Trotzdem verwunderlich, das mit und ohne Perlkreis ... dass hier unterschiedliche Varianten geprägt wurden.
Du musst dich bei Medaillen von dem Normverständnis wie bei Münzen verabschieden. Medaillen wurden zumeist auftragsbedingt geprägt. Wenn z.B. 100 Stück verkauft und später noch 20 Stück gebraucht wurden, dann wurde einfach nachgeprägt. Waren die ursprünglichen Rohlinge verbraucht, dann wurden einfach ähnliche Größen genommen, die noch auf Lager waren, fertig. Aus diesem Grunde sind z.B. Gewichts- und Größenabweichungen gleichartiger Medaillen durchaus normal. Sogar die Legierung konnte dadurch abweichen, es gibt gleiche Medaillen aus 800er und 990er Silber, kam also darauf an, welcher Rohling noch "übrig" war. Man hat auch Stempel nachgeschnitten, dabei sind die Normen auch nicht unbedingt eingehalten worden, weil es schlichtweg keine Normen für diese Privaterzeugnisse gab. Die angegeben Masse in den Verkaufsanzeigen waren somit auch nur zur Orientierung.
Zetzmann berichtet sogar, das es Medaillen gibt, die nur einseitig mattiert wurden... der Grund hierfür ist unbekannt. Auch wurden Probeprägungen einfach mit verkauft, die dann später als Unikate wieder auftauchten.
Ich besitze eine Medaille aus dem Hause Ball, bei der die Signatur "Ball" erhaben, also fühlbar ist. Normalerweise ist die Signatur aber eingestanzt also vertieft. Wieso meine erhaben ist? Keine Ahnung, aber sie ist definitiv echt und ich freue mich über diese Variante.
Im Übrigen ist der Zetzmann Katalog bei Weitem nicht abschließend. Er enthält sicherlich die allermeisten bekannten Medaillen zum Thema Silbermedaillen 1. Weltkrieg, aber lange nicht alle Stücke oder Varianten sind katalogisiert... wie denn auch.
Willkommen in der wunderbaren Welt der Medaillen
