Plauderthread: Diskussion zu Saal- und Onlineauktionen - Kein Ebay & Co.

Sehr interessant!

Woran könnte es denn liegen, dass derzeit weniger eingeliefert wird? Scheitert es an der durch den Lockdown erschwerten persönlichen Übergabe?

Todesfälle, in deren Folge die Erbengemeinschaft die Sammlungen der Angehörigen verkauft oder Not-Verkäufe zum Beispiel von Selbstständigen zur Querfinanzierung ihrer durch die Corona-Auflagen in ihrer Existenz bedrohten Betriebe wird es sicherlich geben, vermutlich sogar auf einem höheren Niveau als sonst....
Ja gute Frage. Aber wenn man sieht dass die eigenen Schätze von Auktion zu Auktion höhere Preise erzielen, liefert man dann ein oder wartet man ab? Eigentlich dürften sich die Auktionshäuser ja nicht beschweren. In wie vielen Katalogen zum Neujahr musste ich lesen: "2020 unser umsatzstärkstes Jahr der Firmengeschichte"

Hinzu kommt dass wohl viele Händlereinlieferungen wegfallen. Die Nachfrage nach Topstücken verleitet eher dazu, diese zu horrenden Sofortkauf-Preisen selbst anzubieten als sie versteigern zu lassen.


Edit: dass da der Lockdown große negative Auswirkungen hat, glaube ich nicht. Die meisten Auktionshäuser sind für Einlieferungen mit Termin geöffnet! Wenn es eine Branche weniger trifft, dann definitiv diese.
 
Aber wenn man sieht dass die eigenen Schätze von Auktion zu Auktion höhere Preise erzielen, liefert man dann ein oder wartet man ab?

Es gibt ein paar Extrembeispiele, da kann man nicht mehr von Preissteigerungen sprechen, sondern nur noch von Wahnvorstellungen. Hier zwei aktuelle Fälle, die zwar eigentlich ins Medaillenforum gehören, aber gut zum Thema passen.

Wenn man bei der Zwei-Buchstaben-Plattform „Sachsen“ eingibt, wird als teuerstes Stück ein Goldabschlag vom 1872er Taler angezeigt. Das schöne Stück wurde bei Dr. Fischer letztens für 26.000 Euro zugeschlagen und soll jetzt 62.000 Euro kosten.

Das zweitteuerste Stück ist eine Medaille auf die sächsische Verfassung von 1831. Es stammt aus der 35. Solidus Auktion, wo es für 18.000 Euro zugeschlagen wurde. Jetzt: 36.500 Euro.

Nun hat das alles mit meinen Möglichkeiten als Sammler nicht viel zu tun, aber trotzdem verfolge ich das mit Interesse und auch ein Stück Fassungslosigkeit.

Jedenfalls würde ich persönlich, wenn ich das Glück hätte, solch ein Stück mein Eigen zu nennen, auch eher abwarten, in der Hoffnung, in 1-2 Jahren noch etwas mehr zu bekommen.
 
Was sich bei ebay zeigt, zeigt sich auch bei der Wago: Teils Zuschläge jenseits von gut und böse. Ob da jedes Gebot, vor allem bei Slabs, wirklich ernst gemeint war? Bei manchen Stücken wie Anhalt 2 Mark Stempelglanz im Slab für 1700 ohne Aufgeld kommen mir da doch Zweifel. Auch bei anderen Stücken teils 100 % über aktuellem Normalpreis am Markt...
 
Habe heute mal meinem Unmut etwas Luft machen müssen und eine E-Mail an das Auktionshaus geschickt:

Sehr geehrter Herr ...,

hiermit möchte ich die Gelegenheit nutzen, um meinen Unmut zum Ausdruck zu bringen. Ich bin nun schon seit einigen Jahren treuer Kunde Ihrer Auktionen und habe schon das eine oder andere tolle Stück dort erwerben können. Leider stößt die 116. Auktion, welche als "Premium-Auktion" angepriesen wird, in Sammlerkreisen stellenweise nicht auf besonders viel Gegenliebe.
Ich sag mal so... Für mich war auch nix dabei.
Aber der Erfolg gibt der WAG leider recht, denn viel liegengeblieben ist nicht und die schon hohen Startpreise sind teilweise weit überboten worden....
 
Dann sollen die neuen Eigentümer glücklich werden mit den ersteigerten Stücken :p
Für mich war auch nichts dabei, weil die Qualität teilweise nicht mit den Preisen übereinstimmte.

Aber macht nichts, nach der Auktion ist vor der Auktion ;)
 
Aber der Erfolg gibt der WAG leider recht, denn viel liegengeblieben ist nicht und die schon hohen Startpreise sind teilweise weit überboten worden....

Ja, das wird wohl so sein. Ich kann ja nur für Königreich Sachsen sprechen. Dort sind zumindest einige Stücke nur zum Startgebot weg gegangen. Manche gingen aber auch weit drüber, das stimmt.
 
manchmal frage ich mich wo das hinführt...
im November 2020 wird ein sächs. Doppeltaler von 1630 auf eBay für 2.700€ verkauft, als "sehr schön"
das selbe Stück geht dann bei Frühwald im Dezember 2020 als "fast vorzüglich" und für 2.500€ über den Tisch und wird nun auf der Zweibuchstabenplattform bei CDMA unter "Deutsch Staaten 2 Taler 1630 " für --tadaa!!-- 5.000€ in der Erhaltung "vorzüglich" angeboten.

kopfschüttelnde Grüße

[Ergänzung 20.03. : auf eBay nun sogar für 5.500€ angeboten!! ]
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde das jetzt mal nicht zu sehr propagieren, sonst erkennt das Jobcenter das Potential und bietet mittelfristig Weiterbildungen zum/zur Erhaltungseinschätzungsverbesserer/-in mit IHK-Abschluss an.
Das notwenige Equipment ist schon am Markt erhältlich.
Erhaltungseinschätzer.PNG

rosarote_Brille.PNG
 
Ein Aspekt dafür ist, da das Geld durch die wachsende Geldmenge der Notenbanken immer weniger wert ist steigen im Umkehrschluss die Preise der Sammlerstücke (da nicht beliebig vermehrbar, es sein denn durch Fälschungen ;)) bzw. Wertanlagen im Allgemeinen. Das betrifft eben auch den Münzmarkt.
Ich fürchte, der Prozess wird sich wohl nicht mehr umkehren lassen.
Besonders sieht man das an den Edelmetallen. In zehn Jahren wird die Feinunze Gold wohl deutlich über 2000 € stehen (sollte der € dann noch existent sein).

Aber ich denke auch, dass die 5000 € eher ein Wunschpreis des Händlers ist, das muss erst mal einer zahlen wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben
Sie nutzen einen Adblocker

Sicherlich gibt es Seiten im Internet, die es mit Werbung übertreiben. Dieses Seite gehört nicht dazu!

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, Ihren Adblocker zu deaktivieren. Danke!

Ich habe den Adblocker für diese Seite ausgeschaltet