Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Als der letzte mir fehlende Typ im Bereich Doppeltaler des 19. Jahrhunderts ist der bekannte Südbahndoppeltaler eingetroffen

Es gibt trotz der geringen Auflage von 1644 Stück 3 Varianten der Kopfseite, laut Katalog Frühwald habe ich die Variante 3 erworben.

Der Anlass für die Prägung war die Fertigstellung der Eisenbahnlinie von Wien nach Triest 1857.
Es handelt sich um den frühesten doppelten Vereinstaler Österreich-Ungarns nach dem Wiener Vertrag von 1857
Wie immer bei Deinen gezeigten Stücken eine Augenweide
 
Eben erhalten.

Für mich eine absolut faszinierende Münze.

Ein Solidus (friesische Nachahmung) von Ludwig dem Frommen. Mittelalter 830 - 850 (Typ IX (a))

Eine der ersten Goldmünzen auf deutschem Boden seit den Kelten.

Anbei noch zwei PDFs, falls es jemanden interessiert: 252592218-The-gold-solidus-of-Louis-the-Pious-and-its-imitations-by-Philip-Grierson und Solidus Ludwig der Fromme
Faszinierend! Ich dachte, zu dieser Zeit gab es nur Tremisses. Diese Münze steht mit einem Fuß noch in der Antike.
 
Das ist die erste Goldmünze nach 850 Jahren auf deutschem Gebiet. Und dann kam wieder 500 Jahre keine Goldmünze mehr. Erst Ludwig IV. der Bayer hat damit dann wieder angefangen.

Es wurde zwar eine Goldmünze bzw. Medaille von Karl dem Großen gefunden. Aber hier geht man davon aus, dass es sich wohl um eine Schmuckprägung zur Zeit von Ludwig dem Frommen gehandelt hat und nicht um ein Zahlungsmittel.

Da ich ja die Geschichte der Goldmünzen auf deutschem Gebiet nachstellen will, brauchte ich den Solidus von Ludwig dem Frommen natürlich auch. Und diese friesische Nachahmung hat ein schönes Bild. Wenn man die 2-3 vergleicht, die die letzten 2 Jahre noch versteigert wurden, sehen diese sehr abstrakt aus und waren eigentlich alle auch gelocht usw.

Da bin ich mit meiner Münze schon sehr zufrieden. :)
 
Mit dem "deutschen Gebiet" hab ich mich evtl. falsch ausgedrückt.

Die Kelten waren so gesehen zwar auch nicht Deutsche, aber an sich Germania und die Münzen waren hier in diesem Gebiet auch das Zahlungsmittel.

Die Trierer Solidi gingen wohl auch wieder nach Rom usw. nehm ich an.
 
Nach meinem ersten Kontakt mit den Künker-Frühjahrsauktionen habe ich tatsächlich einige Abende damit verbracht, die Angebote systematisch zu sichten, in meine kleine Datenbank zu übernehmen und einige Lose in meine Wunschliste aufzunehmen. Leider waren „einige“ Lose schon viel zu viele. Und um bei den Großen mitspielen zu dürfen, bedurfte es finanzieller Mittel, wofür ich dann meinen Sammlungsbestand durchforstet und „überzählige“ Münzen verkauft habe.

So saß ich dann am Montagnachmittag bei der Spezialsammlung 361 am Rechner (den Vormittag hatte ich mit Vorgeboten abgedeckt) und harrte der Dinge, die da kommen würden. Ein Dilemma aus meiner Sicht war die Reihenfolge, in der die Münzen angeboten wurden. Das mich am meisten interessierende Hannover kam am Ende, so dass ich Wolfenbüttel, Celle & Co. noch nicht zu stark bebieten durfte. Andererseits wollte ich einige Münzen aus diesem Bereich auch nicht ohne Weiteres meinen Konkurrenten überlassen. Diesen Spagat habe ich nicht ganz so wie gewünscht hinbekommen: Bei den Celler Münzen habe ich mich zu sehr zurückgenommen, ohne dann bei den hannoverschen Münzen im gewünschten Ausmaß erfolgreich zu sein.

Jetzt aber zu den Münzen, die nun endlich bei mir eingetroffen sind. Ich beginne gleich mit einem Highlight für meine Sammlung:

Mit dem Tod von Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel im Jahre 1634 starb das Mittlere Haus Braunschweig aus. Es kam zu einem Erbfolgestreit zwischen mehreren Herzögen der Welfenhäuser. Herzog August der Jüngere aus der Nebenlinie Lüneburg-Dannenberg konnte sich durchsetzen und die Herrschaft im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel antreten. Im Erbvergleich vom 14. Dezember 1635 musste er allerdings auch Zugeständnisse machen, z. B. hinsichtlich einer gemeinschaftlichen Ausbeute der im wolfenbüttelschen Teil des Harzes belegenen Bergwerke (Stichwort: Kommunionharz). Und die Obergrafschaft Hoya, die bisher zu Wolfenbüttel gehört hatte, wurde an Herzog Wilhelm von Harburg weitergereicht, der somit Landesherr meiner Heimat wurde.

Mit dem Harburger Reichstaler von 1639 komme ich meinem Ziel, von jedem Landesherrn (mindestens) einen Taler zu besitzen, ein entscheidendes Stück näher.

Braunschweig-Harburg, Reichstaler 1639, Welter 724
BS-LG-Harburg W724 Reichstaler 1639 Av.jpgBS-LG-Harburg W724 Reichstaler 1639 Avschräg.jpgBS-LG-Harburg W724 Reichstaler 1639 Rv.jpgBS-LG-Harburg W724 Reichstaler 1639 Rvschräg.jpg
 
Nach längerer Suche konnte ich mein Platzhalterexemplar dieses Friedrich Wilhelm II Talers endlich durch ein hochwertiges Exemplar des Jahrgangs 1791 ersetzen. Ein paar Justierspuren sind revers zwar zu sehen, aber selbst im harten Sonnenlicht schlägt sich das unberiebene Stück prima.
 

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Es geht ins Kurfürstentum Hannover zu Herzog Georg Ludwig.

Eine Zusammenstellung von 24 Mariengroschen aus dem Jahr 1711 aus der Prägestätte in Zellerfeld mit verschiedenen Münzmeisterzeichen (das Stück mit * * * fehlte mir noch):
Mmz. * * * für Rudolf Bornemann, verstorben am 06.08.1711
Mmz. * C * für die Kommission bis zur Ernennung des neuen Münzmeisters
Mmz. gekreuzte Zainhaken zwischen den Initialen H H für Heinrich Horst

Braunschweig-Calenberg-Hannover: 24 Mariengroschen 1711, Welter 2158, Schön 5
Hannover W 2158 1711 24 MG 3 Mmz Av.jpgHannover W 2158 1711 24 MG 3 Mmz Rv.jpg
 
Nach der „Beförderung“ Georg Ludwigs zum König von Großbritannien etc. wurde selbstredend auch das Wappen geändert. Auf den Zellerfelder Wildemann-Talern gibt es das neue Wappen in zwei unterschiedlichen Designs. Zum einen vier (Einzel-)Wappen ins Kreuz gestellt (Welter 2231), zum anderen das (Gesamt-)Wappen umgeben vom Hosenbandorden und mit Schildhaltern. Bei letzterem wurde im ersten Prägejahr 1716 das Münzmeisterzeichen auf die Vorderseite gesetzt (Welter 2235), seit 1717 findet es sich auf der Rückseite, was m. E. auch wesentlich gefälliger wirkt (Welter 2236).
Prägungen beider Typen erfolgten zeitgleich bis zu Georgs Tod 1727 (im Jahr 1716 gibt es allerdings nur den Typ Welter 2235).

Als Einjahrestyp wird dieser Münztyp nicht allzu häufig angeboten. Zudem lässt sich über die Angaben von Künker die Provenienz des Stückes ein Stück weit nachverfolgen: Sammlung E. Reichardt (Künker-Auktion 49) – Sammlung Friedrich Popken (Künker-Auktion 308) - „bedeutende Spezialsammlung“ (Künker-Auktion 361) - jetzt Sammlung XWorbad

Braunschweig-Calenberg-Hannover: Reichstaler 1716, Welter 2235, Schön 112
Hannover W 2235 1716 Reichstaler Av.jpgHannover W 2235 1716 Reichstaler Avschräg.jpgHannover W 2235 1716 Reichstaler Rv.jpgHannover W 2235 1716 Reichstaler Rvschräg.jpg

Zum Vergleich beide Typen des Wildemann-Talers (mit Welter 2231, Schön 130, Jahrgang 1727):
Hannover W 2235u2231 1716u1727 Reichstaler Av.jpgHannover W 2235u2231 1716u1727 Reichstaler Rv.jpg
 
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