Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Ein schöner Neuzugang zum Wochenende:

Großherzogtum Baden
Ghzg. Leopold (1830-1852)

Doppelgulden 1852

AKS: 92
Kahnt: 22
 

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Nach langer Zeit hat sich endlich mal wieder ein neuer Hildesheimer (Bistum) in meiner Sammlung eingefunden. Es handelt sich um eine unedierte Variante eines einseitigen Pfennigs des Bischofs Jobst Edmund von Brabeck (1688 - 1702).
Mit seinen 11 Millimetern Durchmesser bei einem Gewicht von knapp 0,26 Gramm ein ein richtiger Winzling!

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Endlich komme ich dazu, meine Neuzugänge zu präsentieren, die schon einige Tage bei mir liegen. Sie stammen aus der 80. HBA-Auktion. Nachdem bereits deren 79. Auktion ein umfangreiches Angebot an Münzen aus braunschweigischen Landen enthalten hatte (bezeichnet als Göttingen-Sammlung), kamen in der aktuellen Auktion jede Menge 2/3 Taler unter den Hammer. Darunter waren auch einige sehr seltene Typen oder spezielle Jahrgänge. Ich vermute, dass diese Münzen aus derselben Quelle wie bei der vorherigen Auktion stammen, das Auktionshaus hat mir auf eine entsprechende Anfrage bisher leider nicht geantwortet.


Ich starte gleich mal mit einem besonderen Stück.
Der hannoversche 2/3 Taler mit dem Wilden Mann (24 Mariengroschen) erhielt in den 1780er Jahren noch einmal ein etwas verändertes Design. Bis 1784 war auf der Vorderseite ein gekröntes „barock verziertes Wappen“ (so Welter zu seiner Nummer 2812) zu sehen, die Jahreszahl fand man oben in der Umschrift. Seit 1785 weisen die 2/3 Taler ein gekröntes „einfaches Wappen“ (so Welter zur Nummer 2813. Schön bezeichnet es als „viereckiges Wappen“) auf, die Jahreszahl im Feld neben dem Wappen . So sehen diese beiden Typen aus:

Braunschweig-Calenberg-Hannover: 2/3 Taler 1780, Welter 2812, Schön 328
Hannover W 2812 1780 2.3 Taler Av.jpgHannover W 2812 1780 2.3 Taler Rv.jpg

Braunschweig-Calenberg-Hannover: 2/3 Taler 1785, Welter 2813, Schön 351
Hannover W 2813 1785 2.3 Taler HBA Av.jpgHannover W 2813 1785 2.3 Taler HBA Rv.jpg

Der Übergang von Nr. 2812 auf 2813 erfolgte jedoch nicht abrupt, sondern in mehreren Schritten.

Mir sind 3 Übergangslösungen bekannt. Bei allen bleibt die Jahreszahl in der Umschrift, die Darstellung des Wappens ändert sich jedoch schrittweise. Zunächst erhält das Wappen gerade Kanten, läuft unten spitz zu und ist stark verziert. Von dieser Version ist mir nur eine einzige Münze bekannt, die in der 87. Künker-Auktion (Los 3899) und nun wieder in der HBA-Auktion angeboten wurde. Das Bietgefecht habe ich leider verloren, so dass ich euch die Münze nur über den Link zeigen kann.

Bei der zweiten Übergangsform ist das Wappen nicht mehr so verziert, HBA nennt dies „mit 'Griffen' an den Seiten“. Diese Münze konnte ich ersteigern.

Braunschweig-Calenberg-Hannover: 2/3 Taler 1784, Welter - , Schön -
Hannover W 2812-3 1784 2.3 Taler Av.jpgHannover W 2812-3 1784 2.3 Taler Rv.jpg

Bei der dritten Übergangsform sieht das Wappen wie in der endgültigen Version aus. Hier ein Link zu einem Exemplar aus einer Peus-Auktion. Schön erfasst diese Form unter Nr. A351.


Meine drei Münzen hier nebeneinander.
Hannover W 2812-13 1780-84-85 2.3 Taler Av.jpgHannover W 2812-13 1780-84-85 2.3 Taler Rv.jpg

Interessant ist die häufige Verwendung des Rückseitenstempels, der bereits bei Münzen des Ausgangstyps Welter 2812 und noch bei Münzen des Endtyps Welter 2813 sowie bei allen drei Übergangsformen verwendet wurde.
 
Die eben gezeigten 24 Mariengroschen stammen aus Zellerfeld. Nebenan in Clausthal wirkte bis zu seinem Tod am 10.12.1788 Johann Wilhelm Schlemm als Münzmeister (Münzmeisterzeichen I.W.S.). Seine Witwe Amalia Schlemm verwaltete die Münzmeisterstelle noch bis Ende 1789, dann wurde eine Kommission (C) mit der Verwaltung der Münze beauftragt. Erst 1792 wurde ein neuer Münzmeister ernannt.

24 Mariengroschen mit dem C gibt es in den Jahrgängen 1790 bis 1792, Münzen mit I.W.S. würde man nur für die Jahre bis 1788 oder 1789 erwarten. Und so führt Schön zu seiner Nr. 319 auch keinen Jahrgang 1790 auf.
Es gibt die 24 Mariengroschen mit I.W.S. aber auch mit dem Jahrgang 1790.

Braunschweig-Calenberg-Hannover: 24 Mariengroschen 1790 IWS, Welter 2817, (Schön 319)
Hannover W 2817 1790 IWS 24 Mariengroschen Av.jpgHannover W 2817 1790 IWS 24 Mariengroschen Rv.jpgHannover W 2817 1790 IWS u C 24 Mariengroschen Av.jpgHannover W 2817 1790 IWS u C 24 Mariengroschen Rv.jpg
 
In der Prägestätte Clausthal wurde die Produktion der 2/3 Taler vom Typ der vorgestern gezeigten 24 Mariengroschen im Jahr 1800 eingestellt. Abgelöst wurde dieser Typ dann im Folgejahr von diesem Typ mit einfachem Wappen und Wertzahl 2/3:

Braunschweig-Calenberg-Hannover: 2/3 Taler 1801, Welter 2814, Schön 370
Hannover W 2814 1801 C 2.3 Taler Av.jpgHannover W 2814 1801 C 2.3 Taler Rv.jpg
 
Zurück nach Zellerfeld, wo auch Münzen für die Wolfenbütteler Welfen geprägt wurden. Hier zwei Typen von 24 Mariengroschen aus der Regierungszeit von Herzog Karl Wilhelm Ferdinand.
Sie unterscheiden sich in der Platzierung der Jahreszahl: Zunächst in der Umschrift, dann im Feld.

Braunschweig-Wolfenbüttel: 24 Mariengroschen 1782, Welter 2907, Schön 355
Braunschweig Wolfenbüttel W2907 24 MG 1782 Av.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W2907 24 MG 1782 Rv.jpg


Braunschweig-Wolfenbüttel: 24 Mariengroschen 1784, Welter 2908, Schön 364
Braunschweig Wolfenbüttel W2908 24 MG 1784 CES Av.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W2908 24 MG 1784 CES Rv.jpg
 
1789 stellte die Münze in Zellerfeld ihre Tätigkeit für die Wolfenbütteler Linie ein. Diese ließ danach nur noch in Braunschweig Münzen prägen, z. B. diese 24 Mariengroschen. Den Wilden Mann sucht man hier vergebens, er hat anscheinend den Weg aus dem Harz in die große Stadt Braunschweig nicht gefunden ;)

Braunschweig-Wolfenbüttel: 24 Mariengroschen 1793, Welter 2906, Schön 374
Braunschweig Wolfenbüttel W2906 24 MG 1793 Av.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W2906 24 MG 1793 Rv.jpg


Karl Wilhelm Ferdinand starb 1806 an den Verletzungen, die er in der Schlacht bei Auerstedt erlitten hatte (1807 wurde Braunschweig-Wolfenbüttel dann Teil des Königreichs Westphalen). Sein jüngster Sohn Friedrich Wilhelm, bekannt als der Schwarze Herzog, kämpfte gegen die Franzosen, konnte Braunschweig-Wolfenbüttel nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wieder in Besitz nehmen, fiel dann aber 1815 in der Schlacht bei Quatre-Bras. Er hinterließ zwei minderjährige Söhne, Carl und Wilhelm, deren Vormund Georg, zu dieser Prinzregent in London, wurde. Georg taucht daher auf den Braunschweiger Münzen als TUTOR für Carl auf. Da Georg 1820 König von Großbritannien etc. geworden war, wird er auf meiner Münze aus dem Jahr 1821 auch als solcher betitelt: REX BRITANNIAR löst den zuvor verwendeten Titel PRINC REGENS ab.

Braunschweig-Wolfenbüttel: 24 Mariengroschen 1821, Welter 2972, AKS 29, Kahnt 146
Braunschweig AKS 29 24 MG 1821 Av.jpgBraunschweig AKS 29 24 MG 1821 Rv.jpg
 
Ein Taler Friedrich Augusts zu Oldenburg. Als Kompromiss zwischen mittlerweile schnell vierstelliger vz und höher-Erhaltung und bezahlbarem Stück hat dieses recht ansehliche Stück den Weg in meine Sammlung gefunden. Etwas schade ist der Kratzer im Wappen revers, dafür zeigt das Haupthaar avers noch überdurchschnittliche Details.
 

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