Nach meinem
ersten Kontakt mit den Künker-Frühjahrsauktionen habe ich tatsächlich einige Abende damit verbracht, die Angebote systematisch zu sichten, in meine kleine Datenbank zu übernehmen und einige Lose in meine Wunschliste aufzunehmen. Leider waren „einige“ Lose schon viel zu viele. Und um bei den Großen mitspielen zu dürfen, bedurfte es finanzieller Mittel, wofür ich dann meinen Sammlungsbestand durchforstet und „überzählige“ Münzen verkauft habe.
So saß ich dann am Montagnachmittag bei der Spezialsammlung 361 am Rechner (den Vormittag hatte ich mit Vorgeboten abgedeckt) und harrte der Dinge, die da kommen würden. Ein Dilemma aus meiner Sicht war die Reihenfolge, in der die Münzen angeboten wurden. Das mich am meisten interessierende Hannover kam am Ende, so dass ich Wolfenbüttel, Celle & Co. noch nicht zu stark bebieten durfte. Andererseits wollte ich einige Münzen aus diesem Bereich auch nicht ohne Weiteres meinen Konkurrenten überlassen. Diesen Spagat habe ich nicht ganz so wie gewünscht hinbekommen: Bei den Celler Münzen habe ich mich zu sehr zurückgenommen, ohne dann bei den hannoverschen Münzen im gewünschten Ausmaß erfolgreich zu sein.
Jetzt aber zu den Münzen, die nun endlich bei mir eingetroffen sind. Ich beginne gleich mit einem Highlight für meine Sammlung:
Mit dem Tod von Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel im Jahre 1634 starb das Mittlere Haus Braunschweig aus. Es kam zu einem Erbfolgestreit zwischen mehreren Herzögen der Welfenhäuser. Herzog August der Jüngere aus der Nebenlinie Lüneburg-Dannenberg konnte sich durchsetzen und die Herrschaft im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel antreten. Im Erbvergleich vom 14. Dezember 1635 musste er allerdings auch Zugeständnisse machen, z. B. hinsichtlich einer gemeinschaftlichen Ausbeute der im wolfenbüttelschen Teil des Harzes belegenen Bergwerke (Stichwort: Kommunionharz). Und die Obergrafschaft Hoya, die bisher zu Wolfenbüttel gehört hatte, wurde an Herzog Wilhelm von Harburg weitergereicht, der somit Landesherr meiner Heimat wurde.
Mit dem Harburger Reichstaler von 1639 komme ich meinem Ziel, von jedem Landesherrn (mindestens) einen Taler zu besitzen, ein entscheidendes Stück näher.
Braunschweig-Harburg, Reichstaler 1639, Welter 724