Also wenn das Lot 2361 gemeint war:
1. ist die Münze getaucht. Und zwar so, daß man er erkennt.
2.) die kompletten Felder weisen Berührungsspuren auf, selbst teils noch dazwischen. Und letztgenanntes deutet auf eine der Tauchbadorgie vorangegangene, mechanische Reinigung hin.
Da waren "Münzenverbesserer" am Werk!
Mit "Vz+" und dem Zusatz "gereinigt" ist das Teil sehr gut und sehr wohlwollend bewertet.
Leute, ich kann euch nur raten: bevor jemand sowas kauft: hinfahren und es mit einer sehr starken Lupe selbst ansehen. Und vor allem: auch andere gute Münzen, damit man mit der Zeit ein Gefühl für original-belassene Oberflächen bekommt.
Nur gut, dass es keinen "von hier "getroffen hat.
PS: Korrosion (Rand und "M" von Wilhelm) ist auch noch da. Das Ding lag entweder jahrelang im Boden oder an einem feuchten Ort oder es war Dreck drauf gekommen, der sich reingefressen hat.
Leute, ich kann euch nur raten: passt verdammt gut auf und lasst euch blos nicht zu Dingen hin- oder mitreißen, die ihr nachher bereut!
Mit etwas Suchen hätte man ein schöneres, originalbelasesenes Stück in vz oder vz+ sicherlich für 200 kriegen können. Und für den "Rest vom Schürtzenfest" eine Britannia von 2023 mit dem Porträt der verstorbenen Königin noch dazu!. Oder für Reichsmünzensammler: ein paar schönen Anlage-Goldfüchsen in "ss" oder "ss-vz" hier beim Forenbetreiber.
Die bittere Wahrheit: Wer jetzt noch echte "Stempelglanz-Reichgroßsilberkursmünzen" haben will, muss lange suchen und elendig viel Geld dafür blechen, wenn er denn tatsächlich fündig werden sollte. Der Markt ist total heiß gelaufen. Da orientiert man sich besser an Münzen, die nahe dem Materialwert notieren. Und wartet ein paar Jahre, bis die "rechte" Zeit gekommen ist. Und nutzt die Zeit, sich ein Archiv an Bildmaterial und Informationen aufzubauen. Statt Lehrgeld ohne Ende zu zahlen.
Speziell hier im Forum sind einige, hochwertige Kaiserreichmünzen mit Original-Oberflächen (ungeputzt/ungetaucht und auch unverkratzt) abgebildet. Schaut einfach nach. Solche Münzen haben in der Regel auch eine Patina, die gewachsen ist, also von den Stellen, an denen Buchstaben das Feld berühren, nach außen. Dekorative Stücke mit Patina, die genau dort keine oder die dünnste Patina haben wurden irgendwann mal gereinigt. Das nur als Hinweis.
Zu Preisen: wenn sich Fälle häufen, bei denen verauktionierte Münzen kurz danach anderswo wieder auftauchen und zum Verkauf angeboten werden und das zu etwa den erzielten Preisen und von Händlern, dann passt was nicht: Bei jedem Händler liegt der Gewinn im Einkauf - Punkt. Ein paar Prozent braucht der, um zu überleben. Schon wegen der Anfahrt, der Auktionsgutbesichtigung, der Verpflegung usw.
Wenn ein Händler auf Auktionen gegen Sammler bietet und obsiegt, dann kauft der in der Regel im Auftrag eines annonym bleibenden Sammlers / Kunden. Oder auch für einen sehr versierten, erfahrenen Investor-Sammler, der sich so Spezialwissen "erschließt", also: für den den Händler das Stück vorher in Augenschein nimmt. Und wenn was nicht passt: es dem Kunden sagt und dann ggf. auch das Bieten lässt. Dann ist, wenn der Händler es gekauft hat, das Stück vom Markt.
Und wenn es immer wieder "anders" läuft: schaut euch die Händler, deren Ware, Preise und Erhaltungen besser mal etwas genauer an. Am besten vor einem besser nicht getätigten Kauf bei denen.