Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Guten Morgen, anbei noch ein paar frische Fotos mit natürlichen Morgenlicht. Ich hoffe natürlich sehr, dass das Stück echt ist aufgrund der wunderbaren Färbung. Ein schönes Wochenende allseits schon einmal!
Ich lehne mich nun mal weit aus dem Fenster:

Schrötlingsfehler (poröser Schrötling) auf der Vorder- und Rückseite.
Stück war eventuell mal gereinigt, eventuell Bodenfund, hat aber mittlerweile wieder eine alte Tönung.
Prägemerkmale (mehrere Hammerschläge aus dem Stempel) und gut ausgeprägte Bereiche neben schwächer geprägten Breichen wie damals üblich.

Gewicht und Stempeldurchmesser prüfen.

Die Rückseite ist dem Wesen nach bankfrisch
 
Vielen Dank für die Einschätzung. Der Taler ist 40 mm breit, die Dicke beträgt gut 2 mm. Das Gewicht liegt laut meiner Waage bei 29,146 Gramm. (allerdings traue ich meiner Waage nicht immer auf die zweite Nachkommastelle genau)
 
Mein heutiger Neuzugang stammt wieder einmal aus einem Randgebiet meiner Heimatsammlung.
Es ist ein Fürstengroschen, der unter Bischof Johann von Hoya in Münster geprägt wurde und neben den drei Wappen von Osnabrück (Rad), Münster (Balken) und Paderborn (Kreuz) über dem Helm mit Krone die Bärenklauen aus dem Hoyaer Wappen zeigt.

Ich hatte euch bereits früher zwei andere Exemplare dieser Fürstengroschen gezeigt. Allen gemeinsam ist, dass sie sich nicht einer der von Peter Ilisch (Die mittelalterliche Münzprägung der Bischöfe von Münster) beschriebenen Varianten zuordnen lassen.

Die Abkürzungen der Umschriften MONETA NOVA ARGENTEA MONASTERIENSIS (Avers) bzw. MAXIMILIAN II D G IMPERATOR (Revers) und die Kringel zwischen den einzelnen Worten passen bei keiner meiner Münzen mit den von Ilisch beschriebenen Varianten überein. So gibt es beispielsweise die bei meinem Neuzugang (oben rechts) verwendete Abkürzung MONAS bei Ilisch nur für 1570.

Bistum Münster Fürstengroschen 1571 und 1572, Ilisch XXXIII 7 und 8 (alles Varianten)

Münster Fürstengroschen 1571 und 72 Av.jpgMünster Fürstengroschen 1571 und 72 Rv.jpg
 
Dieses 10 Kreuzer Stück aus Baden ist heute bei mir eingetroffen. Geprägt 1829 unter Großherzog Ludwig (1818-1830). Obwohl Ludwig ein reaktionärer Herrscher war, hatte er sich während seiner Regentschaft für Reformen im Münzwesen des Deutschen Bundes stark gemacht. Mit seinem Plan, das Dezimalsystem einzuführen, ist er am Reformunwillen der übrigen deutschen Staaten gescheitert. Gegen Ende seines Lebens wollte er mit Baden mit guten Beispiel vorangehen und man hegte die Hoffnung, dass die anderen Mitglieder des Deutschen Bundes dann nachziehen würden. 1829 und 1830 wurden Taler zu 100 Kreuzern geprägt mit den 10 Kreuzern als Teilstücke. Es blieb jedoch bei dem Versuch und mit dem Tod des Großherzogs kehrte Baden unter seinem Nachfolger Leopold zunächst zur Ausprägung von Kronentalern zurück.

Viele dieser 10 Kreuzer Münzen leiden unter starken Prägeschwächen im unteren Bereich des Perlkranzes. Hier nun ein beinahe perfektes Stück (nicht nur wegen des vollständigen Perlkranzes). Vom Münzhändler wurde es lediglich als vz angeboten, ist aber meiner Meinung nach höher zu bewerten.

Deutscher Bund
Großherzogtum Baden
Ghzg. Ludwig (1818-1830)

10 Kreuzer 1829

AKS 57
 

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Spontankauf in der Bucht, 1 Kreuzer Nürnberg 1773, wie ich finde gut ausgeprägt. Kommt auf den Fotos nicht ganz rüber, zu klein für die Smartphonecam
 

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In meiner Sammlung befindet sich ein Denar aus der Zeit von Kaiser Konrad II., den ich euch hier präsentiert hatte.
Neben den Münzen, auf denen die Kirche ein spitzes Dach hat, gibt es auch solche mit rundem Dach. Eine derartige Münze konnte ich nun meiner Sammlung hinzufügen. Beide Münzen laufen sowohl bei Dannenberg als auch bei Hävernick unter 1 Typnummer.

Wer sich für den Erzbischof Pil(i)grim interessiert, findet hier einige Informationen, auch ein wenig über die Münzprägungen.

Erzbistum Köln, Pilgrim und Kaiser Konrad II., Pfennige o. J. (1027 – 1036), Dbg 381, Häv 222

Köln 2 Pfennige Dbg 381 Av.jpgKöln 2 Pfennige Dbg 381 Rv1.jpg
 
Über die Probleme bei der Vergabe der Kurwürde und des Erzschatzmeisteramts an Hannover und die verspätete Darstellung dieser Titel auf den Münzen hatte ich schon an früherer Stelle berichtet.
Heute kann ich euch einen 2/3 Taler aus dem Jahr 1711 präsentieren, der zwar in der Umschrift neben dem Titel des Kurfürsten (EL) bereits den Erzschatzmeister (ARCHITHES) aufführt, aber das Mittelschild noch als Warteschild darstellt. Nach meinem Dafürhalten hätte dort die Reichskrone (als Darstellung des Erzschatzmeisteramts) erscheinen müssen.

Interessant ist das Stück auch aus einem weiteren Grund. Der Clausthaler Münzmeister Heinrich Bonhorst (HB) starb am 6. Oktober 1711, sein Nachfolger wurde sein Sohn Heinrich Christian Bonhorst (HCB). Diesen Münztyp gibt es mit beiden Münzmeistersignaturen.
Mir scheint, dass der für meine Münze verwendete Stempel umgeschnitten worden ist. Aus dem links neben dem Wappen stehenden H wurde ein HC gemacht. Was meint ihr?

Braunschweig-Calenberg-Hannover: 2/3 Taler 1711, Welter 2155, Schön 47

Hannover W 2155 2.3 Taler 1711 HCB Av1.jpgHannover W 2155 2.3 Taler 1711 HCB Rv.jpg
Hannover W 2155 2.3 Taler 1711 HCB Avschräg1.jpgHannover W 2155 2.3 Taler 1711 HCB AvSignatur1.jpgHannover W 2155 2.3 Taler 1711 HCB AvSignatur2.jpg
 
Gegradetes Kleingeld eingetroffen

10 Kreuzer 1837 C (Prag) im Namen von Österreichs Kaiser Ferdinand dem Gütigen

Das Stück hat eine deutliche Stempeldrehung um ca. 20°
 

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Mal generell gefragt: Wirken sich Stempeldrehungen auf den Kaufpreis aus, wenn er vom Verkäufer überhaupt erwähnt wird? Oder sind Spezialitätensammler bereit , dafür mehr zu bezahlen?
 
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