Pilgrams Rest Coin

Heinz-Rudolf

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Ich grüße euch und heute insbesonders meine Elephantenfreunde!
Anläßlich der Heritage 5--8 .August 2020 möchten ich euch auf eine geschichtsträchtige
und Mythen umrankte Gold-Notmünze aufmerksam machen.
Bekannt ist die Münze unter Veld Pond 1902 .
Die Buren prägten sie auf der Flucht vor den Briten in einem abgelegenden Tal
genannt Pilgrims Rest im nordöstlichen Transvaal (heute unter Mpumalanga bekannt)
in einer behelfsmäßigen Werkstatt im Veld (hohes Gras).
Ein einziger mit der Hand geschnittender Stempelsatz mußte reichen um mit einer provisorischen Presse
die Auflage von ca 530 Stück zu prägen.
Avers: EEN POND
Revers: 1902
und abstrakt/verschnörkelt ZAR
Die souveräne Größe sollte 22 Shilling als -inneren- Wert haben.
Die Münze wird unter Südafrika sammelnden Sammlern als "Heiliger Gral" bezeichnet.
Die Geschichte und die Umstände erinnern stark an die Geburt unserer Elephanten.
wobei zu bemerken ist das der Veld-Pond mit 14 Jahren Vorsprung der
Erstgeborende unter den 2 goldigen Notmünzen des südlichen Afrika ist
Und es wäre möglich gewesen , dass man in DOA damit bezahlen konnte?!

Die Münze ist extrem Fälschungs belastet!
ca 1990 hatten wir Besuch in meinem Verein von einem Australier (Nachkomme einer Tiroler Auswanderer Familie), der uns erzählte, dass er einen "Echten" habe. Zeitnah für 10 T $ aus dem Handel, mit Gutachten, des für ihn "einzigen anerkannten Gutachter" Australiens
Ich habe noch gut in Erinnerung, dass er in diesem Zusammenhang auch vom Tabora Pound sprach und ich erst durch nachfragen wußte, was er meinte.
Ich denke, dass die mystische Geschichte des auch Veld Teich genannten Münzlein hervorragend zu unsere Münze passt.

Hatte nicht 1996 Heritage einen XF45 für 20Kg (DM)?
Aber zurück auf die oben genannte Auktion.
Für mich ist die vorgestellte NGC-MS61 (wegen der Bewertung) eine numismatische Sensation..

Zu den heutigen Grüßen möchte ich gerade nach der erfolgten Sommersonnenwende euch noch
einen wunderschönen und corona-freien Sommer wünschen
Heinz-Rudolf
 
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Hallo Heinz-Rudolf

Vielen Dank für den interessanten und lesenswerten Beitrag :).

Bezüglich der Prägezahl möchte ich kurz ergänzen, daß in Katalogen auch 986 Stücke angegeben werden.
Welche Zahl nun tatsächlich richtig ist, weiß ich allerdings nicht.
 
Zu dieser äußerst seltenen Goldmünze gäbe es einige Fragen :).

- wie wurden die Stücke in den Umlauf gebracht ?
- wurden Stücke wieder eingeschmolzen ?
- wurden die nicht mehr kursgültigen Stücke wieder offiziell eingezogen bzw. wo wurden diese bevorzugt einbehalten ?
- wieviele Stücke könnte es heute noch geben ?
- wie kann man Fälschungen erkennen ?
- .....

Ein wirklich interessante und mit vielen Rätseln behaftete Münze !
 
Ich grüße euch!
Ich versuche etwas Licht zur Entstehung beizutragen.
1852 schlossen ca 5.000 Burenfamilien mit den Briten einen Gründungs-Vertrag zur Selbstverwaltung
mit dem Ziel zur Unabhängigkeit für das Transvaal ab.
Von 1857- 1902 war es ein unabhängiger Binnenstaat.
Zuid-Afrikaansche Republik das erklärt die Reversseite ZAR
bekannt unter Transvaal-Republik.
L
andessprache war holländisch und die Währung war:
1 Pond = 1 Pfund Sterling
Schon kurz nach der Gründung kam es zu Goldfunden die eine starke Zuwanderung
nach sich zogen und die Buren sahen sich in einer zunehmenden Verfremdung.
Dazu kam der Druck der (Zulu) Ureinwohner.
Da war die Beistandshilfe der Briten willkommen; aber diese hatten nicht nur altruistische Absichten.
Es kam dann zum 1.Burenkrieg, mit Zugeständnissen und dann, das Empire wollte alles, zum 2.Burenkrieg.
In diesem änderten die Briten ihre Strategie und um die lästigen Buren los zu werden,
erstellten und erfanden sie erstmalig in der Geschichte Konzentrationslager.
Aber zurück:
1873 gab es ein Goldfeld in dem Landstreifen Pilgrims Creek an dem Nebenfluß des Blyde River.
Es gab 1.500 Bagger und 4.000 Ansprüche. Es entstand dann das Dorf Pilgrims Rest, (gibt es heute noch)
das wurde dann der Sitz des Gold-Kommissar.
Durch die übermächtige Armee der Briten zogen sich die Buren 1902 dort hin zurück und prägten das EEN POND Stück.
nach meinen Unterlagen ca 530 Stück; Wolfgang zitierte eine Katalogbeschreibung von 986 St.
Es war 1902 nur ein kleines Zeitfenster, im Mai wurden sie schon von den Briten überrollt; denn Gold für eine größere Auflage
müßte wohl da gewesen sein. Aber wie sah die Prägemaschine aus, in englischen Texten ist von einer improvisierten "Flypress" die Rede.
Kempelen hat recht, Fragen über Fragen!
Erlaubt mir noch ein Bonmot.
Ohne singalesischen Stempelschneider und deutsches Improvisionstalent konnte nichts schöneres entstehen;
aber ich hätte ihn gern mal in Natura nackt in der Hand!
Viele Grüße
Heinz-Rudolf
 
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