Nordmazedonien drängt in die EU

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Euractiv.de berichtet:

Nordmazedonien drängt in die EU

Von: Herbert Vytiska (Wien) | EURACTIV.de
8:17 (aktualisiert: 11:33)

Gerne würde das Land nach der Beilegung des Namenskonfliktes den Platz in der EU einnehmen, den Großbritannien freimacht.

Österreich spielt am Balkan eine wichtige Rolle für die EU. Das unterstrich auch der Besuch des mazedonischen Premiers, Zoran Zaev, bei Bundeskanzler Sebastian Kurz in Wien. Zaev betonte bei dieser Gelegenheit, dass sein Land nach der Beilegung des Namenstreits mit Griechenland so schnell wie möglich in die EU will. Wichtige Voraussetzungen werden bereits geschaffen, die Verfassung geändert und das Land schon bald „Nordmazedonien“ heißen.

Zaev verwies auch darauf, dass die Mazedonier „mehr an die Werte der EU glauben würden als manche Bürger innerhalb der Europäischen Union“. Trotz der Krise, die die Union derzeit durchlebe, habe sein Land „Vertrauen in die EU über die Grenzen des Himmels hinaus“. Mit dem Brexit verknüpfte er eine Hoffnung: „Großbritannien hat vielleicht einen Platz für uns freigemacht in der EU“.

Alois-Mock-Medaille für Zaev

Der österreichische Bundeskanzler musste die Erwartungshaltung etwas bremsen und vermied es, einen Termin in Aussicht zu stellen. Denn das sei „nicht sinnvoll“ und hänge von der Erfüllung der Kriterien sowie den Fortschritten der einzelnen Westbalkanstaaten ab. Er nahm allerdings den Besuch zum Anlass, um Mazedonien „zu dem historischen Schritt“ zu gratulieren, der nicht für nur das Land selbst sondern für die gesamte Region Bedeutung hat und Anerkennung verdient.

Als „besondere Anerkennung“ wurde dem mazedonischen Premier die Alois-Mock-Medaille überreicht. Kurz: „Mit deinem mutigen Einsatz für das Namensabkommen stehst du ganz in der Tradition des großen Staatsmannes Alois Mock, der viel für die Staaten Osteuropas geleistet hat. Als Zeichen der Anerkennung für diesen historischen Erfolg, freue ich mich sehr, dir heute die Alois-Mock-Medaille überreichen zu dürfen.“

Tatsächlich gilt Mock als eine politische Ikone am Balkan. Hatte sich doch der österreichische Außenminister im Zuge des Zerfalls des kommunistischen Jugoslawiens ganz besonders für die internationale Anerkennung der Unabhängigkeitsbestrebungen der Teilrepubliken und die Achtung des Völkerrechts eingesetzt. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem nach 44 Jahren der Eiserne Vorhang gefallen war, Mittel- und Osteuropa sich in einem tiefgreifenden Umgestaltungsprozess befanden, die Wiedervereinigung Deutschlands neue Kräfteverhältnisse schuf und in den westlichen Staatskanzleien den Vorgängen am Balkan zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Quelle und mehr: Nordmazedonien drängt in die EU
 
Aber was tun wir nicht alles in unserer grenzenlosen Euroblindheit.
Die Realität wird wohl irgendwo zwischen so einer destruktiven Ansicht und einer Heute-noch-aufnehmen-Position liegen. Natürlich wird (Nord-)Mazedonien nicht zum gleichen Zeitpunkt aufgenommen, da Großbritannien die EU endlich verlässt. Das Land hat ganz sicherlich auch noch keine gewachsene demokratische Struktur, um's mal vorsichtig zu formulieren. Aber ich bin mir sicher, dass die schwierigen Verhandlungen mit der griechischen Regierung und die Zustimmung beider Parlamente (Skopje und Athen) auf mittlere Sicht honoriert werden sollten. Wir sprechen hier nicht von Beitritt, sondern von Beitrittsverhandlungen ...

Tschüs,
Christian
 
... Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem nach 44 Jahren der Eiserne Vorhang gefallen war, Mittel- und Osteuropa sich in einem tiefgreifenden Umgestaltungsprozess befanden, die Wiedervereinigung Deutschlands neue Kräfteverhältnisse schuf und in den westlichen Staatskanzleien den Vorgängen am Balkan zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Quelle und mehr: Nordmazedonien drängt in die EU


Also ich bin keine 44 Jahre oder auch älter und habe trotzdem den Fall der Mauer erlebt.
Was war, von heute aus gerechnet, vor 44 Jahren, dass also im Jahre 1975 den Fall des eisernen Vorhangs in die Geschichte ging?
 
...
Was war, von heute aus gerechnet, vor 44 Jahren, dass also im Jahre 1975 den Fall des eisernen Vorhangs in die Geschichte ging?

1975 wurde in Helsinki die KSZE-Schlussakte unterzeichnet, die u.a. eine Emigration aus dem Osten aus familiären und humanitären Gründen erlaubte.

Schlussakte von Helsinki

Nach zweijährigen Verhandlungen vom 18. September 1973 bis zum 21. Juli 1975 in
Genf wurde am 1. August 1975 die KSZE-Schlussakte in Helsinki unterschrieben. Die unterzeichnenden Staaten verpflichteten sich in dieser Absichtserklärung zur Unverletzlichkeit der Grenzen, zur friedlichen Regelung von Streitfällen, zur Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten sowie zur Wahrung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Außerdem wurde die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Umwelt vereinbart. In Folgekonferenzen sollte die Umsetzung der KSZE-Schlussakte in den einzelnen Staaten geprüft werden.

Die Schlussakte von Helsinki ist kein völkerrechtlicher Vertrag, sondern eine selbstverpflichtende Aussage der Staaten. In ihr wurden Vereinbarungen über die Menschenrechte, die Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und Umwelt, Sicherheitsfragen sowie Fragen der Zusammenarbeit in humanitären Angelegenheiten getroffen. Ziel war es, Ost und West in Europa zu einem geregelten Miteinander zu verhelfen.


Quelle und mehr: Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa – Wikipedia
 
Den Platz in der EU einnehmen den GB frei macht ?

... und Millionen von Top ausgebildeten Fachkräften könnten sich frei in der EU bewegen. Was für ein Traum.
.

Ich liebe diese unreflektierten Statements. Wer bisschen Allgemeinbildung hat, weiß, dass Nordmazedonien grade mal 2 Mio. Einwohner hat. Gesamteinwohnerzahl wohlgemerkt. Das Abendland geht schon wieder unter.
 
Ich liebe diese unreflektierten Statements. Wer bisschen Allgemeinbildung hat, weiß, dass Nordmazedonien grade mal 2 Mio. Einwohner hat. Gesamteinwohnerzahl wohlgemerkt. Das Abendland geht schon wieder unter.

Und wer ein klein wenig sein Gehirn einschaltet könnte ggf. sogar etwas meiner Ironie raus lesen bezüglich des Vergleiches zwischen Nordmazedonien und GB.

Aber wie gesagt, dafür braucht man eben mehr als blind in Wikipedia die Einwohnerzahl Nordmazedoniens nachzulesen.
Trotzdem selbstverständlich ein super Beitrag von dir :respekt:
 
Ich hab nur auf einen super Beitrag reagiert der unter dem Deckmantel der Ironie Ausgrenzung betreibt. Was können die dafür, auf der falschen Seite der Geschichte gestanden zu haben?
Wenigstens lese ich nach und mache mir selber ein Bild.
 
Das mit dem Namensstreit finde ich ziemlich grotesk. Der Landessprache nach müßte Nordmazedonien eigentlich Westbulgarien heißen.
 
Eine Aufarbeitung der Historie würde hier zu weit führen. ;) Aber das Land, das künftig Nordmazedonien heißen wird, hieß auch schon Mazedonien, als es noch ein Teil von Jugoslawien war.
 
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