Meinen Neuzugang hatte ich schon in den Thread
Erhaltungseinschätzungen zur Begutachtung eingestellt. Da ich mich entschlossen habe, die Münze zu behalten, möchte ich sie nun hier im Thread mit einigen Hintergrundinformationen vorstellen.
Dass ich in dem Gebiet der früheren Grafschaft Hoya lebe und meine Münzsammlung sich an der Geschichte meines Heimatdorfes ausrichtet, dürfte dem einen oder anderen von euch angesichts der von mir präsentierten Münzen vermutlich schon aufgefallen sein. Und dieser Calenberger Taler ist Ergebnis eines wichtigen Einschnitts in dieser Geschichte.
Mit Graf Otto VIII. starb am 25. Februar 1582 der letzte Graf von Hoya. Unmittelbar danach nahmen die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg die Grafschaft in Besitz und teilten sie untereinander auf. Einige Ämter kamen an die Linie Celle, andere unter gemeinsame Herrschaft der Linien Wolfenbüttel und Calenberg. Die braunschweigischen Herzöge erweiterten daraufhin ihre eigenen Wappen um die Wappen der Grafen von Hoya (Bärentatzen) und von Bruchhausen (Ständerung und Teilungen) und dokumentierten damit auch ihren Herrschaftsanspruch.
Münzen waren selbstverständlich gut geeignet für die Propaganda. Und so ließ noch im Jahr 1582, noch bevor die Übernahme „in trockenen Tüchern“ war, als Erster Erich II. von Calenberg Münzen mit dem nun sechsfeldigen Wappen prägen. Auf die Rückseite kamen zudem neben den Helm mit der Braunschweiger Zier nun zwei weitere Helme mit den Tatzen für Hoya und mit den Hörnern und Fähnchen für Bruchhausen.
Braunschweig-Calenberg Reichstaler 1582, Welter 451

