Nun muss ich mich doch auch einmal hier zu diesem Thema äußern und mich als Sammler der ersten Stunde der Numisblätter der Deutschen Post outen.
Sind den hier nur Anleger und Wiederverkäufer zu finden? Ich bin Sammler!
Als die Deutsche Post im Februar 1997 ein neues Produkt, das Numisblatt, anbot, war ich sofort dabei. In einem DIN-A4 großen Blister war damals die 10-DM-Münze "Philipp Melanchthon, 1497 - 1560", zusammen zehn themengleichen Briefmarken (damals zu 100 Pfennig) sowie einem künstlerischen Ersttagsstempel zu bewundern. Das Ganze erhielt auf beiden Seiten Informationen zu der verpackten Münze und den Briefmarken, sowie Hntergrundwissen zum Ausgabeanlass. Der Blister ist in einer Klarsichthülle eingelegt und so sicher verpackt.
Die Post bot seitdem zu allen bis heute erschienenen 10-DM-Münzen bzw. ab 2002 zu allen 10-€-Münzen ähnliche Produkte an. Ich habe sie alle. Sie sind chronologisch verpackt in passenden Ordnern mit Schubern, mittlerweile sind es sieben Ordner mit, wenn ich richtig zähle, 17 Numisblätter aus der DM-Zeit und aktuell 62 Blättern aus der €-Zeit.
Ergänzt wird die Serie für die Abonnenten der Post durch zusätzliche Informationsblätter, die man mit der letzten Jahreslieferung für alle im betreffenden Jahr erschienenen Numisblätter kostenlos erhält. Auch diese DIN-A4 großen farbigen Blätter sind in einer Klarsichthülle ansprechend verpackt und ergänzen die vier bis sechs Numisblätter des jeweiligen Jahres hervorragend.
Mich spricht dieses Produkt als Sammler sehr an. Ich betrachte sie als Gesamtkunstwerk, das die zu einem speziellen Anlass von den staatlichen Institutionen herausgegebenen Produkte (Münzen und Briefmarken) hervorragend präsentiert.
Ich blättere gelegentlich gerne durch die Ordner und schaue mir die Numisblätter an. Auch meine beiden Enkelkinder (7 und 5 Jahre) konnte ich schon dafür interessieren. Zusammen freuen wir uns auf jede neue Ausgabe.
Natürlich würde ich es begrüßen, wenn man feststellen könnte, dass die Sammlung neben dem numismatischen und philatelistischen Wert auch einen (wann auch immer) zu realisierenden materiellen Wert besäße. Aber das ist nicht meine Intention beim Sammeln dieser Produkte.
Wenn ich in einem guten Restaurant diniere, ins Kino gehe, ein gutes Buch kaufe oder eine tolle Reise mache, ist mein Geld anschließend auch weg. Ich habe aber in dem Augenblick einen Gegenwert erhalten, der mich glücklich macht. Kein Mensch erwartet, bei solchen Ausgaben im Nachhinein noch einen Gewinn zu realisieren. So sehe ich auch meine Sammlungen.
Wenn später meine Erben diese veräußern, ist das deren Sache. Wenn ich für diese ein großes Erbe hinterlassen möchte, lege ich mein Geld breit gestreut in Immobilien, Sachwerte, Aktien und Edelmetallen an.
In einem Forum von Münzsammlern sollen natürlich die wichtigen Aspekte wie Werterhalt und Wiederverkaufswert breit diskutiert werden. Sie sollten aber nicht überbewertet werden. Die Freude am Sammeln bestimmt viel mehr bei vielen das Interesse.