Auch den "Großen" passieren Fehler. Dort arbeiten schließlich auch nur Menschen.
Dem Sammler, der sich speziell in seinem Sammelgebiet auskennt, fällt so etwas natürlich (meistens) sofort ins Auge.
Menschen machen Fehler – auch die Mitarbeiter bei Künker sind davor nicht gefeit. Mich hat bei diesem Lot die Zusammenstellung verschiedener Länder gewundert, die einen „normalen“ Altdeutschland-Sammler nicht ansprechen dürfte. Zudem war das wertvollste Stück nicht einmal erwähnt. Wäre diese bunte Mischung ohne die 16 Guten Groschen mit exakt dieser Beschreibung und exakt diesem Schätzpreis an den Start gegangen, hätte dies für meine Begriffe gepasst. Ich habe fast den Eindruck, als habe man die 16 Guten Groschen „einfach dazugelegt“, ohne sich weitere Gedanken zu machen. Insoweit war die Ausgangssituation bei deinen 1/6 Talern eine andere, weil diese beiden ein stimmiges Lot darstellten und Künker „nur“ die Besonderheit des Mmz. F übersehen hatte.
Ich schaue mir die Lots häufig nicht an und „vertraue“ auf meine Suchen, die mir über die Stichworte, hier z. B. Hannover oder gute Groschen, gelegentlich interessante Lose anzeigen. Dies konnte hier wegen der fehlenden Beschreibung nicht erfolgreich sein. Vielleicht hat deshalb auch der eine oder andere Sammler dieses Lot nicht gesehen. Während der Live-Auktion haben jedenfalls nur Bieter 6210 und ich darauf geboten. Es kann selbstverständlich sein, dass im Hintergrund weitere potentielle Interessenten warteten, die aber bei dem Höchstgebot auch nicht mehr gegenhalten wollten.
Denkst du, dass die Stücke bei Einzelangebot höher weg gegangen wären?
Ja, ich glaube, dass die Stücke bei anderer Aufteilung und Beschreibung zu einem besseren Preis zugeschlagen worden wären. Das nach meiner Ansicht zweitteuerste Stück war der
Nassauer Gulden, der in der WAGO-Auktion auch als Einzelstück angeboten worden ist. Die beiden Münzen allein bringen schon fast den Preis, den die WAGO für das gesamte Lot bezahlt hat. Hätte Künker diese beiden Münzen gesondert angeboten, wären sie vermutlich dort ebenfalls (mindestens) zu diesen Preisen verkauft worden. Die restlichen Münzen, auch wenn einige ohne größeren Wert dabei sind, hätten dann für den Einlieferer den Mehrwert gebracht.