Polen und der Euro

numisfreund

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EurActiv.de:

10/04/2014 - 09:27

Nach der polnischen Zentralbank hat sich auch Ministerpräsident Donald Tusk für einen Euro-Beitritt aus Gründen der nationalen Sicherheit ausgesprochen.

"Der Beitritt zur Euro-Zone wäre strategisch gesehen eine weitere Möglichkeit, Polen in der Gruppe der wichtigsten westlichen Staaten zu verankern und unsere Sicherheit zu verbessern", sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Website Polityka.pl. Es war das erste Mal, dass Tusk die Gemeinschaftswährung in einen geopolitischen Zusammenhang stellte. Zentralbankchef Marek Belka hatte nach dem Ausbruch der Krim-Krise einen beschleunigten Beitritt ins Gespräch gebracht.

Allerdings schränkte Tusk ein, dass die Gemeinschaftswährung wohl erst in einigen Jahren in Polen Einzug halten werde. "Machen wir uns nichts vor", sagte er. Die Finanzkrise habe zu einer stärkeren Integration der Euro-Zone geführt. "Aus politischen und wirtschaftlichen Gründen wird Polen in den kommenden Jahren ihr nicht beitreten." Für eine Verfassungsänderung gebe es gegenwärtig keine Mehrheit, sagte Tusk. In der polnischen Verfassung ist festgelegt, dass nur die Zentralbank Geld in Umlauf bringen darf.

Quelle
 
Die Polen....

Den Euro einführen wollen die nicht, schon klar.

Warum auch ? Man profitiert doch auch von der ungeliebten Währung , ohne dafür in Haftung genommen werden zu können.

Aus nationalen Sicherheitsgründen... ich lach mich weg.
 
€uractiv.de berichtet:

Mehr als 76 Prozent der Polen wollen den Euro nicht
Published: 23/10/2014 - 06:18 | Updated: 23/10/2014 - 08:27

Mehr als drei Viertel der Polen lehnen den Euro ab. Das Umfrageergebnis unterstreicht die geringen Aussichten auf einen Beitritt der größten ostmitteleuropäischen Volkswirtschaft in die Währungsunion.

Bronisław Komorowski gehört zur Minderheit in Polen – zumindest wenn es um den Euro geht. Der polnische Präsident will, dass sein Land der Währungsunion beitritt. Am Montag erklärte er, Polen solle nach den nationalen Parlamentswahlen 2015 über eine Euro-Übernahme entscheiden.

Einer vom Marktforschungsunternehmen GfK durchgeführte Studie zufolge sind 38 Prozent der Polen jedoch "entschieden" gegen die Übernahme der Gemeinschaftswährung, während weitere 38 Prozent "eher dagegen" sind.

Nur drei Prozent der Befragten sprachen sich "entschieden" für einen Beitritt aus. Weitere 15 Prozent sind eher für einen Beitritt, so die Umfrage.

Die Ablehnung des Euro ziehe sich durch alle Gesellschaftsschichten und politischen Zugehörigkeiten unter der repräsentativen Gruppe der 1.020 Befragten, erklärte die GfK.

"In den meisten Alters-, Bildungs-, Beschäftigungs-, und Städtegruppen überwiegen die Gegner einer Übernahme des Euro und ihr Anteil liegt zwischen 70 und 80 Prozent", so die GfK.

Polen ist nach den Bestimmungen seines EU-Beitritts von 2004 dazu verpflichtet, die Einheitswährung rechtzeitig zu übernehmen. Das erfordert eine Verfassungsänderung, denn in der derzeitigen Verfassung ist der Złoty als polnische Währung verankert.

Die Mitte-rechts-Regierung der Ministerpräsidentin Ewa Kopacz verfügt nicht über die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit. Darüberhinaus könnte es der Umfrage zufolge für jede Partei, die einen Euro-Beitritt befürwortet, schwierig werden, die Gunst der Wähler zu bekommen.

Anfang Oktober diskutierte Kopacz die Bedingungen für einen Beitritt des Landes in die Euro-Zone. Polen müsse die technischen Kriterien für die Übernahme des Euro erfüllen, so Koacz. Gleichzeitig müsse die Euro-Zone, die nach der anhaltenden Schuldenkrise mit geringem Wachstum und Inflation zu kämpfen hat, zeigen, dass sie stabil ist.

EurActiv.com with Reuters

(Aus dem Englischen übersetzt von Alexander Bölle)

Quelle
 
(...)
Polen ist nach den Bestimmungen seines EU-Beitritts von 2004 dazu verpflichtet, die Einheitswährung rechtzeitig zu übernehmen.(...)
http://www.euractiv.de/sections/fin...3&ref=17a0f8661ffc6c5cd0b1b420ba86c036"]

Ich bin jetzt schon mehrmals über diese Passage gestolpert und frage einfach mal ins Blaue hinein.

Hat diese "Verpflichtung" jeder Staat, der in der EU ist? Was heißt denn "RECHTZEITIG ZU ÜBERNEHMEN" ?

Besten Dank vorab für die Antworten!
 
"In der Euro-Zone sind jene EU-Mitgliedstaaten zusammengefasst, die die gemeinsame Währung übernommen haben. Die Euro-Zone ist jedoch nicht statisch: Laut Vertrag müssen alle EU-Mitgliedstaaten der Euro-Zone beitreten, nachdem sie die notwendigen Bedingungen erfüllt haben. Ausnahmen bilden Dänemark und das Vereinigte Königreich, die eine Ausnahmeklausel (eine so genannte „Opt-out“-Klausel) ausgehandelt haben, die es ihnen erlaubt, außerhalb der Euro-Zone zu bleiben.

Ferner wird davon ausgegangen, dass Schweden der Euro-Zone in Zukunft beitreten wird, jedoch hat sich Schweden dafür noch nicht qualifiziert."


siehe hier für mehr ...

Auf die Schnelle finde ich den kompletten Gesetzestext nicht ... - bin im Job ... :cool:
 
Trotzdem schon mal besten Dank!

Fragt sich nur noch, was "rechtzeitig beitreten" heißt :)

unbestimmter Rechtsbegriff mit Kaugummiziehtaktik :schaem:
 
Ich bin jetzt schon mehrmals über diese Passage gestolpert und frage einfach mal ins Blaue hinein.

Hat diese "Verpflichtung" jeder Staat, der in der EU ist? Was heißt denn "RECHTZEITIG ZU ÜBERNEHMEN" ?

Besten Dank vorab für die Antworten!

Na, rechtzeitig bedeutet wenn Onkel Putins Truppen sich schon in der West-Ukraine befinden! :D
 
€urActiv.de berichtet:
Published: 07/11/2014 - 07:33 | Updated: 07/11/2014 - 09:49

Immer weniger Polen wollen den Euro

In der polnischen Bevölkerung sinkt die Zustimmung zu einem Euro-Beitritt laut einer Studie stetig. Auch die Regierung des Landes will sich noch nicht auf ein Datum für die Einführung der Gemeinschaftswährung festlegen.

Polen kann sich immer weniger für den Beitritt zur europäischen Gemeinschaftswährung Euro begeistern. Einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von CBOS zufolge sind 68 Prozent der Bürger gegen den Umstieg auf die Gemeinschaftswährung und 24 Prozent dafür. Seit Februar 2013 sei der Zustimmungswert damit um fünf Prozentpunkte gesunken, teilte das Meinungsforschungsinstitut mit. Dies sei "eine der niedrigsten Werte in der Geschichte unserer Umfragen".

Den Angaben zufolge erwarten 64 Prozent der Polen höhere Preise nach einer Euro-Einführung. Die Regierung in Warschau bereitet sich zwar auf den Beitritt zur Euro-Zone vor, hat jedoch keinen Termin genannt. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten bezweifeln, dass es in diesem Jahrzehnt geschehen wird.

Eine vom Marktforschungsunternehmen GfK durchgeführte Studie hatte im Oktober festgestellt, dass 38 Prozent der Polen "entschieden" gegen die Übernahme der Gemeinschaftswährung sind, während weitere 38 Prozent "eher dagegen" stehen.

Die Regierung des Landes stellte dennoch klar, dass damit die Beitrittswünsche Polens nicht vom Tisch seien. Das Land habe die grundsätzliche Entscheidung über den Beitritt zur Eurozone bereits vor zehn Jahren getroffen und rücke davon nicht ab, sagte Außenminister Grzegorz Schetyna am Donnerstag bei der Vorstellung des außenpolitischen Konzepts für das kommende Jahr im polnischen Parlament. Es sei aber zu früh, einen Zeitpunkt zu nennen. "Erst müssen wir die Reform der eigenen Wirtschaft beenden und uns versichern, dass die Wirtschafts- und Währungsunion stabil und sicher ist", sagte Schetyna.

Regierung zögert Beitritt hinaus

Die Stimmung innerhalb der polnischen Bevölkerung entspricht damit dem Kurs vieler polnischer Regierungsvertreter. Der stellvertretende Regierungschef und Wirtschaftsminister Janusz Piechocinski etwa hatte in einem Radiointerview im Oktober gesagt: "Wir werden frühestens nach 2020 der Euro-Zone beitreten." Ähnlich hatte sich auch die neue Regierungschefin Ewa Kopacz geäußert. Auch ihr nach Brüssel gewechselter Vorgänger Donald Tusk hatte sich nicht auf ein konkretes Beitrittsdatum zum Euro festlegen wollen.

Kopacz hatte vor kürzlich hohe Bedingungen für eine Ablösung der Landeswährung Zloty benannt. Man könne sich zwar dauerhaft nicht vorstellen, dass Polen außen vor bleibe, stellte sie vor einigen Wochen klar. Dazu müssten aber zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Eine sichere und krisenfreie Euro-Zone und eine gut aufgestellte, stabile polnische Wirtschaft.

Polen ist eines der jüngeren EU-Mitglieder, die sich langfristig für den Beitritt entscheiden müssen. Die EU-Verträge verpflichten sie dazu, der Währungsunion letztlich beizutreten. Estland, Lettland, Slowenien und die Slowakei gehören ebenfalls zu diesen Ländern und sind bereits in der Eurozone. Kommendes Jahr tritt auch Polens Nachbarland Litauen als 19. Staat der europäischen Gemeinschaftswährung bei.

Quelle
 
Alles eine Frage der Zeit, dann bekommt auch dort das Volk aufgebrummt
was es (mehrheitlich) nicht will! :gaehn:
 
Tja, eine parlamentarische Demokratie ist offenbar nicht jedermanns Sache. Aber mal ehrlich, ist doch egal, welche Gründe die polnische Regierung anführt, um den Euro nicht einzuführen. Wenn sie nicht wollen, lassen sie's halt.

Tschüs,
Christian
 
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