Zwar keine reine Münze, sondern nur ein Rechenhilfsmittel in Münzgestalt - ein Rechenpfennig
Auf der Recherche nach Prägungen, die während 30jährigen Kriegs in der Regierungszeit Johann Georgs I. an der Münzstätte Dresden entstanden sind, kam mir neulich dieser kleine kupferne Rechenpfennig aus dem Jahre 1630 unter, der wohl für die kurfürstliche Renterei (also die Finanzverwaltung) entstanden sein soll.
Auf der einen Seite finden wir die Inschrift "Rechenpfennig 1630" und die Umschrift "VRTEILLE NACH GERECHTIGKEIT"
Auf der anderes Seite ist die stehende Justitia mit Waage und Schwert sowie dem kursächsischen Wappen zu sehen. In der Umschrift lesen wir ein Motto des Kurfürsten Johann Georg I. "LVX MVNDI IVSTITIA" (Gerechtigkeit [ist] das Licht der Welt).
Aufgrund einiger
typografischer Merkmale (Form des "T") kann ich diese Prägung mittlerweile dem damaligen "Kürfürstlich sächsischen Münz-Eisenschneider"
Ruprecht Niklas Kitzkatz zuordnen.
Umso schöner ist, dass ich im Sächsischen Staatsarchiv, zu den Kostenaufstellungen der Dresdner Münze aus dem Jahre 1630, den folgenden kleinen Eintrag fand, der vielleicht sogar die Entlohnung für das Schneiden der Stempel des o.g. Rechen- bzw. Zählpfennigs darstellen könnte.
"Den 31. Juli 1630, Ruprecht Kiez Katzen Vor [für] Stock und Eisen zu Za[e]hlpfennigen .... 3 Guldengroschen"
Ein kleines aber schönes Stück Zeitgeschichte wie ich finde!
siehe auch: