punkte nur schwach ausgeprägt, wird daher auch als LUNEBR. bezeichnet)
LUNEBRG
LUNEB
LÜNEB
Hier kommt die letztgenannte Variante, bei der die Ü-Punkte auch nicht stark ausgeprägt sind. Zudem ist die Signatur des Stempelschneiders Lüders (L) etwas krumm und schief geraten.

Laut AKS soll es auch eine Variante mit LÜNEBURG geben. Falls jemand diese Variante schon gesehen hat, wäre ich über eine entsprechende Mitteilung sehr dankbar.

Königreich Hannover 16 Gute Groschen 1833, AKS 66b, Kahnt 212 (unbeschrieben)
Hannover AKS 66 1833 16 Gute Groschen K 212 LÜNEB oP Av.jpg Hannover AKS 66 1833 16 Gute Groschen K 212 LÜNEB oP Rv.jpg
 
ein März-Neuzugang aus der Sammlung Heinz Thormann (Anhaltinische Münzen)

Anhalt-Bernburg, Fürstentum
Friedrich Albrecht 1765 -1796

Jäger 34, Mann 700
2/3 Reichstaler (1/2 Konv.Taler)
1793; Prägestätte: Silberhütte im Selketal (Harzgerode)
Münzmeister Heinrich Christian Andreas Siegel

Avers: FURSTL: *ANHALT*BERNB:*CONV:M:*
Bär auf der Mauer im Perlkreis

Revers: XX EINE FEINE MARCK 1793
Wert und Jahr im Lorbeerkranz
 

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Kurz vor Ende des Königreichs Hannover feierte man im Jahr 1865 noch die Erfolge des Jahres 1815: vor 50 Jahren Sieg in der Schlacht bei Waterloo und Erweiterung des Herrschaftsbereichs auf Ostfriesland. Dazu brachte man auch entsprechende Gedenkmünzen heraus. Relativ selten wird jedoch die Taler-Kursmünze des Jahres 1865 angeboten. Ich habe jetzt aber ein Exemplar erwerben können, zwar mit einigen kleinen Kratzern, aber vom Gesamteindruck sehr ansprechend.

Königreich Hannover Vereinstaler 1865, AKS 144b, Kahnt 239
Hannover AKS 144b 1865 Vereinstaler Av.JPG Hannover AKS 144b 1865 Vereinstaler Avschräg.JPG Hannover AKS 144b 1865 Vereinstaler Rv.JPG Hannover AKS 144b 1865 Vereinstaler Rvschräg2.JPG
 
Ich möchte euch hier einen Groschen von 1597 aus der Grafschaft Regenstein ( Grafschaft Blankenburg – Wikipedia ) vorstellen. 1596 hatte man nach fast 30 Jahren in Blankenburg (Harz) wieder mit der Münzprägung angefangen. Münzherr war Graf Martin von Regenstein, der eigentlich seine Münze selbst zu verwalten hätte und einen Münzmeister und einen Wardein bei fester Besoldung anstellen müsste. Er verpachtete allerdings lieber die Prägestätte für 100 Taler jährlich, an den Münzmeister Christof Dyß aus Hildesheim. Der Vertrag wurde Martini 1596 abgeschlossen und die Prägung wurde noch im selben Jahr aufgenommen.

Eigentlich sollten nach dem vom Braunschweiger Kreistag 1591 beschlossenem Münzfuss die Groschen geschlagen werden. Das Sollgewicht eines solchen Groschen hätte aus 8 Lötigem Silber ( 500/1000) 2,08 gramm rauh und 1,04 gramm fein betragen sollen. Das Gewicht ist mit 1,96 Gramm etwas untergewichtig. Da wäre dann aber noch die Frage nach dem Feingehalt.

Zum Probationstag des Niedersächschen Kreises am 7.Mai 1597 berichteten die Kreiswardeine über die Regensteiner Münzen, dass bei einer Münzbesuchung dieGroschenzain probiert hätten und diese eben nicht 8 Lötig (500er Silber) sondern nur 7 Loth 12 Grän fein (479er Silber) seien. Darauf hin hat der Münzmeister die Zain zerschnitten und versprochen diese wieder zu schmelzen und neu auszubringen.
Allerdings scheint es nicht weit her gewesen zu sein mit dem neu ausbringen, da es weitere Berichte gibt in denen der Feingehalt bemängelt wurde. Zu allem übel starb Graf Martin im April 1597 mit nur 26 Lebensjahren. Was allerdings den Münzmeister nicht daran hinderte, weiterhin Münzen mit seinem Namen zu prägen. Der hier gezeigte Groschen von 1597 wurde noch bis zum 24. November 1597 so geprägt. Insgesamt in einer Auflage von etwa 16.300 Stück, ein Probezettel des Wardeins Hans Meier ist im Staatsarchiv Magdeburg erhalten.

Aber selbst nach 1597 wurden noch Groschen mit Graf Martins Namen geprägt. Postum 1598 und 1599, neuer Graf war mittlerweile Johann Ernst, sein Sohn. Dieser war aber erst 1595 geboren und unter Vormundschaft der Wolfenbütteler Regierung.

Grafschaft Regenstein
Graf Martin von Regenstein
1/24 Taler (Groschen)
Gewicht: 1,96 Gramm (soll 500er fein, also 8 Loth)
Durchmesser: 21,8-22,3 mm
Münzmeister Christof Dyß
Schrock / Denicke 133.
 

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neuer Graf war mittlerweile Johann Ernst, sein Sohn. Dieser war aber erst 1595 geboren und unter Vormundschaft der Wolfenbütteler Regierung

Die Hirschstange aus dem Regensteiner Wappen findet sich selbstverständlich auch im Wappen der Wolfenbütteler Herzöge, so auch auf den heute bei mir eingetroffenen Münzen, und zwar aus der Regierungszeit von Herzog Carl Wilhelm Ferdinand.
Während Taler zu dieser Zeit nur nach dem Konventionsfuß ausgeprägt wurden, gab es bei den nächstkleineren Nominalen neben den Prägungen im Konventionsfuß (16 Gute Groschen) auch solche im Leipziger Fuß (24 Mariengroschen).
Bei den 16 Guten Groschen wurden das Wappen und die Girlanden im Jahr 1784 verändert, bei meiner Münze aus 1783 gibt es somit die ursprüngliche Fassung zu sehen. Und eine interessante Patina.

Braunschweig-Wolfenbüttel 16 Gute Groschen 1783, Welter 2911
Braunschweig Wolfenbüttel W2911 16 GG 1783 Av.jpg Braunschweig Wolfenbüttel W2911 16 GG 1783 Avschräg.jpg Braunschweig Wolfenbüttel W2911 16 GG 1783 Rv.jpg


Das Motiv mit dem Wappenschild wurde auch für die 24 Mariengroschen in Feinsilber verwendet, während die 24 Mariengroschen aus (ca.) 750er Silber ein Welfenross auf die Vorderseite bekamen.
Geprägt wurde seit 1789 nur noch in Braunschweig, M. C. steht für Münz-Commission.
Die dunklen Flecken sehen nicht wirklich schön aus, ausgeglichen wird dieses „Manko“ durch den markanten Stempelriss auf der Rückseite.

Braunschweig-Wolfenbüttel 24 Mariengroschen 1800, Welter 2910
Braunschweig Wolfenbüttel W2910 24 MG 1800 Av.jpg Braunschweig Wolfenbüttel W2910 24 MG 1800 Rv.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W2910 24 MG 1800 Rvschräg.jpg
 
Ich möchte euch gerne meine ersten auf einer Auktion erworbenen Münzen zeigen.

Beide Brakteate gehören zum Bistum Hildesheim, können jedoch keinem Bischof direkt zugeordnet werden.
Konrad II. 1221-1245 oder Heinrich I. 1246-1257 oder Johann I. 1257-1260
Mehl 133 - Brakteat zwischen 1211 und 1260.jpg
Mehl 133 - Von vorn thronender Bischof hält Kelch und Kreuz auf turmbesetzter Leiste von vorn, neben seinen Füßen A-A
Mehl 135 - Brakteat zwischen 1211 und 1260.jpg
Mehl 135 - Dreifacher Bogen mit 3 Türmen, Hüftbild des Bischofs, neben sich 2 Fahnen am Kreuzstab von vorn
 
Drei AKS-Nummern, bei Jäger nur eine Katalognummer J 55

Württemberg 1 Kronentaler 1825 (AKS 65), 1832 (AKS 66) und 1837 (AKS 69)

Der Unterschied ist unterhalb des Kopfes

Der Taler von 1832 ist ein Neuzugang
 

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Samstag bei mir angekommen:
Regensburg 1/8 Reichstaler o. Jahr
AV.: Stadtschlüssel in barocker Kartusche, darunter XV.
RV.: Belorbeertes, geharnischtes, mit Vliesorden behangenes Brustbild des Kaisers.

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