Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Sachen gibt‘s…
 
Bei der letzten Auktion von Gorny und Mosch kam eine ansehnliche Sammlung brandenburgisch-preußischer Münzen unter den Hammer. Unter den angebotenen Stücken war auch der nachfolgende Albertustaler aus dem Jahre 1696, geprägt unter dem Kurfürsten Friedrich III., der wenige Jahre später als Friedrich I. erster preußischer König werden sollte. Auch wenn das Stück nicht sonderlich gut erhalten ist, war ich erstaunt, dass es selbst bei 20% unter dem Schätzpreis keine Gebote gab. Das hat mich dann auch zu meinem Gebot verleitet, obwohl das Los garnicht auf meinem Zettel stand. Sei es drum - nun habe ich halt ein weiteres Belegstück der brandenburgischen Talerprägung :)
 

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Bei der letzten Auktion von Gorny und Mosch kam eine ansehnliche Sammlung brandenburgisch-preußischer Münzen unter den Hammer. Unter den angebotenen Stücken war auch der nachfolgende Albertustaler aus dem Jahre 1696, geprägt unter dem Kurfürsten Friedrich III., der wenige Jahre später als Friedrich I. erster preußischer König werden sollte. Auch wenn das Stück nicht sonderlich gut erhalten ist, war ich erstaunt, dass es selbst bei 20% unter dem Schätzpreis keine Gebote gab. Das hat mich dann auch zu meinem Gebot verleitet, obwohl das Los garnicht auf meinem Zettel stand. Sei es drum - nun habe ich halt ein weiteres Belegstück der brandenburgischen Talerprägung :)
Da hast Du wirklich sehr großes Glück gehabt, denn ich verrate Dir mal was, was die meisten weder wissen und demzufolge auch nicht sehen:

Die Münze ist ganz nur wenig umgelaufen (!). Wäre sie scharf ausgeprägt, hätte man sich um dieses Exemplar - ich schätze es mal auf Vz, schlechter wird es nicht sein - geprügelt. So aber ist es eine Münze für "Speziallist":

Auf dem Wappen erkennt man Adlerflügel deutlich oberhalb der Wappenteilung stehend. Bei einem "ss" wären Flügel und Wappenteilung gleich groß.

Damit ist das Ding "durch", was die Vorstellung einer abgenutzten Münze angeht. Die Münze ist sicherlich einiges (alt, echt, mit noch unverdorbenen Felder uns teils feinen, wenn auch überwiegend unausgeprägten Details), aber definitiv nicht abgenutzt. Auch wenn der Gesamteindruck des ersten Blickes ganz was anderes sagt.

Etwaige "Kratzer" müssen keine "Zirkulationsspuren" sein; sie könnten auch bereits (produktionsbedingt) im Schrötling vorhanden gewesen und infolge zu geringen Prägedrucks nicht überprägt worden sein. Den Unterschied kann man aber anhand der Pics nicht erkennen (zumindest ich kann es nicht).
 
Bei der letzten Künker gab es eine größere Fulda-Serie, welche zwar nicht komplett war, aber schon sehr gut bestückt - und mit teilweise sehr attraktiven Erhaltungen oder seltenen Stücken.

Die 3 Kreuzer o. J., welche in der zweiten Regierungsperiode des Fuldaer Fürstabts Balthasar von Dernbach ab 1602 geprägt wurden, lassen sich in vier Grundtyen einteilen:

Grundtyp 1: Spatenschild mit Revers "RVDOL II"
Grundtyp 2: Spatenschild mit Revers "RVDOL 2"
Grundtyp 3: ovaler Schild mit Revers "RVDOL II"
Grundtyp 4: ovaler Schild mit Revers "RVDOL 2"

Die Münze an sich ist grundsätzlich nicht selten. Der Katalog Gehrling/Erdmann (Die Fuldaer Münzen vom Spätmittelalter bis zur Barockzeit, Fulda 2001) vermerkt aber zu Grundtyp 2: "Slg. Erdmann; Beachtenswert ist: Hier haben wir eine Stempelkopplung zwischen den bereits beschriebenen Münzen von unserem Typ 1 und den nun nachfolgenden Typen 3 und 4. Ist im Handel nur 1x vorgekommen (dieses Stück)."

Obwohl das folgende Stück bei Künker gut abgebildet und korrekt beschrieben war (Gehrling/Erdmann #69-8), waren sich andere Bieter der Seltenheit anscheinend nicht wirklich bewusst. Jedenfalls gab es nur einen kurzen Bieterkampf und jetzt ist ein anderes Exemplar dieses seltenen Grundtyps 2 in meine Sammlung gewandert (laut Auktionsbeschreibung "Erworben 1984 vom Bankhaus Bickelmann, Saarbrücken"):

#69-8 GE (Künker 374-1641) red..jpg

Hier noch ein Gesamtbild der Grundtypen 1, 2 und 4. Mir fehlt noch Grundtyp 3:

Dernbach 3 Kreuzer o. J. red..jpg
 
Hier noch ein Neuzugang aus der ersten Jahreshälfte 2022: Fulda, Groschen 1679, Placidus von Droste (Gehrling/Erdmann #76-3).

#76-1 ff. red..jpg

Dazu Bilder einer Auswahl von Groschentypen aller Fuldaer Fürstäbte ab Ende des 17. Jahrhunderts, welche den typischen Bonifatiusgroschen ausprägen ließen (Avers: Wappen des jeweiligen Fürstabts/-bischofs - Revers: Bonifatius):

DSC04071 red..jpgDSC04072 red..jpg

1. Reihe: Placidus von Droste (1678-1700) - Konstantin von Buttlar (1714-1726) - Adolph von Dalberg (1726-1737)
2. Reihe: Amand von Buseck (1737-1752) - Heinrich von Bibra (1759-1788)
 
Der erste Neuzugang der Herbstsaison

1 Dukat Hamburg von 1871, geprägt in Hannover (B)

Hamburg prägte (oder ließ prägen) Dukaten ohne Unterbrechnung jedes Jahr seit 1815. Die Münzen sind nicht selten, gerade der Jahrgang 1871 ist mit 30000 Prägungen besonders häufig. Nachdem 1872 noch einmal 30000 ausgegeben wurden, war Schluss. Die Mark markierte das Ende auch dieses Nominals.

Auch im 18. Jahrhundert wurden jährlich Dukaten geprägt, das ging dann bis 1811.

Also gibt es nur keine Jahrgänge 1812 - 1814, d.h. zum Ende der "Franzosenzeit" (1806 - 14)
 

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Hallo Zusammen,

nach einer längeren Pause gibt es mal wieder einen Neuzugang bei mir zu vermelden.

Ich habe mich mittlerweile entschlossen, mich im Rahmen meiner Badensammlung zunächst auf die Silbermünzen (ab den Halbgulden) des Großherzogs Leopold (regiert 1830 bis 1852) zu konzentrieren. Für mich aus numismatischer Sicht eine der interessantesten Epochen der badischen Münzgeschichte.

Vor ein paar Tagen ist nun der zweite badische Ausbeute-Kronentaler aus dem Jahr 1836 bei mir eingetroffen. Den ersten mit Silber aus dem Schwarzwald geprägten Kronentaler habe ich bereits in meiner Sammlung.

Großherzogtum Baden
Ghzg. Leopold

1 Kronentaler 1836 Ausbeute

AKS: 85
Kahnt: 26
 

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