Nomismata

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Hallo

Ich bin beim lesen über die byzantinische Seidenproduktion auf ein Problem gestoßen.
Dort werden Preise, Einkommen und andere Monetäre Aufwendungen in Nomismata angegeben, allerdings, das einzige was ich dazu finde sind Bleigewichte.
Kann jemand im Forum hierzu etwas sagen?
Es geht wieder mal um Kaufkraftbewertung im Frühmittelalter.

Karsten
 
Hallo

............über die byzantinische Seidenproduktion
.....um Kaufkraftbewertung im Frühmittelalter.
Sei gegrüßt Karsten!
Interessante Frage, bin gespannt...........
Wenn du es eingeordnet hast, gib es doch als kleine Tabelle bekannt
Viele Grüße
Heinz-Rudolf
 
Ja, das könnte ich jetzt schon aber was sind nomismata?
Ich kann diesen Begriff nicht in Gold- oder Silbereinheiten umrechnen!!!!
Was ist nomismata?

Als Beispiel für die Unterklassse, sprich Tagelöhner war 1 Nomismata Monatslohn angegeben und bei Händlern, Beamten,
besser gestellten Produzenten das 150 fache.
Etwas um 1000 n.C..

Die Website heißt der glasperlenmacher
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Einheit heist Histameon Nomisma (Nomismata ist die Mehrzahl davon), als Nachfolger des römischen Solidus.
Ca. 14,40 CHF von 1909 für 1 Nomisma laut dieser Publikation:
(Jetzt musst du nur noch die Schweizer Inflation der letzten 112 Jahre umrechnen).
Die Bleigewichte wird man vermutlich zur Überprüfung der Münzen in jedem Geschäft Vorrätig gehabt haben (gerade im Handel und Wechselstuben sicherlich sehr hilfreich).
 
Moin

Ja, danke das reicht als Info aus, damit komme ich weiter über des Solidus.
Ich brauche ja nur das Goldgewicht der Münze.
 
Auch wenn die Frage ja prinzipiell schon beantwortet ist - hier noch ein bisschen Anschauungsmaterial:
"Nomisma" ist nur die griechische Bezeichnung für den spätrömisch/byzantinischen Solidus, der seit dem späten 10. Jahrhundert auch "Histamenon Nomisma" genannt wurde. Idealerweise sollten diese Münzen gute 4,5g wiegen; de facto liegen die meisten Exemplare etwas darunter, meist irgendwo zwischen 4,2 und 4,5g, auch wenn es gelegentlich noch leichtere Stücke gibt. Der Goldgehalt betrug bis ins 11. Jahrhundert hinein mehr als 90% - dann setzte eine Inflation ein -; die Münzen waren also so gut, wie man damals reines Gold überhaupt herstellen konnte. "Four nine fine" war technisch noch nicht möglich ...
Ein Nomisma als Monatsgehalt für einen einfachen Arbeiter halte ich für realistisch (ausgezahlt natürlich nicht in Gold, sondern v.a. in Kupfermünzen); mit 150 dürfte man aber wirklich schon zur absoluten Oberschicht gehört haben.

Nomismata/Solidi in Form von Münzen (8. und 11. Jh.) und in Form von Kontroll-Gewichten (die oberen drei mit "N" gekennzeichneten Stücke):
 

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Zuletzt bearbeitet:
Es sind z.B. 1 Modi (12,8kg) mit 1/12 Nomistata um 960 in Konstantinopel angegeben, als Normalpreis.
 
Nein , sorry ich vergass, 1 Modi Gerste

Sorry und Danke!
 
Okay, das klingt reell. 1/12 des Monatsgehalts also für ein einziges Grundnahrungsmittel in einer Menge, die vielleicht für eine (kleine) Familie ausreicht ... Wohlstand sieht anders aus.
 
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