Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Hallo zusammen,

hier ein nicht mehr ganz neuer Neuzugang in meiner Sammlung, ein Wappentaler von Ludwig II. (Ries), der mir ganz gut gefällt!

Kennt jemand die Hintergründe, warum es beim Jahrgang 1871 verschiedene Stempel für die Kopfseite gibt (Voigt und Ries)? Ich kenne nur die gemeinsame Prägezahl - weiß jemand, welcher von beiden Entwürfen häufiger und welcher seltener ist? Und warum wird dieser Typ relativ teuer gehandelt trotz hoher Prägezahl (>700.000 Ex. laut AKS allein für 1871), teurer als die anderen Jahrgänge mit durchweg geringeren Stückzahlen?

86_av_3_x.jpg86_rv_2_x.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage habe ich mir auch gestellt und sehe eigentlich nur die Anziehungskraft des letzten Jahrgangs als Erklärung. Tolles Stück übrigens!
 
Hallo zusammen,

hier ein nicht mehr ganz neuer Neuzugang in meiner Sammlung, ein Wappentaler von Ludwig II. (Ries), der mir ganz gut gefällt!

Kennt jemand die Hintergründe, warum es beim Jahrgang 1871 verschiedene Stempel für die Kopfseite gibt (Voigt und Ries)? Ich kenne nur die gemeinsame Prägezahl - weiß jemand, welcher von beiden Entwürfen häufiger und welcher seltener ist? Und warum wird dieser Typ relativ teuer gehandelt trotz hoher Prägezahl (>700.000 Ex. laut AKS allein für 1871), teurer als die anderen Jahrgänge mit durchweg geringeren Stückzahlen?

Anhang anzeigen 268367Anhang anzeigen 268368
Tolles Stück. Im Bereich vz-St denke ich. Glückwunsch dazu.
 
Ein weiterer, ebenfalls wieder einer der häufigste der so genannten "Bodenseebrakteaten" hat seinen Weg zu mir gefunden. Ein so genannter "Sternenbrakteat", 0,49g schwer, geprägt 1268-1300 (andere Angaben sprechen von 1250-1275) in Ravensburg, gleichfalls in hervorragender Qualität und dazu noch sehr dekorativ. Gekauft von einem Privatmann in der "vier-Buchstaben-Plattform". Dieser hatte ihn wiederum im Dezember 1982 bei Kricheldorf, Stuttgart auf der Auktion 36, Pos. 646 erworben. Billig war der nicht, aber dafür ist er ungereinigt, mit einer herrlichen Patina und perfekten Ausprägung und originalen Oberflächen. Da lässt sich auch grafisch sehr viel mit anstellen und nach 723 Jahren ist das Urheberrecht des Stempelschneiders an sienem Entwurf schon lange erloschen.

Bevor ich diese Münze erworben habe, habe ich mir sehr viele Bilder im Internet angesehen und diese miteinander verglichen und auch Informationen zu Brakteatenfälschungen eingeholt. Und ja: dieser Typ wurde / wird sogar gefälscht. Mein Exemplar hat 12 Punkte im Torbogen über dem Stern. Bei einer bekannten Fälschung sind es nur 11. Echte Stücke mit 13 Punkten im Torbogen existieren ebenfalls (Hirsch, Auktion 379, Nr. 2003). Die paar von mir recherchierten Exemplare mit 13 Punkten im Torbogen wiegen gute 0,1 Gramm weniger (0,38g, 0,36 g), als meiner und sind daher eventuell später geprägt worden (Schlussfolgerung wegen leichteren Gewichtes).

Weitere Varianten habe ich bislang nicht ausgemacht. Experten wissen hier sicherlich noch viel mehr. Mir ging es bei meinen Recherchen primär darum, rauszukriegen, ob der Stempel des zum Verkauf stehenden Stücks mit dem Urwerkzeug gefertigt wurde, mit dem auch Stempel anderer Original-Prägungen gefertigt wurden.
 

Anhänge

  • Ravensburg-Cahn_208-Lanz_36-Ruitishauser_413-Kestner_Museum_2551.jpg
    Ravensburg-Cahn_208-Lanz_36-Ruitishauser_413-Kestner_Museum_2551.jpg
    1,3 MB · Aufrufe: 58
Hallo zusammen,

hier ein nicht mehr ganz neuer Neuzugang in meiner Sammlung, ein Wappentaler von Ludwig II. (Ries), der mir ganz gut gefällt!

Kennt jemand die Hintergründe, warum es beim Jahrgang 1871 verschiedene Stempel für die Kopfseite gibt (Voigt und Ries)? Ich kenne nur die gemeinsame Prägezahl - weiß jemand, welcher von beiden Entwürfen häufiger und welcher seltener ist? Und warum wird dieser Typ relativ teuer gehandelt trotz hoher Prägezahl (>700.000 Ex. laut AKS allein für 1871), teurer als die anderen Jahrgänge mit durchweg geringeren Stückzahlen?
Hallo starro

Leider habe ich nirgends Informationen gefunden, warum der Vereinstaler von 1871 mit dem Stempel von Voigt und zusätzlich auch mit dem von Ries gefertigt wurde.
Ich kann mir nur vorstellen, daß der Vs-Stempel von Voigt verbraucht war und man dann auf den neuen Stempel von Ries wechselte, der mit neuem Porträt für die Vorderseite des aus aktuellem Anlass herausgegebenen Siegestaler geschnitten worden war.
 
Hallo starro

Leider habe ich nirgends Informationen gefunden, warum der Vereinstaler von 1871 mit dem Stempel von Voigt und zusätzlich auch mit dem von Ries gefertigt wurde.
Ich kann mir nur vorstellen, daß der Vs-Stempel von Voigt verbraucht war und man dann auf den neuen Stempel von Ries wechselte, der mit neuem Porträt für die Vorderseite des aus aktuellem Anlass herausgegebenen Siegestaler geschnitten worden war.

Hallo Kempelen,
ja, wäre eine naheliegende Erklärung, sich da irgendwie etwas zu vereinfachen. Aber dass ein Stempel abgenutzt ist, passiert wohl öfters, und warum dann keinen neuen (Voigt-)Stempel fertigen, so wie bei den Millionen von Exemplaren davor? Aber ja, konnte ja vllt tatsächlich von Vorteil sein ....
Allerdings habe ich gerade gesehen, dass das Portrait vom (Ries-)Siegestaler nicht so ganz dem Ries-Wappentaler entspricht ... zumindest Oberlippenbart, Kinnbart, Mundpartie ...?
Wo könnte man denn noch Weitergehendes über die Prägezahlen erfahren (Ries vs. Voigt)?
 
Hallo Kempelen,
ja, wäre eine naheliegende Erklärung, sich da irgendwie etwas zu vereinfachen. Aber dass ein Stempel abgenutzt ist, passiert wohl öfters, und warum dann keinen neuen (Voigt-)Stempel fertigen, so wie bei den Millionen von Exemplaren davor?
Ein neuer Voigt-Stempel wurde vielleicht nicht mehr als rentabel angesehen, da man ja sowieso bald keine Vereinstaler mehr zu prägen brauchte. Nur Siegestaler wurden noch 1872 und 1873 geprägt.
 
Hallo zusammen,

hier ein nicht mehr ganz neuer Neuzugang in meiner Sammlung, ein Wappentaler von Ludwig II. (Ries), der mir ganz gut gefällt!

Kennt jemand die Hintergründe, warum es beim Jahrgang 1871 verschiedene Stempel für die Kopfseite gibt (Voigt und Ries)? Ich kenne nur die gemeinsame Prägezahl - weiß jemand, welcher von beiden Entwürfen häufiger und welcher seltener ist? Und warum wird dieser Typ relativ teuer gehandelt trotz hoher Prägezahl (>700.000 Ex. laut AKS allein für 1871), teurer als die anderen Jahrgänge mit durchweg geringeren Stückzahlen?

Anhang anzeigen 268367Anhang anzeigen 268368
Die Prägezahl von 718023 verteilt sich nicht auf zwei, sondern auf 4 Typen.
Das hilft aber nicht viel weiter, weil die einzelnen Zahlen jedenfalls mir nicht bekannt sind.

Die 4 Typen:
 

Anhänge

  • 2154 By AKS176 J107 1871 a.JPG
    2154 By AKS176 J107 1871 a.JPG
    645,6 KB · Aufrufe: 61
  • 2154 By AKS176 J107 1871 b.JPG
    2154 By AKS176 J107 1871 b.JPG
    301,1 KB · Aufrufe: 62
  • 1773 By AKS174 J104 1871 a.JPG
    1773 By AKS174 J104 1871 a.JPG
    463,5 KB · Aufrufe: 61
  • 1773 By AKS174 J104 1871 b.JPG
    1773 By AKS174 J104 1871 b.JPG
    442,2 KB · Aufrufe: 55
  • 1536 By AKS174var J108 1871 a.JPG
    1536 By AKS174var J108 1871 a.JPG
    689,9 KB · Aufrufe: 64
  • 1536 By AKS174var J108 1871 b.JPG
    1536 By AKS174var J108 1871 b.JPG
    720,5 KB · Aufrufe: 60
  • 0788 By AKS175 J109 1871 a.JPG
    0788 By AKS175 J109 1871 a.JPG
    696,6 KB · Aufrufe: 62
  • 0788 By AKS175 J109 1871 b.JPG
    0788 By AKS175 J109 1871 b.JPG
    861,5 KB · Aufrufe: 58
Die Prägezahl von 718023 verteilt sich nicht auf zwei, sondern auf 4 Typen.
Das hilft aber nicht viel weiter, weil die einzelnen Zahlen jedenfalls mir nicht bekannt sind.

Die 4 Typen:
Ja, stimmt ... wenn man den Katalog ganz genau liest .... was für ein Durcheinander ;-)
 
Mein heutiger Neuzugang aus dem Jahr 1566 wird zum (vorerst) ältesten Reichstaler meiner Sammlung.
Geprägt wurde er unter Heinrich II. dem Jüngeren aus der Wolfenbütteler Linie der Welfen.
Heinrich war dem Kaiser treu zu Diensten. Als Dank wurde er ca. 1556/57 in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. Die Ordenskette mit dem goldenen Widderfell am Ende ließ Heinrich in das Münzbild aufnehmen, und zwar auf Vorder-und Rückseite. Meine Interpretation: Diese Ehrung scheint ihm eine Menge bedeutet zu haben.

Die Umschrift auf der Rückseite wird meist folgendermaßen gedeutet:
In Gott's Gewalt hab' ich's gestalt. Der hat's gefügt, dass mir's genügt.

Geprägt wurde die Münze in Goslar unter Münzmeister Hans Köhne.

Braunschweig-Wolfenbüttel: Reichstaler 1566, Welter 395
Braunschweig Wolfenbüttel W395 RT 1566 Av1.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W395 RT 1566 Avschr1.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W395 RT 1566 Rv1.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W395 RT 1566 Rvschr.jpg
 
Zurück
Oben
Sie nutzen einen Adblocker

Sicherlich gibt es Seiten im Internet, die es mit Werbung übertreiben. Dieses Seite gehört nicht dazu!

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, Ihren Adblocker zu deaktivieren. Danke!

Ich habe den Adblocker für diese Seite ausgeschaltet