Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Darüber habe ich tatsächlich auch schon gerätselt. Schließlich ließen ander Territorialstaaten im heutigen Thüringen in München prägen.
Aber der Herinrich war stockprotestantisch, also war das entweder deshalb keine Option, oder, was ich für wahrscheinlicher halte, war es in der Münze Berlin einfach günstiger.
 
Ein Dokument des Scheiterns eines Münzsystems ist der 100-Kreuzer-Taler von Baden, der 1829 und 1830 geprägt wurde.

Ziel war, die Vielfalt im Währungsbereich zu reduzieren und dabei eine Dezimalwährung einzuführen.
Man nahm den häufig in Süddeutschland umlaufenden Kronentaler, der ein Feingewicht von 25,724 g hatte und 162 Kreuzer zählte, dividierte das Feingewicht durch 162 und multiplizierte das Ergebnis mit 100 und ermittelte so das Feingewicht des neuen Stückes mit 15,879 g.

Daher kommt der eingeprägte Text: "1 Taler zu 100 Krzr. im Kronenthlr. Fuss".
Da das Wort Kronentaler draufsteht, wird das Stück häufig als solcher angeboten, auch von renommierten Auktionshäusern. Mein Stück, das heute eingetroffen ist, wurde auch als Kronentaler ausgerufen.

Es gab dazu noch ein 10 Kreuzerstück und ein 5 Kreuzer war in Planung.
Die Bevölkerung war aber noch nicht bereit, das Denken in Gulden aufzugeben und so wurde die Prägung dieser Nominale nach 1830 wieder eingestellt.

Da ein paar Jahre danach, 1837 im Münchener Vertrag die süddeutsche Guldenwährung geschaffen wurde, der Gulden zu 60 Kreuzern (im Kronentalerfuß), konnten diese kleinen Taler überleben bis zur Einführung der Mark als kurante Stücke zu
1 Gulden und 40 Kreuzern.
 

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Dieses Stück war in der WAGO-Auktion in einem Lot, sogar 2mal von 1526 und 1527

Es hat mich viel Zeit gekostet, es zu bestimmen, denn eigentlich steht alles drauf "Civitass Wien"
Allerdings fragte ich mich, was die Stadt Wien mit Ludwig II. von Ungarn und Böhmen zu tun hatte
Außerdem ist Ludwig II. 1526 in der Schlacht von Mohacs gefallen

Erst als ich es als "Civitas Swieni" gelesen habe, ist etwas Sinnvolles daraus geworden
Schweidnitz in Schlesien ist der Herausgeber, das Nominal 1/2 Groschen.
Anscheinend hatte man dort 1527 noch nicht mitbekommen, dass der König tot war.
 

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Dieses Stück war in der WAGO-Auktion in einem Lot, sogar 2mal von 1526 und 1527

Es hat mich viel Zeit gekostet, es zu bestimmen, denn eigentlich steht alles drauf "Civitass Wien"
Allerdings fragte ich mich, was die Stadt Wien mit Ludwig II. von Ungarn und Böhmen zu tun hatte
Außerdem ist Ludwig II. 1526 in der Schlacht von Mohacs gefallen

Erst als ich es als "Civitas Swieni" gelesen habe, ist etwas Sinnvolles daraus geworden
Schweidnitz in Schlesien ist der Herausgeber, das Nominal 1/2 Groschen.
Anscheinend hatte man dort 1527 noch nicht mitbekommen, dass der König tot war.

Ich freu mich sehr für dich. Bist eh sympathisch =) Mir ging es genauso, wie dir. Habe aufgrund intensiver Recherche das schwedische Besatzungsgeld in Polen identifiziert. Hatte dazu auch was geschrieben:


Freu mich auf jeden Fall für dich =)
 
Aller guten Dinge sind drei :D Nach 1815 scheinen Taler in vz/st ja in Hölle und Fülle vorzukommen. Egal ... zeige noch eine altdeutsche Kupfermünze aus Bamberg. Der Heller ist wieder im Barock gehalten, komplett patiniert und mit kleinem metallischen Glanz. Toll, oder? =) Die geistigen Länder haben diesen Stil deutschlich häufiger verwendet. Aber manchmal dauert es ewig, bis man so etwas findet.

Bamberg, Bistum
Adam Friedrich von Seinsheim (1757–1779)
1 Guter Heller | Cu | 1761
KM #127 | S #3 | Heller #379 | Krug #411

Neben S und KM kann ich Fachbücher nur allerwärmstens empfehlen. Das Detailwissen findet kein Ende. Hier mal zwei tolle Vorschläge. Ein sehr abgenutzter Kupfermünzenkatalog ist einer meiner wichtigesten Bücher, welches ich sehr oft nutze. Der Krug erfasst ein Zeitfenster von 800 Jahren. Ich finde beide Bücher fantastisch.

Schön, Günter
»Katalog der Kupfermünzen des Römisch-Deutschen Reiches«
Verlag für Sammler | Graz | 1978

Krug, Wolfgang
»Die Münzen des Hochstifts Bamberg: 1007 bis 1802«
Verlag der Münzen- und Medaillenhandlung | Stuttgart | 1999

Ein schönes WE euch allen :)
 

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Anscheinend hatte man dort 1527 noch nicht mitbekommen, dass der König tot war.

Ähnliches kenne ich von der Münzstätte in Clausthal. Dort hat man 1715 noch Münzen geprägt, die darauf verzichten, Kurfürst Georg Ludwig als König Georg von Großbritannien zu bezeichnen, obwohl dieser schon 1714 zum König gekrönt worden war. Noch auffälliger sind die Clausthaler Münzen aus den Jahren 1813 und 1814, die Georg III. noch als Kurfürsten und Erzschatzmeister des Heiligen Römischen Reiches ausweisen.

In meiner Sammlung kann ich den Sohn des eben genannten Georg III. als Neuzugang verzeichnen:
Ernst August auf einem Taler von 1843. Dieser Münztyp weist häufig Prägeschwächen auf, so auch dieses Exemplar.

Königreich Hannover Taler 1843, AKS 105, Kahnt 232
Hannover AKS 105 1843A Taler Av.JPGHannover AKS 105 1843A Taler Rv.JPG
 
Ein weiterer Neuzugang in meiner Sammlung stammt aus der Münzstätte Hannover, wurde aber nicht für das Königreich Hannover, sondern für die Nachbarn in Oldenburg geprägt und zeigt das Porträt von Großherzog (Paul Friedrich) August.

Großherzogtum Oldenburg Taler 1846, AKS 9, Kahnt 320
Oldenburg AKS 9 1846 Taler Av1.jpgOldenburg AKS 9 1846 Taler Rv1.jpg
 
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