Mit dem 24 Mariengroschen-Stück des Jahres 1711 und dem Münzmeisterzeichen * C * konnte ich meine Sammlung der hannoverschen 24 Mariengroschen unter Herzog Georg Ludwig (als Kurfürst) nun komplettieren. Ein relativ seltenes Stück, das auf einer der „kleineren“ Auktionen auftauchte.
Braunschweig-Calenberg-Hannover 24 Mariengroschen 1711 C, Welter 2158, Schön 5
Den ersten Typ (Welter 2157) gab es nur im Jahr 1698: Der Wilde Mann auf der Vorderseite, die Wertangabe auf der Rückseite. Der Zellerfelder Münzmeister Rudolf Bornemann, der üblicherweise mit seinen Initialen R B arbeitete, ließ aus einem mir nicht bekannten Grund auf die 24 Mariengroschen-Stücke drei Sterne setzen.
Noch im selben Jahr kam der zweite Typ (Welter 2158, Schön 5) heraus, bei dem der Wilde Mann auf die Rückseite und die Wertangabe auf die Vorderseite wechselte. In dieser Weise erschienen die 24 Mariengroschen bis 1711, als die Ära Bornemann endete (mein Exemplar stammt aus 1702). Es gab „Unregelmäßigkeiten“ und alles vorbei war mit Bornemanns Tod am 6. August 1711. Eine Kommission war nun verantwortlich, die meinen Neuzugang mit dem C prägen ließ. Noch im Jahr 1711 übernahm Heinrich Horst das Münzmeisteramt, sein Zeichen: Gekreuzte Zainhaken zwischen seinen Initialen H H (Schön vergibt dafür eine eigene Nummer: C45).
Georg Ludwig hatte 1706 das Recht erhalten, den Titel des Erzschatzmeisters zu führen. Um diesen Titel gab es allerdings einigen Streit. So erscheint AR(CHI)THES(AURARIUS) erst ab 1712 auf dem dritten Typ der Mariengroschen (Welter 2159, Schön 61), den es bis 1715 gab. Zu diesem Zeitpunkt waren die Titel bereits wieder unvollständig, denn Georg Ludwig war seit 1714 König von Großbritannien. Auch als Georg I. ließ er 2/3 Taler prägen, darunter solche mit dem Wilden Mann, explizit als 24 Mariengroschen wurden sie jedoch nicht mehr bezeichnet.