Neuzugänge in Eurer Sammlung

Mauricius Tiberius, Follis zu 8 Pentanummia, Cherson 590-602, Sear 607/Sommer 7.108, 12,53g Ae.
Cherson auf der Krim war über viele Jahrhunderte ein isolierter Außenposten des Byzantinischen Reiches. Zeitweise wurden hier auch Münzen geprägt, die sich aber von denen im restlichen Reich deutlich unterschieden. So war etwa im Cherson des sechsten Jahrhunderts nicht der einzelne Nummus (der ohnehin selten ausgeprägt wurde) Grundlage der Nominalbezeichnung, sondern das viel häufigere Pentanummion, das 5-Nummi-Stück. Für einen ganzen Follis brauchte es somit nicht wie sonst "M" (40), sondern nur "H" (8) Stück.
Auf der Vorderseite das Kaiserpaar Mauricius und Constantina, auf dem Revers ihr Sohn Theodosius.
 

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Nur einen Tag später kommt noch was mit "H" an:
Justinian I., Oktonummion, Thessalonike 538-552, 4,32g Ae, Sear 189/Sommer 4.53.
Thessalonike stellte mit Stücken zu 2, 4, 8 und 16 Nummi eine seltsame Serie her, deren konkreter Zweck wie so oft unbekannt bleibt.
 

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Sizilien war Heimat mindestens zweier Prägestätten für byzantinische Münzen: Syrakus prägte bis zur Eroberung durch die Araber im 9. Jahrhundert; Catania wurde nach wenigen Jahrzehnten Tätigkeit schon unter Heraclius wieder geschlossen. Dekanummion aus CAT(ania), Jahr 13 (622/23), 3,31g Ae, Sear 885/Sommer 11.116.
 

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Konstantin VI. & Irene, Follis, Konstantinopel 792-797, 2,86g Ae, Sear 1598/Sommer 25.6.
Alleinerziehende Mütter hatten es auch im 8. Jahrhundert nicht leicht. Konstantin VI. muss eine gründlich missratene Bratze gewesen sein, dennoch würden wir Heutigen die Art der Problemlösung, zu der seine Mutter Irene schließlich schritt, wohl selbst im weitesten Sinne nicht als pädagogisch angemessen betrachten: Sie ließ ihn blenden; an den Folgen verstarb er bald darauf und Irene konnte als erste byzantinische Kaiserin die Alleinherrschaft antreten.
Auf der Münze sind zwar noch beide abgebildet, aber es deutet sich schon an, wer letzlich das Sagen haben wird: Auf einem früheren Follis finden sich Mutter und Sohn nebeneinander; hier ist er bereits auf die Rückseite verbannt.
 

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Und noch mal etwas, das einer Münze zwar ähnlich sieht, aber keine ist: Ein kleines byzantinisches Bleisiegel, 5,11g Pb, vermutlich aus dem 7. Jahrhundert. Auf der Vorderseite Maria mit dem Jesuskind. Von der Größe Jesu her könnte man auch an eine Pietá denken, die aber ein spätmittelalterliches und westliches Motiv ist, das in Byzanz unbekannt war. Auf der Rückseite ein Monogramm, das zu entschlüsseln mir noch nicht gelungen ist. Lösungsvorschläge nehme ich - unter der Garantie immerwährender Ergebenheit!- gerne entgegen.
 

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Nachdem die winzigen Kupfermünzen der spätrömischen Periode nahezu wertlos und ihre Verrechnung in Gold völlig unpraktikabel geworden waren, nahm Anastasius I. eine Reform in Angriff, um wieder Vertrauen in die Währung zu schaffen. In einem ersten Schritt ab dem Jahre 498 wurde der Follis zu 40 Nummi als Standardkupfermünze etabliert; bei einem Gewicht von 1/36 eines römischen Pfunds von ca. 325g entsprachen nun 420 Folles einem goldenen Solidus. Ab 512 wurde dann das Gewicht des Follis in einem zweiten Schritt verdoppelt auf 1/18 Pfund; 210 ergaben einen Solidus. Justinian I. erhöhte später noch einmal auf 1/13,5 eines Pfundes; ein Solidus war nun 180 Folles wert. Allerdings wollte Justinian mit diesem ehrgeizigen hohen Standard wohl ein bisschen zuviel des Guten - wie in anderen Bereichen seines Wirkens auch - und musste das Gewicht nach nur vier Jahren wieder bis auf 1/18 Pfund absenken. Zum Vergleich hier links meine Neuerwerbung: Anastasius I, Follis der ersten Reformphase, 8,11g, Sear 16/Sommer 1.12. Daneben ein Follis der zweiten Phase mit dem doppelten Gewicht und ein Groß-Follis Justinians.
Die Folles und ihre Teilstücke aus der ersten Reformphase blieben in der zweiten Phase zum halben Wert im Umlauf; auf etlichen Stücken finden sich entsprechende Gegenstempel.
 

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Einerseits gut ausgeprägt, andererseits Prägeschwäche. Bei Münzen des siebten Jahrhunderts ist gerne mal beides gleichzeitig drin ...
Heraclius, Follis aus Kyzikos, Jahr 2 (611/12), 12, 01 g Ae, Sear 839 / Sommer 11.77.
 

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Seht bitte über den unscharfen Scan hinweg und achtet mal nur auf die Farben! Das erstaunliche an diesen drei Stücken ist nämlich, dass es sich um denselben Münztyp handelt! Es sind Billon-Aspron-Trachea von Vater, Sohn und Enkel (von links nach rechts: Alexios I., Johannes II. und Manuel I.; die erste ist mein Neuzugang) aus dem 12. Jahrhundert. "Billon" weist bekanntlich auf einen gewissen Silbergehalt hin und "Aspron" bedeutet soviel wie "hell". Beides kann man aber nur der ersten Münze wirklich ansehen; bei der zweiten ist der Silbergehalt schon reduziert; die dritte unterscheidet sich von der zweiten noch einmal deutlicher, als das Bild es hergibt... So schnell kann es also gehen mit dem Verfall einer Währung. Unter Alexios entsprachen 48 solcher Trachea einem goldenen Hyperyron, unter Manuel brauchte es dafür schon 192 Stück.
 

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Justinian I., Follis mit Frontalansicht aus Antiochia, Jahr 13 (539/40), 23,1g Ae, Sear 218 / Sommer 4.84. Diese besonders großen und schweren Folles, die es nur vom 12. bis 15. Regierungsjahr Justinians gab, wurden in fünf Prägestätten hergestellt; nur aus Karthago fehlt mir jetzt noch einer...
 

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Mal ein Stück in ausgesucht schlechter Erhaltung ... war dafür aber sehr günstig. Für mich interessant, weil es diese Stücke mit der ungewöhnlichen Abkürzung THYPOLS für die Prägestätte wohl auch nur in einem Jahrgang gab: 537/38; Justinian I., Follis aus Theoupolis/Antiochia.
 

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