Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Klasse Stück! Glückwunsch!
 
Die Geschichte des Hezogtums Sachsen-Coburg und Gotha gehört für mich zu den besonders Interessanten.
Vor allem natürlich, als nach dem Tod von Herzog Ernst II. das Herzogtum an die britische Nebenlinie fiel.
Das führte in den sich ändernden Zeiten natürlich zu größten Schwierigkeiten und machte später aus Herzog Carl Eduard
eine tragische Figur in der Geschichte.
Diese Ereignisse waren beim Prägen des hier vorgestellten Talers natürlich noch nicht absehbar.

Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha
1 Taler von 1862
AKS 103
Prägezahl 40.000 Stück
Gigantisches Stück. Bin schon von Anschauen ganz geblendet. Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Stück.
 
Es ist viele, Jahre her, dass ich eine altdeutsche Silbermünze erworben habe und es ist noch viel länger her, dass es etwas aus Kupfer war. Wenn man, so wie ich, den Tick hat, dass eine Münze nicht substanzbeeinträchtigend gereinigt werden darf, dann wird es bei Kupfer schwer, bis fast unmöglich. Das letzte Kupferstück war ein Duit der VOC aus dem Jahr 1734, eine Fundmünze mit intakten Oberflächen, ein ss-vz, aber dennoch sehr dekorativ und 100 % authentisch wirkend aus einem Lot, dass aus 2 Stücken bestand, für etwa 13 Euro. Diese Pfennig hier hat dicke, gleichmäßig-ebenmäßige, schokobraune Patina, matte, erhabene Oberflächen und in den Feldern einen echt harten Kippglanz, so, wie es nur Münzen aus dieser Zeit haben, die mit frischen Stempeln gefertigt, irgendwo liegengeblieben oder in ein Kabinett gewandert und nie mit Säuren oder Bürsten oder Ultraschall malträtiert wurden. Der Rand zeigt teils scharfe Details vom Ausstanzen des Rohlings. Meine Fotos wurden leider nichts, weder bei Sonnenlicht, noch im Schatten. Kupfer ist schwer zu fotografieren; der Verkaüfer hat den Bogen raus. Kompliment. Noch kann man die Bilder auf der 2-Buchstaben Plattform sehen (33978100007). Und die sind wirklich gut und sehenswert und sie zeigen genau das, was ist!

Jeder, der sich schon mal etwas mehr mit Kupfermünzen beschäftigt hat oder das regelmäßig tut, wird erkennen, was das für ein Prachtexemplar ist. Sowas kann man auch nicht in dieser, gleichbleibenden Qualität nach "Gebiet" sammeln. Entweder man sieht eines, egal, welches Land, welche Region, kauft es (wenn man es bezahlen kann, auch noch so ein Problem bei ausgefallenen Qualitäten) oder man besitzt wahrscheinlich nie eines. Der Preis war mit 70 Euro sehr, sehr sammlerfreundlich. VZ-Exemplare dieser Münze gibnt es schon ab 20 bis 25 Euro, die aber reichen nicht an dieses Stück heran, obgleich einige davon für die Zeit wirklich echt gut und dekorativ sind. Und ja: der Verkäufer hat einige weitere, wirklich schöne Stücke dieses Typs. Wer Braunschweig-Wolfenbüttel oder Norddeutschland auch in Kupfer sammelt und hier nicht zugreift, dem entgeht was - Ich habe meinen Deal gemacht und man muss auch gönnen können. Übrigens ist es der zweite Deal mit diesem Verkäufer (ist mir erst später aufgefallen): der fast bankfrische bis bankfrische Gulden, NL 1940, siehe Neuzugänge bei den ausländischen Stücken, war auch von ihm. Aber die Qualität von 1798 und in Kupfer, das sind noch mal drei Schäufelchen mehr. Kupfer in Top Qualität ist viel schwieriger, als beispielsweise Gold oder hochlegierte (800er und mehr) Silbermünzen. Da konnte ich - Montag, kurz vor Mitternacht - nur dankbar zugreifen. Und Dienstag in aller Früh schnell zum Bankomaten....

PS: warum auch immer: auf Filz und in der Sonne (oder auch im Schatten) kommt die Münze plötzlich richtig gut aufs Foto. Sory für das Malträtieren mit den ersten beiden Pics.
 

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Denar Heinrich IV. 1056 – 1106
Duisburg, königliche Münzstätte
Erhaltung: fast sehr schön
Gewicht: 1,11 Gramm
Dannenberg 327, Berghaus 9:2c, Kluge 171, Cappe 475

Vs.: ✠HEINRICHVS RE (lesbar ____NRICH R_), gekröntes bärtiges Brustbild mit Schwert
Rs.: DIVS BVRG mit seitlicher Darstellung einer Kirche

Trotz der schwächeren Erhaltung freut mich dieser Neuzugang sehr, denn dieser Münztyp wird sehr selten angeboten.

Gruß
Dagobert
 

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Hochmittelalter ist ein extrem schweres Gebiet. Oft sind Münzen sehr dünn und infolge dessen nicht sauber ausgeprägt. Der mancherorts geringe Feingehalt bewirkt (zumindest bei Bodenfunden) oft ein Übriges.

Bischen Abrieb ist auf einer von beiden Seiten drauf, das stimmt. Ich vermute, dassdie andere Seite gar nicht mal so weit von dem Zustand weg ist, wie sie vom Stempel sprang. Die Oberflächen sind Ok. Keine Korrosion. Ich denke, dass das Stück schon alleine damit (kein Fraß) oberhalb des Durchschnittes von dem ist, was die Zeit überdauert hat.

PS: ich habe irgendwo noch einen "Rostpfennig" herumliegen, der ca. 1060-1080 als "Beischlag" oder "Nachahmung" eines Kölner Pfennigs der Ottonen geprägt wurde. Einer der Vorbesitzer hatte den 1937 für 9 RM, gekauft. Die Münze selbst war damals wahrscheinlich bereits über 100 Jahre in Sammlerhand und stammte vermutlich aus einem Schatzfund (Dreierwalde / Riesenbeck), den ein Bauer um 1816 gemacht hatte. Das folgert Fa. Künker unter Bezug zu einem Aufsatz von Dr. Litz Ilitsch zum Kunstwerk des Monats Februar 2003, weil die Münze eine Patina mit schönen Rottönen hat. Hätte man sie durch Putzen / Tauchen runter genommen, wäre diese Info für immer verloren gegangen). So viel Glück, wie einer der der Vorbesitzer, ein Herr Hake, hatte ich in der 93. Künker-Auktion (Nr. 3583, Seite 89) nicht ganz. Mit ein paar hundert Teuronetten fand ich sie damals immer noch sehr günstig. Muss man in der Qualität erst mal finden...... die Zuweisung nach Minden/Münster ist nicht gesichert.

Damals, wegen leichtester Berührngspunkte auf den allerhöchsten Stellen, noch "vz" würde man heute MS 62 oder höher dazu sagen und frech ein paar Tausend fordern..... und vielleicht auch bekommen.


Die Kaufkraft des alten Silberlings war um 1.050 n. Chr. wirklich enorm: etwa 1/16 Schwein. Für 1,45 g Silberlegierung.


PPS: Pfennig herausgesucht und Foto angehangen. Der ist etwa 0,3 g schwerer, als sein im Mittel wenige Jahre jüngerer Duisburger Kollege, daher auch gute Ausprägung. Irgendwann danach ging es dann ja (wohl aus solchen, mit der Prägbarkeit von zwei Seiten zusammenhöngenden Gründen) in Richtung einseitig geschlagener Hohlpfennige...
 

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@mesodor39

Vielen Dank für deine Einschätzung und die interessante Geschichte zu deinem Rostpfennig :)

Ein weiterer Neuzugang:

Denar Konrad II. 1024 – 1039
Duisburg, königliche Münzstätte
Erhaltung: schön – sehr schön, leicht gewellt mit deutlicher Prägeschwäche, Sammlermarkierung und vermutlich hat auch wer was abgeschnitten
Gewicht 1,11 Gramm
Dannenberg 311 Var.

Vs.: ✠CHV____DVS IM_ (Chuonradus Imperator) gekröntes Brustbild Konrads II. von vorn.
Rs.: ✠DIVS-BVRG, ins Kreuz gestellter Stadtname zwischen doppelten Halbbögen, zusätzlich jeweils ein nach innen geneigter kleiner Bogen in den Halbbögen.

Die Erhaltung ist eher schwach und bessere Stücke dieses Typs sind leicht zu finden. Was dieses Exemplar dennoch besonders macht, ist die Gestaltung der Bögen.

Während Dannenberg diesen Typ mit der Nummer 311 nur allgemein beschreibt, so hat Berghaus insgesamt neun weitere Varianten beschrieben und unterteilt (1:1a bis 1:6b). Diese Variante mit innen anliegenden Bögen in den Halbbögen ist hier nicht bekannt.

Vom Typ Dannenberg 311 habe ich bislang 101 Stücke mit Bildern recherchieren können. Diese stammen aus der Sammlung Köhler-Osbahr im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg, weiteren Museumsbeständen, Auktionsergebnissen und sonstigen öffentlich frei verfügbaren Quellen. Ähnliches ist auch hier bislang nicht zu finden.

Falls jemand Informationen zu dieser Rückseitengestaltung hat, würde ich mich über jeden Hinweis freuen.

Gruß
Dagobert
 

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