Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

@Fusselbär Das tut mir jetzt wirklich leid. Mit dieser Rarität ist sicherlich ein Traum von dir in Erfüllung gegangen... Zumindest der Händler hat sehr anständig reagiert. Ich wünsche viel Erfolg bei der Jagd nach einem echten bzw. nachgeprägten Pfaffenfeinddukaten.
Für die Künker-Auktion am 21. März 2022 ist die Versteigerung eines Pfaffenfeind-Dukaten aus der Sammlung Mark und Lottie Salton angekündigt (Ex. Sammlungen Knigge und Campion; die Münze sei letztmalig am 30. November 1937 bei Glendining‘s in London versteigert worden).
 
Unser Forumsmitglied Diwidat hat verschiedene interessante und bebilderte Beiträge zum Thema Münzprägung verfasst. Unter Anderem auch zur Walzenprägung.

Er zeigt die rekonstruierte Anlage in Hall mit Zainen und den mit Locheisen herausgeschlagenen Talern.

Mit dem Handy ist das Verlinken nicht ganz so einfach. Aber mit dem Stichwort Walzenprägung und dem Nutzer Diwidat kommt man mit der Forensuche schnell ans Ziel.:)

Es gibt auch Literatur zur Entwicklung der Münzprägung mit spannenden Einblicken. Ich meine, da mal was in unserer Literaturecke vorgestellt zu haben? Ich werde langsam alt...:rolleyes:
 
Wie trägt man das mit dem Henkel, zur Trachtenkleidung?

Mein erster Eindruck war dieser Verwendungszweck o.ä. in Form einer wesentlich jüngeren ‚Nachprägung‘, da mich die Metalloptik auch eher an so etwas wie entsprechende Zierknöpfe/-Utensilien erinnert.
Bei einem Durchmesser von etwa 40mm und einem Gewicht von fast 30 Gramm eignen sich Reichstaler aus meiner Sicht nicht für solche Zwecke.

Ein älterer Sammler hatte mir erzählt, dass diese Taler auf der (Prunk)Rüstung getragen worden seien. Durch das ständige Schlagen auf die Metallrüstung wäre auch das flaue Erscheinen der Prägung verursacht worden.

Ich habe keine Ahnung, ob das der Wahrheit entspricht, oder ob er sich mit mir einen Scherz erlaubt hat. Vielleicht hat ja Jemand weitergehende Informationen?
 
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Sollte man diese Posts vielleicht aus dem Thread für Neuzugänge herauslösen?
 
Einen habe ich noch!
Unter den vielen hannoverschen 2/3 Talern, die unter Kurfürst bzw. König Georg II. geprägt worden sind, gibt es auch solche mit einfachem Wappen (Avers) und Ross (Revers). Während diese zunächst bis 1738 ohne Angabe des Münzfußes geprägt wurden, wurde im Jahr 1738 auf die Angabe „nach dem Leipziger Fuß“ und 1740 auf „nach dem Reichsfuß“ umgestellt.

In der 49. Kricheldorf-Auktion 2017 wurde ein Exemplar des ersten Typs aus dem Jahr 1738 versteigert. Es lag dann lange im Shop eines Münzhändlers herum und wurde von diesem – da er auch noch Auktionen durchführt – jetzt wieder versteigert. Da es sich um einen seltenen Jahrgang handelt (es ist das einzige mir bekannte Exemplar), habe ich es für meine Sammlung ersteigert.

Während Kricheldorf die Münze zutreffend bestimmt hatte, wurde sie seitdem als Münze des zweiten Typs „Leipziger Fuß“ und zudem in einer „verbesserten“ Erhaltung angeboten. Die falsche Bezeichnung haben aber anscheinend alle Interessenten erkannt, denn ansonsten hätte diese Münze einen höheren Preis verdient.

Geprägt wurde das Stück in Clausthal unter Münzmeister Christian Philipp Spangenberg. Seine Initialen CPS kann man allerdings nur erahnen. Auch andere Buchstaben und die Jahreszahl sehen etwas „merkwürdig“ aus. Zudem hat der Schrötling einen deutlich kleineren Durchmesser als andere 2/3-Stücke dieser Zeit und ist mit 12,90 g (nach meiner Waage - nach Angaben des Auktionshauses 12,87 g) das leichteste 2/3-Stück in meiner Sammlung.

Braunschweig-Calenberg-Hannover: 2/3 Taler 1738, Welter 2582, Schön 206

Hannover W 2582 1738 2.3 Taler Av.jpgHannover W 2582 1738 2.3 Taler Rv.jpg


Zum Vergleich ein ebenfalls unter Spangenberg geprägtes Exemplar des dritten Typs „nach dem Reichsfuß“.

Hannover W 2582u2584 2.3 Taler 1738u1750 Av.jpgHannover W 2582u2584 2.3 Taler 1738u1750 Rv.jpg
 
Unser Forumsmitglied Diwidat hat verschiedene interessante und bebilderte Beiträge zum Thema Münzprägung verfasst. Unter Anderem auch zur Walzenprägung.

Er zeigt die rekonstruierte Anlage in Hall mit Zainen und den mit Locheisen herausgeschlagenen Talern.

Es gibt auch Literatur zur Entwicklung der Münzprägung mit spannenden Einblicken. Ich meine, da mal was in unserer Literaturecke vorgestellt zu haben? Ich werde langsam alt...:rolleyes:
Hallo Andi

Diwidat hat bei Gelegenheit immer wieder erklärt, wie die Münzprägung früher funktioniert hat.

Einen Beitrag von ihm zu diesem Thema habe ich unten angefügt. Mit etwas Zeit und Geduld kann man in seinen Beiträgen aber noch viele andere Informationen finden.
Das halte ich auch für einen kuriosen Münzfund:

Bei der Suche nach einer gefälschten Münze zum Vergleich mit einer Neuerwerbung fiel mir ein Taler des Erzherzogs Leopold von Österreich (HRR) auf, der nicht
in das Erscheinungsbild der anderen Münzen passte.


Anhang anzeigen 145984


Nähere Betrachtung, Vergleich mit meinem Davenport Katalog, Vergleich mit dem KM Katalog und letztlich mit dem Web acsearch.info - The ancient coin search engine
auf der Suche nach Gewicht und Größe bin ich zu der Überzeugung gekommen, -> das Stück ist ECHT.
Eine Henkelspur über dem BB vom Leopold und die deutlichen Verschleißspuren scheinen es zu bestätigen.
Langsam befürchte ich, da sind noch mehr drin, vor 3 Jahrzehnten wurde da großzügiger gehandelt, da war etwas schnell falsch.
Der Rand zeigt Spuren eines Locheisens mit zwei Schlagrichtungen.
Hall hatte damals schon die neue Walzen Prägemaschine, bei der die Münzen erst nach dem Prägen aus der Zaine ausgehauen wurden.

Anhang anzeigen 145989
 
Zuletzt bearbeitet:
1/6 Taler Stolberg, 1733, leichte Prägeschwäche. Dafür schöne Patina wie auch beim Dritteltaler aus Ostfriesland aus der Zeit Leopolds nach 1660, der leider nicht gut erhalten ist. Dafür ist die Patina/Tönung noch schöner als beim Stolberger, was leider auf den Fotos nicht rüber kommt.
 

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