Meine heutige Neuzugangspräsentation beginne ich mit einer Frage an euch:
Wurden diese beiden Münzen nach eurer Einschätzung mit demselben Revers-Stempel geprägt?
Falls ihr der Meinung „Nein“ seid, teilt mir bitte mit, wo ihr Abweichungen seht.
Falls ihr der Meinung „Ja“ seid, seht ihr bei der rechten Münze vermutlich den ersten Typ und dabei die erste Form der 16 Guten Groschen, die unter König Georg IV. geprägt wurde.
Die Münzen unterscheiden sich auf der Avers-Seite nämlich ganz entscheidend: Die linke Münze wurde unter König Georg III. und die rechte unter seinem Sohn Georg IV. geprägt.
Zum Hintergrund: Nach der sog. Franzosenzeit wurde der bereits vorher gefasste Plan der Einführung des Konventionsfußes im Königreich Hannover umgesetzt. Dabei wurden u. a. ab 1820 halbe Konventionstaler in Form der 16 Guten Groschen geprägt. Hierfür probierte der Stempelschneider Heinrich Ludwig Maaß in den ersten Jahren verschiedene Designs aus, bis 1822 ein endgültiges, fortan verwendetes Design gefunden wurde.
König Georg III. verstarb schon am 29. Januar 1820, so dass nur zwei unter ihm geprägte Typen existieren: Der erste Typ mit einer verunglückten Verteilung der Umschrift auf Vorder- und Rückseite (AKS 9, Kahnt 198) und der zweite Typ, den ihr oben seht, mit einer geänderten Umschrift (AKS 10, Kahnt 199). Dieses Design wurde dann unter Georg IV. fortgesetzt (AKS 31, Kahnt 200), bevor noch im Jahr 1820 zwei weitere Typen (mit der Abkürzung CONV
· MÜNZE (AKS 33, Kahnt 201) und XX
· E
· F
· MARK in bogiger Form (AKS 32, Kahnt 202)) folgten.
Und anscheinend hat man für den ersten Typ den noch nicht verbrauchten Revers-Stempel aus der Zeit Georgs III. unter seinem Nachfolger weiter verwendet.
Königreich Hannover 16 Gute Groschen 1820, AKS 31, Kahnt 200a