Ich bin auf jeden Fall für ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Die Gründe dafür hat
@numisfreund bestens beschrieben: der Flow.
Grundsätzlich sorgen große Geschwindigkeitsunterschiede auf den Straßen für Probleme, Stau und Gefahr. Wer einmal in den USA Auto gefahren ist, weiß die entspannte Verkehrssituation dort zu schätzen.
Wenn der Herr Verkehrsminister von Gängelei spricht, kann ich nur den Kopf schütteln. Da überhole ich mit 120 km/h eine LKW-Kolonne und werde mit Lichthupe von der Überholspur gedrängelt. Und ich bin mit Sicherheit kein Schleicher auf der mittleren Spur! Da stelle ich mir immer wieder die Frage, wer hier von wem gegängelt wird.
Auch eine nächtlichen Freigabe des Tempos sehe ich sehr kritisch, auch wenn dies vordergründig verführerisch erscheinen sollte: denn wie kann ich bei Dunkelheit die Geschwindigkleit eines von hinten kommenden Autos korrekt einschätzen, wenn ich ein langsameres Fahrzeug überholen will?
Grundsätzlich sehe ich es wie
@lightning : Ein Verzicht auf ein Tempolimit bringt keine rationalen Vorteile für die Allgemeinheit, wohl aber für den Einzelnen. Aber der Vorteil des Einen ist meist der Nachteil des Anderen.
Zu dieser Einsicht kam ich sehr früh. Mit 18 Jahren hätte mein Leben beinahe ein jähes Ende durch einen Raser gefunden. Der Aufschlag von hinten war so heftig, dass das Fahrzeug, in dem ich als Beifahrer saß, gegen die Mittelleitplanke gestoßen wurde, sich überschlug, um dann auf dem Dach zum Stehen zu kommen. Glücklicherweise direkt neben einer Notrufsäule.
Der Unfallverursacher im Ford Capri hatte laut eigener Aussage bei Tempo 160 eine Audiokassette gewechselt. Das war 1984.