Plauderthread: Diskussion zu Saal- und Onlineauktionen - Kein Ebay & Co.

man bedenke nur den üblichen Aufschlag von 23+2% auf den Hammerpreis in der Auktion Möller da sind wir dann schon mal bei 475 EUR
Ich kann einfach nicht glauben, dass sich die Händler gegenseitig den vollen Aufschlag berechnen.
 
Hallo an alle und alles Gute für 2021 (ich hoffe das ist noch OK),

in der neuen WAG online Premium Auktion ist ein Taler von1572 Braunschweig Calenberg 1572 mit Startgebot 3500€.
Ich habe mal nachgesucht und herausgefunden, dass der Taler in der Heritage Novemberauktion in den USA eingekapselt MS61 (Startgebot 1000$) für 3120 $ zugeschlagen wurde.
Jetzt ist er ungekapselt als vorzüglich mit Startgebot 3500 € drin (Los 398).
Mich würde interessieren, was ihr zu dem angegebenen Erhaltungsgrad meint (Schrötlingsrisse) und ob der Preis nicht jenseits von Gut und Böse ist.

Danke im voraus
pappi
 
Hallo an alle und alles Gute für 2021 (ich hoffe das ist noch OK),

in der neuen WAG online Premium Auktion ist ein Taler von1572 Braunschweig Calenberg 1572 mit Startgebot 3500€.
Ich habe mal nachgesucht und herausgefunden, dass der Taler in der Heritage Novemberauktion in den USA eingekapselt MS61 (Startgebot 1000$) für 3120 $ zugeschlagen wurde.
Jetzt ist er ungekapselt als vorzüglich mit Startgebot 3500 € drin (Los 398).
Mich würde interessieren, was ihr zu dem angegebenen Erhaltungsgrad meint (Schrötlingsrisse) und ob der Preis nicht jenseits von Gut und Böse ist.

Danke im voraus
pappi
Die Westfalen werden sicher das Potential gesehen haben, das Stück mit Gewinn weiterverkaufen zu können. Mögliche Gründe dafür sind

- die große Seltenheit der Münze gepaart mit einer der wahrscheinlich besten auf dem Markt verfügbaren Erhaltungen
- die vermutlich deutliche größere Schicht potentieller Käufer in Deutschland und vielleicht auch dem Rest von Europa im Vergleich zu den Vereinigten Staaten, wo die Münze zuvor angeboten wurde. Viele insbesondere ältere Sammler nutzen immer noch nicht die Möglichkeiten des Internets bei der Suche nach neuen Münzen und beobachten den Markt nur über die gedruckten Kataloge und Lagerlisten bestimmter Auktionshäuser und Händler
- die Tatsache, dass Top-Erhaltungen und Raritäten aus dem Bereich Altdeutschland, gerade in Talergröße, immer mehr Investoren und Spekulanten anlocken. Hat eine bestimmte Münze in der Vergangenheit ein bestimmtes Preisniveau erreicht, dann wird sie beim nächsten Verkauf mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem noch höheren Preis zugeschlagen werden
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten,
ich will nur wissen, was ihr davon haltet.
Was die WAG meint, hat mich ja irritiert, da ich meine mich in diesem Bereich auszukennen.
Meine Einschätzung ist anders deshalb wollte ich eure Meinung lesen.
@Muppetshow Es gibt immer noch Sammler, die keine Wertsteigung suchen, aber nicht 2000€ zuviel bezahlen wollen.

have fun
karsten
 
@Muppetshow Es gibt immer noch Sammler, die keine Wertsteigung suchen, aber nicht 2000€ zuviel bezahlen wollen
Natürlich, zu genau dieser Sorte zähle ich mich auch.
Aber im Endeffekt gibt es auf dem freien Markt - eine Auktion ist ja im Grunde nichts anderes - oftmals jemanden, der bereit ist, für eine Münzen mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen wie diesem Taler sehr tief in die Tasche zu greifen.
Und wer dieses Stück bei der vorherigen Auktion nicht auf dem Schirm hatte oder die eventuell recht bürokratische Kaufabwicklung in den USA gescheut hat, bekommt hier die Möglichkeit, die Münzen gegen einen entsprechend hohen Aufpreis zu ersteigern. Falls jemand darauf bieten sollte - und damit rechnet man bei WAG anscheinend -, macht der Käufer esbja aus freien Stücken und wurde von niemandem dazu genötigt oder gezwungen
 
dass der Taler in der Heritage Novemberauktion in den USA eingekapselt MS61 (Startgebot 1000$) für 3120 $ zugeschlagen wurde.
Jetzt ist er ungekapselt als vorzüglich mit Startgebot 3500 € drin (Los 398).
ich glaube, wenn man nach den wörtlichen Beschreibungen der Bewertungsstufen geht, hätte das Exemplar weder MS61 noch vz-st. Aber das Stück ist eben ca. 450 Jahre alt und ob man die Bewertungsstufen da genauso anwenden kann/sollte frage ich mich sowieso.
zur Erinnerung für mich diente hier:

Uncirculated (MS-60, 61, 62): An uncirculated coin with noticeable deficiencies, generally either an overabundance of bagmarks, a poor strike, or poor luster. Although most price guides will give a price for coins in MS-60 condition, in many cases this is a very unusual grade, with typical uncirculated pieces often grading somewhere in the MS-62 to MS-64 range depending on the series.

und bei Künker liest man:

Stempelglanz (Stgl.)
Eine Prägung des Erhaltungsgrades Stempelglanz sollte keine mit dem bloßen Auge erkennbaren Fehler aufweisen. Es dürfen keine Anzeichen eines Umlaufs oder gar Beschädigungen (Kratzer, Randfehler, etc.) an der Münze erkennbar sein. Feld und Relief der Münze sollten den gleichen metallischen Prägeglanz und die gleiche Tönung aufweisen.
Vorzüglich (vz)
Bei einer Münze oder Medaille in der Erhaltung vorzüglich sollten alle Prägedetails noch klar sichtbar sein. Minimale Kratzer im Feld können toleriert werden, sollten aber möglichst vom Herstellungsprozess der Münze stammen und keine Abnutzungserscheinungen darstellen. Das Relief einer vorzüglichen Münze muss einwandfrei sein. Der Prägeglanz kann aufgrund eines kurzen Umlauf verschwunden sein oder sich nur noch in den vertieften Stellen des Reliefs befinden.

Gruß
Mario
 
Hallo Muppetshow,
Du hast Recht, mit dem freien Markt etc. aber ich wollte nu eine Einschätzung, ob aus der Erfahrung des Forums der Preis gerechtfertigt ist. Natürlich ist alles so viel Wert, wie jemand bereit ist dafür zu zahlen. Aber wenn ich bereit wäre so viel Geld auszugeben, ist es auch legitim, andere Menschen zu Fragen, ob das OK ist(wenn man schon die Möglichkeit dieses Forums hat).
 
Hallo Mario,
danke das Du mir das noch einmal zusammengestellt hast.
Das hilft echt. Aber wie bewertest Du die Schrötlingsrisse, die in diesen Beschreibungen nicht erwähnt werden.
Danke Karsten
 
Hallo Mario,
danke das Du mir das noch einmal zusammengestellt hast.
Das hilft echt. Aber wie bewertest Du die Schrötlingsrisse, die in diesen Beschreibungen nicht erwähnt werden.
Danke Karsten
Zwar erwarte ich bei solch hochkarätigen Münzen schon, dass in der Beschreibung auf solche Charakteristika hingewiesen wird. Allerdings handelt es sich bei den Schrötlingsrissen nicht um eine nachträgliche Beschädigung, sondern sind Herstellungsbedingt zu erklären und absolut zeittypisch.
Daher haben diese keinen Einfluss auf die Erhaltungsangabe nach deutschen Kriterien (ss, vt, st usw.).
Da hängt es von den Vorlieben des Sammlers ab, ob er dieses als störend empfindet und das aus seiner Sicht unattraktive Stück liegen lässt oder aber sich an diesem authentischen Stück Geschichte erfreut.
 
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